Du kennst das vielleicht: Dein Verstand läuft auf Hochtouren, analysiert, hinterfragt, kontrolliert. Du bist gewohnt, alles zu durchdenken, Muster zu erkennen, Lösungen zu finden. Und genau deshalb fragst du dich jetzt wahrscheinlich: „Kann Hypnose bei MIR überhaupt funktionieren?“
Die kurze Antwort: Ja. Aber anders, als du vielleicht denkst.
Als ebenfalls hochbegabter Hypnose-Coach, der seit Jahren mit Menschen arbeitet, die einen außergewöhnlich starken Verstand haben, weiß ich genau, wie es sich anfühlt, wenn dieser Verstand nicht loslassen will. Ich kenne diese innere Stimme, die selbst in der Entspannung noch kommentiert, analysiert, bewertet. Und ich weiß auch: Dieser Verstand ist kein Hindernis, er ist der Schlüssel.
Was Hypnose wirklich ist (und was nicht)
Lass uns mit den Mythen aufräumen. Hypnose ist kein Zustand der Willenlosigkeit, keine Bühnenzauberei, kein Kontrollverlust. Hypnose ist ein natürlicher Bewusstseinszustand, den du mehrmals täglich erlebst: wenn du völlig in ein Buch vertieft bist, auf einer langen Autofahrt „wegträumst“ oder kurz vor dem Einschlafen in diesem wohlig-schwebenden Zustand bist.
Im Hypnose-Coaching nutzen wir diesen Zustand gezielt. Du bleibst dabei vollkommen bewusst, hörst alles, was ich sage, und könntest jederzeit die Augen öffnen. Der Unterschied ist: Dein kritischer Verstand tritt einen Schritt zurück, und dein Unterbewusstsein bekommt mehr Raum.
Was zeigt die Wissenschaft?
Die bahnbrechende Forschung von Prof. David Spiegel an der Stanford University aus dem Jahr 2016 hat mittels fMRI-Scans erstmals gezeigt, was während Hypnose im Gehirn passiert. Das Team scannte die Gehirne von 57 Personen während geführter Hypnose-Sitzungen und entdeckte drei spezifische Veränderungen:
- Verringerte Aktivität im dorsalen anterioren Cingulum (dACC): Dieser Bereich ist Teil des sogenannten Salience Network und bei Angst, Grübeln und übermäßiger Selbstbeobachtung hyperaktiv. In Hypnose sinkt diese Aktivität deutlich – perfekt für hochbegabte Menschen, die oft zu viel analysieren und sich selbst beobachten.
- Erhöhte Verbindung zwischen dorsolateralem präfrontalem Cortex und Insula: Diese „Gehirn-Körper-Verbindung“ ermöglicht bessere Kontrolle über körperliche Prozesse und tiefere emotionale Regulation.
- Verringerte Verbindung zwischen dlPFC und Default Mode Network: Das Default Mode Network ist aktiv bei Selbstreflexion, Grübeln und Selbstkritik. Die Trennung dieser Verbindung ermöglicht es, dass du auf die Arbeit im Unbewussten reagieren kannst, ohne sie ständig zu überanalysieren.
Wie Prof. Spiegel es formuliert: „Hypnosis is a very powerful means of changing the way we use our minds to control perception and our bodies.“
Besonders spannend für die Arbeit mit Blockaden: Die Forschung zeigt, dass Hypnose einen idealen Zustand für Neuroplastizität schafft, die Fähigkeit des Gehirns, neue neuronale Verbindungen zu bilden. In Hypnose können sich neue Gedankenmuster und Verhaltensweisen tief verankern.

Der hochbegabte Verstand: Dein größter Verbündeter
Hier kommt das Schöne: Dein analytischer, kritischer, hochintelligenter Verstand ist kein Hindernis in der Hypnose. Im Gegenteil. Er kann dein mächtigster Verbündeter werden.
Hochbegabte Menschen haben oft:
- Perfektionismus: nichts ist gut genug, auch nicht sie selbst
- Hochstapler-Syndrom: das Gefühl, ein Betrüger zu sein, trotz nachweisbarer Erfolge
- Underachievement: unter den eigenen Möglichkeiten bleiben
- Prokrastination: das endlose Aufschieben bei gleichzeitig enormem inneren Druck
- People Pleasing: es allen recht machen wollen, während man sich selbst verliert
Was all diese Blockaden gemeinsam haben: Sie wurzeln tief im Unterbewusstsein, oft verankert in frühen Erfahrungen, die längst „vergessen“ sind.
Das Paradox: Du verstehst alles und kannst es trotzdem nicht ändern
Hier kommt das frustrierende Paradox für hochbegabte Menschen: Du hast dein Problem vermutlich schon bis ins kleinste Detail durchreflektiert. Du kennst alle psychologischen Mechanismen. Du weißt, warum du prokrastinierst, woher dein Perfektionismus kommt, weshalb du dich selbst sabotierst.
