Was meine Wandlung von glatten Haaren zu Locken mit Hochbegabung zu tun hat

Ich war schon als Kind diejenige, mit den wildesten Locken. Wie gut erinnere ich mich an einen Tag im Winter, als mich meine Mama gezwungen hat eine Mütze zu tragen. In der Schule angekommen habe ich sie abgezogen (die Haare standen wild nach allen Seiten ab), alle haben gelacht, mich durchs Klassenzimmer gejagt und mich Marsmännchen genannt.

BÄM! Das hat gesessen. Ein absolutes Worst Case Szenario für eine Erstklässlerin! Viele, viele Jahre lang habe ich mich für meine Locken geschämt, extrem mit meinen Haaren und meinem damit verbundenen Schicksal gehadert. Tatsächlich habe ich sie abgrundtief gehasst. Immer habe ich mir glatte Haare gewünscht. Lange Zeit habe ich ein kleines Vermögen in Friseurbesuche investiert. Teilweise ging ich einmal pro Woche zum glatt föhnen. 

Dann habe ich meinen Lieblingsfriseur kennengelernt, der eine auf Naturbasis basierende dauerhafte Glättung für Monate anbietet. – Wir wurden dicke Freunde. Jahrelang habe ich mir immer die Haare glätten lassen.

Entsprechen gab es nur Fotos mit gestylten Haaren. Zu anderen Zeitpunkten waren Fotos strikt untersagt.

Vielleicht fragt ihr Euch gerade wie man sich so dermaßen über Haare und Locken aufregen kann. (Vielleicht besonders die, die sich immer Locken gewünscht haben…)

Diese Frage habe ich mir auch immer wieder gestellt und es herausgefunden. Es waren nicht nur die Haare. Ich war schon immer anders als die anderen.

Ich habe mich in der Grundschule gelangweilt und wollte nach Hause gehen, weil sie mir nicht schnell genug das Lesen beigebracht haben. Ich habe mich gelangweilt und dadurch mich selbst und meine Mitschüler permanent abgelenkt. (Noch heute schmunzle ich über den Eintrag im Zeugnis)

Ich wurde (gefühlt) bloßgestellt, weil ich die Schnellste im Kopfrechnen war. (Danach gab ich meine Liebe zu Zahlen und die Freude am Rechnen auf.)

Ich habe die Schule geschwänzt wie kein Anderer und dennoch in den Fächern, auf die ich wirklich Lust hatte, sehr gute Leistungen erzielen können. Meine Mitschüler und meine Lehrer haben mich dafür gehasst. Ich wurde offen denunziert und mir wurde Betrug bei Buchinterpretationen unterstellt.

In meinen Nebenjobs wurde ich von meinen Kolleginnen angewiesen nicht so schnell zu arbeiten, weil ich ihnen sonst den Schnitt versaue.

Das sind nur wenige Beispiele, in denen ich mich sowas von komisch und nicht in meiner Mitte gefühlt habe.

Mich selbst konnte ich nicht gut genug anpassen und wollte es auch nicht.

DAS was ich ändern konnte, mit dem ich nicht einverstanden war, waren meine Haare.

Heute habe ich Locken und das allererste Mal in meinem Leben kann ich sie akzeptieren, mich so annehmen wie ich bin. Ehrlich gesagt liebe ich sie sogar.

Und wisst ihr warum? Ich bin endlich öffentlich damit rausgegangen, dass ich anders bin als andere. Ich habe mich auf meiner Webseite und in den sozialen Medien offen bekannt und mich dafür entschieden meine Superpower nicht mehr nur zu leben, sondern sie auch zu zeigen. Ich habe mich committet hochbegabte und vielbegabte Menschen als Coach, Mentaltrainerin und Mentorin zu begleiten. Weil ich es kann! 

Ich habe mich ganz klar entschieden mich nicht mehr in irgendeiner Art und Weise zu begrenzen und alles was mich ausmacht freudvoll, vollumfänglich zu leben und es voll auszukosten. Nun bis in den letzten Winkel meines Herzens.

Wie sehr bist Du mit Dir einverstanden? Wie gut kannst Du Dich selbst schon voll annehmen?

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