Wie bereite ich mich auf einen IQ-Test vor?

Spoiler: Am besten gar nicht

Die Frage, die ich am häufigsten gestellt bekomme:

„Wie kann ich mich auf den IQ-Test bei dir vorbereiten?“

Diese Frage höre ich immer wieder. Und jedes Mal gebe ich die gleiche Antwort: Am besten gar nicht.

Das klingt erstmal überraschend, oder? Schließlich bereiten wir uns doch auf alles vor. Auf Prüfungen, auf Vorstellungsgespräche, auf wichtige Gespräche. Warum also nicht auf einen IQ-Test?

Warum Vorbereitung beim IQ-Test nicht funktioniert

Der Grund ist einfach: Ein IQ-Test misst dein kognitives Potenzial, nicht dein angelerntes Wissen. Es geht um deine Art zu denken, um deine Problemlösefähigkeit, um deine Denkgeschwindigkeit, nicht darum, was du auswendig gelernt hast.

Du kannst dich nicht vorbereiten, weil du nicht weißt, was abgefragt wird. Und selbst wenn du es wüsstest: Dann würde der Test nicht mehr das messen, wofür er gedacht ist.

Die Perfektionismus-Falle

Gerade hochbegabte Menschen (und wenn du überlegst, einen IQ-Test zu machen, gehörst du möglicherweise dazu) neigen zu Perfektionismus. Du willst alles richtig machen, optimal vorbereitet sein.

Ein Beispiel aus meiner Praxis:

Neulich hatte ich eine Klientin, die sich wochenlang mit Logikrätseln und Online-IQ-Tests vorbereitet hatte. Sie kam völlig verkrampft zum Test, setzte sich selbst enormen Druck und ärgerte sich während des Tests über jede Aufgabe, die anders war als erwartet. Das Ergebnis? Sie war so mit ihren eigenen Erwartungen beschäftigt, dass sie sich nicht auf ihre tatsächlichen Fähigkeiten konzentrieren konnte. Nach dem Test sagte sie: „Hätte ich gewusst, dass die Vorbereitung mehr schadet als hilft, hätte ich mir den Stress gespart.“

Genau das meine ich.

Statt dich tagelang vorzubereiten, setzt du dich unter Druck, lernst die „falschen“ Dinge und am Testtag wird genau das gar nicht gefragt. Was passiert? Du ärgerst dich. Du bist frustriert. Und statt dich auf den Test zu fokussieren, bist du mit der Verarbeitung dessen beschäftigt, was „schiefgelaufen“ ist.

Das willst du nicht.

Was wirklich hilft: Die Basics

Statt stundenlang zu üben oder dich mental vorzubereiten, konzentriere dich auf die Basics:

✅ Ausgeschlafen sein – Dein Gehirn braucht Erholung
✅ Gut gefrühstückt haben – Dein Gehirn braucht Energie
✅ Nicht hungrig oder durstig zum Test kommen – Ablenkung vermeiden
✅ Brille/Kontaktlinsen/Hörhilfen nicht vergessen – Klingt banal, kann aber passieren

Die richtige Einstellung

Bring stattdessen mit:

Vorfreude – Du bist dabei, etwas über dich zu lernen und wirst Antworten erhalten
Entspannung – Es gibt kein „Versagen“ bei einem IQ-Test
Offenheit – Lass dich auf die Aufgaben ein und freue dich darauf
Gute Laune – Ja, wirklich! 🤗

Wichtig zu wissen: Der Test geht an deine Grenzen

Es ist völlig normal und sogar gewollt, dass nicht alle Aufgaben lösbar erscheinen. Der Test ist so konzipiert, dass er auch an deine Grenzen geht.

Das bedeutet NICHT, dass du versagst.

Das ist Absicht. Nur so kann der Test dein tatsächliches Potenzial erfassen.

Was du definitiv NICHT tun solltest

❌ Online-IQ-Tests vorher machen – Sie sind oft ungenau und setzen falsche Erwartungen. Schlimmer noch: Sie können das Ergebnis verfälschen, wenn du ähnliche Aufgabentypen wiedererkennst.

❌ Dich tagelang mental vorbereiten – Du setzt dich nur unter unnötigen Druck.

❌ „IQ-Trainings-Apps“ nutzen – Sie trainieren nur bestimmte Aufgabentypen, nicht deine allgemeine kognitive Leistungsfähigkeit.

Mein wichtigster Tipp

Der Test soll zeigen, WER du bist, nicht, wie gut du dich vorbereiten kannst.

Also: Komm entspannt, komm neugierig, komm so wie du bist.

Das reicht völlig.

Wie läuft der IQ-Test bei mir ab?

Du möchtest mehr darüber erfahren, wie der Test konkret abläuft, wie lange er dauert und was dich erwartet? In meinem Blogbeitrag IQ-Test – So läuft er bei mir ab beantworte ich all diese Fragen ausführlich.