Ist Introversion ein Hemmnis für (berufliche) Weiterentwicklung und Karriere?

Ist Introversion ein Hemmnis für (berufliche) Weiterentwicklung und Karriere?

Karriere als introvertierter Menschen.

Das Gehirn ist eine wunderbare Sache. Es funktioniert von Geburt an bis zu dem Moment, wenn ich aufstehe, um einen Vortrag zu halten.
(Mark Twain)

Ist Introversion ein Hemmnis für (berufliche) Weiterentwicklung und Karriere?

  • Introvertierte sind zu still, um Karriere zu machen.
  • Introvertierte können in Sachen Sichtbarkeit und Präsentation mit Extravertierten nicht mithalten.
  • Introvertierte können sich nicht durchsetzen – ohne diese Fähigkeit wird es nichts mit Weiterentwicklung und Karriere.
  • Introvertierte sind schüchtern – sie sollten lieber im Hintergrund bleiben.
  • Wenn Introvertierte extravertierter werden, dann klappt es auch mit der Karriere und (beruflicher) Entwicklung.

 

Vielleicht kennst du solche Aussagen, oder erkennst darin sogar deine eigenen Gedanken? Dann hast du vermutlich die Stärken deiner Introversion noch nicht erkannt und noch nicht die für dich passenden Strategien entdeckt, die auch dir eine authentische Weiterentwicklung und/oder Karriere möglich machen.

Wenn das so ist, dann ist dieser Beitrag für dich. Denn ich möchte dir zeigen, wie wertvoll dein Persönlichkeitsmerkmal Introversion ist und wie du sie selbst wertschätzen kannst. Damit auch du dich so entwickeln und Karriere machen kannst, wie du es dir wünschst. Denn dein Weg muss nicht der von Extravertierten sein – du darfst auf anderen Pfaden wandeln. Still und stark!

Was ist Introversion überhaupt?

Introversion ist ein Persönlichkeitsmerkmal der sogenannten BIG FIVE. Dies ist ein Modell aus der Persönlichkeitspsychologie und mittlerweile in vielen Studien wissenschaftlich erforscht. Dieses Modell zeigt 5 Skalen auf, auf deren Extrempolen gegensätzliche Merkmale liegen. Der Gegenpol der Introversion ist die Extraversion (auch Extroversion). Der basale Unterschied ist folgender: Introvertierte Menschen sind eher nach innen gerichtet und ziehen ihre Energie aus dem Alleinsein, der Stille, Ruhe. Extrovertierte Persönlichkeiten dagegen ziehen Energie aus dem Zusammensein mit anderen und sind eher nach außen gerichtet.

Introvertierte Menschen sind dazu oft eher (zunächst) zurückhaltender, in einer Beobachterrolle, stiller und nachdenklicher. Gleichzeitig sind sie oft tiefgründig, analytisch, empathisch, gute Zuhörer:innen, vorausschauend, sorgfältig, besonnen und sensibel.

Diese Eigenschaften haben nichts mit Schüchternheit oder geringem Selbstwertgefühl zu tun. Das wird leider immer noch oft missverstanden – auch von Introvertierten selbst. (Dass es Introvertierte gibt, die zusätzlich schüchtern sind, ist eine andere Sache.)

Zur Ausgangsfrage zurück: Ist Introversion ein Hemmnis?

Die schlechte Nachricht: Deine Introversion kann ein echter Bremsklotz auf deinem Karriereweg sein.

Die gute Nachricht: Das liegt nicht daran, dass du introvertiert bist, sondern daran, dass immer noch viele Menschen (leider auch Führungskräfte) Introversion falsch verstehen und meinen, Intros müssen einfach offener sein und aus sich herausrauskommen, damit es „läuft“. Du musst dich jedoch nicht verbiegen. Entgegen der eigenen Persönlichkeit zu handeln, kann auf Dauer zu viel Energie ziehen und dir die Kraft rauben.

Akkus aufladen als Introvertierter.

Zielfördernder ist, dass du deine Introversion selbst verstehst und anerkennst, dass du dein (unwissendes) Umfeld darüber aufklärst und dass du auf deine Art und Weise deine Expertise und die Vorteile deiner Persönlichkeit auch für andere sichtbar machst. Um den letzten Aspekt geht es im Folgenden.

Ich zeige dir einige Punkte auf, die Introvertierten das Berufsleben erschweren können – egal, ob in der Selbstständigkeit oder als Angestellte:r. Und wie du proaktiv damit umgehen und so deinen Weg mit mehr Leichtigkeit gehen kannst.

Welche Fallstricke gibt es, und wie kannst du damit umgehen?

In Meetings oder Gruppenkontexten übersehen/überhört zu werden

Introvertierte Menschen mögen es nicht gerne, wenn ihnen ins Wort gefallen wird, weil sie ihre Gedanken gerne bis zum Ende führen. Daher unterbrechen sie auch ungern andere, wenn diese reden. Das kann in Meetings dazu führen, dass Intros keine Möglichkeit finden, ihren wertvollen Input anzubringen.

