Kennst Du das Gefühl, dass Du ganz genau weißt, was Du tun solltest – aber Du tust es trotzdem nicht?
Die Aufgabe liegt bereit. Du hast Zeit. Du hast das Wissen. Und dennoch findest Du Dich plötzlich am Kühlschrank wieder oder scrollst durch Dein Handy. Die Wohnung zu putzen erscheint in solchen Momenten ausgesprochen attraktiv. Willkommen in der Welt der Prokrastination.
Doch bevor Du Dich dafür verurteilst: Prokrastination ist kein Zeichen von Faulheit. Sie ist ein komplexes, oft missverstandenes Verhalten mit psychologischen Wurzeln und gut erforschten inneren Mechanismen.
Viele Menschen erlauben sich (unbewusst) nicht, zur Ruhe zu kommen. Der Körper wäre bereit zur Entspannung, das Nervensystem sehnt sich nach Regeneration, doch stattdessen wird gescrollt. Hier setzen meine Impulse zu Achtsamkeit und Bewusstheit an.
Was bedeutet Prokrastination eigentlich?
Der Begriff Prokrastination stammt aus dem Lateinischen
„pro“ steht für „für“
„cras“ bedeutet „morgen“
Es beschreibt das auf morgen verschobene Handeln. Aufgaben werden trotz vorhandener Zeit, Gelegenheit und Fähigkeit nicht, verspätet oder auf den letzten Drücker erledigt.
Das Besondere daran ist: Du bist Dir dieses Verhaltens bewusst und nimmst die damit verbundenen Nachteile und den entstehenden Stress in Kauf.

Typische Merkmale von Prokrastination
– Aufgaben bleiben lange unerledigt, obwohl sie wichtig wären.
– Du fühlst Dich schuldig, überfordert oder unzufrieden mit Dir selbst.
– Du suchst Ablenkung, um unangenehme Gefühle zu vermeiden.
– Du funktionierst erst dann, wenn der Druck enorm hoch ist.
Der Zeigarnik-Effekt – Warum unerledigte Aufgaben Dich innerlich nicht loslassen
Ein interessanter psychologischer Mechanismus hilft zu verstehen, warum Prokrastination so belastend ist: der Zeigarnik-Effekt.
Er besagt, dass Dein Gehirn sich an begonnene, aber nicht abgeschlossene Aufgaben besser erinnert als an erledigte. Unerledigte Aufgaben bleiben im System offen und verursachen eine Art mentale Spannung. Dein Gehirn erinnert Dich regelmäßig daran, diese Aufgabe zu beenden.
Das kannst Du Dir zunutze machen. Schon das bewusste Beginnen einer Aufgabe, auch nur für zwei Minuten, kann den inneren Schalter umlegen. Denn Dein Gehirn strebt nach Abschluss und Klarheit.
Warum prokrastinierst Du überhaupt?
Die Ursachen für Prokrastination sind vielfältig. Einige davon sind sichtbar, viele liegen jedoch tiefer. Hier eine Auswahl häufig genannter Hintergründe:
– Schwierigkeiten mit der Selbststeuerung
– Emotionale Vermeidung wie Angst vor Fehlern oder Kritik
– Perfektionismus und überhöhte Erwartungen
– Erlernte Schutzmechanismen aus der Kindheit
– Überlastung und fehlende Ressourcen
– Kein echter Bezug oder innere Verbindung zur Aufgabe
Viele dieser Faktoren sind unbewusst wirksam. Und genau hier liegt der Schlüssel zur Veränderung. Denn mit gezielter Arbeit am Unterbewusstsein und mentalem Training lassen sich diese inneren Blockaden auflösen – in kurzer Zeit, nachhaltig und effizient.
Die Nachteile von Prokrastination
Das kurzfristige Aufschieben fühlt sich oft wie Erleichterung an. Doch langfristig entstehen spürbare Belastungen:
– Erhöhter Stress durch die ständige Erinnerung an Unerledigtes
– Einbrüche im Selbstwertgefühl
– Wachsende Überforderung, weil Aufgaben sich summieren
– Schwierigkeiten im beruflichen Alltag
– Spannungen im privaten Umfeld
– Schlafprobleme und psychosomatische Beschwerden

Die (versteckten) Vorteile – Warum Du das Aufschieben (unbewusst) wählst
So widersprüchlich es klingt: Prokrastination erfüllt manchmal innere Bedürfnisse. Einige mögliche „Gewinne“:
– Das Gefühl von Entscheidungsfreiheit
– Unabhängigkeit von äußeren Erwartungen
– Schutz vor Überforderung oder Versagen
– Aufmerksamkeit und Mitgefühl von anderen
– Ein Adrenalinkick bei Last-Minute-Erledigungen
– Das Image, sympathisch unperfekt zu sein
Diese Vorteile sind menschlich, doch sie sabotieren langfristig Dein eigenes Wachstum und Deine Lebensqualität.
Fazit – Prokrastination verstehen und überwinden
Prokrastination ist kein persönliches Versagen. Sie ist ein Hinweis. Ein Signal Deines inneren Systems, dass etwas nicht im Gleichgewicht ist. Und genau hier setzt Veränderung an. Nicht durch Druck, sondern durch echtes Verstehen und innere Neuausrichtung.
Dein Unterbewusstsein spielt dabei eine zentrale Rolle. Durch gezielte Methoden wie Hypnose, mentale Techniken und ursachenorientierte Arbeit lassen sich hinderliche Muster transformieren und neue Verhaltensweisen etablieren.
Wenn Du Deine Aufschieberitis nicht mehr nur verwalten, sondern wirklich auflösen willst, begleite ich Dich gerne auf diesem Weg. Gemeinsam schaffen wir Klarheit, Struktur und ein neues Gefühl von Wirksamkeit.