Du hast Bücher gelesen, Podcasts gehört, vielleicht sogar schon Coachings oder Therapien gemacht. Du verstehst alles.
Und trotzdem ändert sich nichts.
Das ist nicht dein Versagen. Das ist die Grenze des Verstands.
Dein Verstand kann ein Problem analysieren, aber er kann es nicht lösen, wenn die Ursache im Unterbewusstsein liegt. Es ist, als würdest du versuchen, mit einer Software-Update ein Hardware-Problem zu beheben. Die Ebenen passen einfach nicht zusammen.
Genau hier setzt Hypnose an: Da, wo der Verstand aufhört.
Hypnose ist das Werkzeug, um Probleme zu lösen, die sich eben nicht mit dem Verstand lösen lassen. Und das macht sie zur perfekten Methode für hochbegabte Menschen – nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer analytischen Fähigkeiten.
Die wahre Ursache liegt oft woanders, als du denkst
Etwas, das meine Klienten immer wieder überrascht: Sie kommen mit einer Ursache zu mir, die sie bereits identifiziert haben. „Ich weiß genau, woher das kommt. Es war diese Situation in der Schule.“ oder „Das liegt an meinen fordernden Eltern.“
Und ja, diese Ereignisse sind wichtig. Aber in 90% der Fälle sind sie nicht die Ursache. Sie sind bestätigende Ereignisse. Situationen, die ein bereits bestehendes Muster bestätigt oder verstärkt haben.
Die echte Ursache liegt meist viel früher, in einem Bereich, wo dein bewusster Verstand nicht hinkommt:
- In der präverbalen Zeit als Baby oder Kleinkind
- In der eigenen Geburt (klingt komisch, doch ist es oft so)
- In emotionalen Prägungen, die noch keine Worte hatten
Dein Verstand kann diese Ebene nicht erreichen, weil sie nicht in Sprache und Logik gespeichert ist. Sie ist gespeichert als Körpergefühl, als emotionale Prägung, als unbewusste Überzeugung.
In der Hypnose gehen wir genau dorthin. Und oft höre ich nach einer Sitzung: „Wow, das hätte ich nie gedacht. Ich war mir so sicher, es läge an XY, doch die wahre Ursache war etwas ganz anderes.“
Die häufigste Sorge hochbegabter Menschen vor Hypnose: „Ich habe so einen starken Verstand. Das wird bei mir nicht funktionieren.“
Genau diese Menschen erleben oft die tiefsten Trancezustände. Warum? Weil sie die Fähigkeit zur intensiven Fokussierung und Konzentration bereits perfekt beherrschen. Sie müssen diese Fähigkeit nur in eine andere Richtung lenken lernen.

Wie ich deinen Verstand liebevoll an die Hand nehme
In meiner Arbeit geht es nicht darum, deinen Verstand auszutricksen oder zu umgehen. Es geht darum, ihn einzuladen, mitzumachen. Ich erkläre ihm genau, was wir vorhaben. Ich gebe ihm eine Aufgabe. Ich zeige ihm, dass er weiterhin präsent sein darf, nur eben als unterstützender Beobachter statt als kontrollierender Wächter.
Dein Verstand bekommt die Erlaubnis, neugierig zu sein statt misstrauisch. Zu beobachten, was geschieht, ohne eingreifen zu müssen. Und in diesem Raum der entspannten Wachsamkeit öffnet sich der Zugang zum Unterbewusstsein.
Am Ende der Sitzung höre ich oft: „Wow, ich war die ganze Zeit bei Bewusstsein und gleichzeitig war da so viel mehr zugänglich als sonst.“
Genau darum geht es.
Wie tief können wir gehen? Ein Blick in die Ursachen
Wenn wir in der Regressionshypnose arbeiten, fokussieren wir uns auf das ursächliche Stresserlebnis, nicht auf die aktuellen Phänomene. Die Frage ist nicht: „Warum prokrastiniere ich?“ Die Frage ist: „Welches frühe Erlebnis hat mir beigebracht, dass es gefährlich ist, gesehen zu werden oder Fehler zu machen?“
Die Antworten finden wir meistens in der frühesten Kindheit:
- Das Baby, das geweint hat, ohne dass jemand kam. Das erste Erleben von „Ich bin nicht wichtig.“
- Das Kleinkind, das mit dem Schlafsack ans Bett angebunden wurde. Das Gefühl von Ausgeliefert-Sein und Kontrollverlust
- Das Kind im Kinderwagen, das im Wald stehen gelassen wurde, während die anderen spielten. Die Erfahrung von Ausgeschlossen-Sein
- Der Sturz vom Fahrrad, nachdem man leichtsinnig ohne Hände fuhr. Die Überzeugung „Ich darf nicht mutig sein. „
- Die peinliche Situation im Kindergarten, die sich nie wirklich vergessen ließ.
- Die ungerechte oder beschämende Situation in der Schule, das Gefühl des Vorgeführt-Werdens.
Besonders häufig: Die eigene Geburt ist oft bereits die Ursache für heutige Blockaden. Ein klassisches Beispiel ist die Geburt mit Zange oder Saugglocke. Hier entsteht nicht selten der Bevormundungsstress und im heutigen Erwachsenenleben fühlen sich diese Menschen schnell bevormundet, übergangen, fremdbestimmt.
Das Faszinierende: In der tiefen, angenehmen Trance kommen wir genau zu diesen Stellen. Erinnerungen tauchen auf, an die sich der bewusste Verstand nicht erinnert, weil sie prä- oder periverbal gespeichert wurden, als emotionale Prägung statt als Erzählung.
Der Prozess: Wie lange dauert es?
Die ehrliche Antwort: Das kann ich nicht vorhersagen. Und jeder, der dir etwas anderes verspricht, ist unseriös.
Was ich aus Erfahrung sagen kann:
Bei einfacheren Themen wie einer Schreibblockade erlebe ich oft, dass sich nach einem einzigen Termin bereits etwas grundlegend verändert hat. Der Flow ist wieder da. Die Blockade hat sich gelöst.
Bei tieferen Blockaden arbeiten wir üblicherweise mit mindestens drei Terminen. Warum? Weil wir Schicht für Schicht vorgehen. Die erste Sitzung öffnet oft eine Tür. Die zweite führt tiefer. Die dritte integriert und festigt.
Aber: Ich weiß nie im Voraus, was als Ursache unter einem Thema liegt. Manchmal zeigt sich in der ersten Sitzung bereits das Kernerlebnis. Manchmal müssen wir mehrere Schichten abtragen. Das Unterbewusstsein gibt das Tempo vor nicht ich, und auch nicht dein Verstand.
Was ich dir versprechen kann: Wir gehen respektvoll und in deinem Tempo vor. Nichts wird erzwungen. Alles darf sich zeigen, wenn es bereit ist.
Was mich von anderen Hypnose-Angeboten unterscheidet
Ich arbeite nicht mit Standard-Suggestionen nach Schema F. Ich arbeite nicht mit oberflächlichen Affirmationen. Ich arbeite mit fundierten Hypnose-Methoden und kombiniere sie mit Regressionshypnose, um an die Wurzel zu kommen.
Und ich bin selbst hochbegabt. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es sich anfühlt, wenn der Verstand nicht loslassen will. Ich weiß, dass hochbegabte Menschen nicht „schwierig“ sind. Sie brauchen nur jemanden, der ihre Sprache spricht und ihren Verstand als Partner versteht, nicht als Gegner.
In meiner Praxis habe ich immer wieder erlebt: Gerade die Menschen mit dem stärksten Verstand, gerade die, die am meisten Kontrolle gewohnt sind, erleben in der Hypnose die tiefgreifendsten Durchbrüche. Weil sie endlich den inneren Erlaubnisschein bekommen, loszulassen, im Wissen, dass sie in sicheren Händen sind.
Am Ende: Der Verstand sagt „Check!“
Das Ziel ist nicht, den Verstand zu überlisten. Das Ziel ist, dass dein Verstand am Ende sagt: „Check. Ich habe verstanden. Ich bin jetzt im Team. Ich unterstütze diese Veränderung.“
Wenn der Verstand die Ursache versteht, wenn er nachvollziehen kann, woher die Blockade kommt, dann muss er nicht mehr dagegen ankämpfen. Er kann entspannen. Er kann loslassen.
Und dann entsteht echte, tiefe, nachhaltige Veränderung.
Du fragst dich, ob Hypnose etwas für dich ist?
Wenn du das hier liest und dich in den Beschreibungen wiedererkennst…
Wenn du einen starken Verstand hast und bisher gedacht hast, das sei ein Hindernis für Hypnose…
Wenn du spürst, dass da etwas tiefer liegt, das dich blockiert, auch wenn du rational alles verstehst…
Dann lass uns sprechen.
In einem unverbindlichen Erstgespräch können wir gemeinsam schauen, ob die Arbeit mit Hypnose (oder auch mit meinen anderen Methoden, in der wir beide tief im Unterbewusstsein gehen) der richtige Weg für dich ist. Ich beantworte alle deine Fragen, und glaub mir, ich kenne die kritischen Fragen hochbegabter Menschen. Ich stelle sie mir selbst.
Lass uns herausfinden, wie dein starker Verstand zum Verbündeten werden kann.
Dein Verstand ist nicht das Problem. Er ist die Lösung – wenn wir ihn richtig einsetzen.