In dem Fall kannst du dem/der Moderator:in schon vorab mitteilen, dass du zu einem bestimmten Thema oder Tagesordnungspunkt etwas sagen möchtest. So gehst du sicher, dass du deinen Punkt einbringen kannst.

Eine andere Möglichkeit ist, dich neben eine Person zu setzen, die häufig in Gruppenkontexten etwas sagt. So bist du automatisch mit im Blickfeld, was dir erleichtern kann, spontan deinen Redebeitrag zu leisten.

Die Aufforderung, offener und extrovertierter zu sein

Leider scheint in vielen Unternehmen (und auch in anderen Kontexten) immer noch das Nonplusultra zu sein, laut, immer mittendrin, redselig und proaktiv zu sein. Das wird nicht selten von Introvertierten sogar gefordert. Was kontraproduktiv ist, da es gegen die Persönlichkeit von Introvertierten geht! (Ja, du kannst dich anpassen und extrovertierter wirken, aber das geht zu Lasten deiner Energie und letztendlich auch zu Lasten deiner Arbeitskraft.)

Daher empfehle ich dir Folgendes:

  • Werde dir über deine Persönlichkeit und die damit einhergehenden Bedürfnisse bewusst. (Lies hier gerne einen weiteren Artikel zum Thema Introversion.)
  • Finde heraus, was andere über dein Verhalten denken (nicht selten wird Introversion nicht nur als Schüchternheit, sondern auch als Arroganz interpretiert). Dann kläre die Menschen um dich herum auf, was wirklich in dir vorgeht. Kommuniziere auch deine Bedürfnisse.
  • Sei dir deiner introvertierten Stärken bewusst und kommuniziere diese.

Der erste Schritt, Erkenntnisse über sich selbst zu erlangen, macht den zweiten Schritt leichter, diese nach außen zu kommunizieren. „Aufklärung“ hilft auch deinem Gegenüber, dich besser zu verstehen. So dass es im besten Fall erkennt, dass die Forderung nach mehr Extroversion unsinnig war.

Verkannt zu werden

Durch die häufig stille Art von Introvertierten, wird ihr Potenzial oft übersehen oder zumindest nicht in Gänze erkannt. Da kannst du nur Abhilfe schaffen, indem du deine Intro-Stärken gezielt nutzt, um erkannt und mit deiner Expertise wahrgenommen zu werden. Wie du das tun kannst, erfährst du hier:

  • Höre in Gesprächen aktiv zu, und stelle gute Fragen. So zeigst du, dass du – auch wenn du nicht viel sagst – zuhörst und mitdenkst. Mit deinen Fragen eröffnest du neue Perspektiven und/oder gibst wertvolle Impulse.
  • Nutze dein strategisches und vorausschauendes Potenzial: Bereite dich inhaltlich auf Meetings/Workshops/Gespräche gut vor – auch auf mögliche Stolpersteine und Einwände. So hast du gute Antworten und Argumente direkt griffbereit.
  • Zeige deine Expertise in Schriftform. Dir liegt die schriftliche Kommunikation – nutze sie also gezielt, um deinen Input und deine Ideen zu teilen.
  • Vernetze dich. Und zwar auf Intro-Art. Suche gezielt den Kontakt zu einzelnen Personen, mit denen du dich wohlfühlst und in 4‑Augen‑Gesprächen in die Tiefe gehen kannst. Sind es Schlüsselpersonen im Unternehmen oder wichtige Business-Kontakte, kann das auf natürliche Art und Weise deiner Karriere zuträglich sein.
  • Werde sichtbar! Gerade Introvertierte neigen gerne dazu, im Hintergrund zu bleiben. Sie denken, dass ihre Stärken, Arbeit und Erfolge ganz von allein gesehen werden. Ob es die Führungsperson im Unternehmen ist oder potenzielle Kund:innen in der Selbstständigkeit:

Wenn du nicht zeigst, was du kannst und tust, wird es niemand sehen. Die meisten sind viel zu beschäftigt (mit sich selbst), um immer alles von anderen wahrzunehmen. Also, mach dich bemerkbar. So, wie es zu dir und deiner Persönlichkeit passt. Frag auch gerne deine:n Chef:in oder deine Community, was sie von dir wissen möchten. Welche Informationen sie benötigen, um mehr von dir zu erfahren und deine Expertise zu erkennen.

Das eigene Licht unter den Scheffel zu stellen

Eigenlob stinkt! Kennst du sicher, oder? Bloß nicht angeben, denken viele Intros. Wie wäre es mit: „Eigenlob stimmt“? Sich selbst auf die Schulter zu klopfen und sich seines Könnens bewusst zu sein, hat nichts mit Angeberei zu tun.

Menschen, die Understatement pflegen und sich klein machen, werden von anderen eher belächelt oder zumindest nicht in ihrem Potenzial wahrgenommen.

Introvertierte machen sich oft selbst klein.

Also, steh zu dir. Sei dir deiner Stärken (und Grenzen) bewusst und stolz darauf. Wenn du damit bei dir selbst anfängst und selbstsicher nach außen auftrittst, kommt das auch bei anderen authentisch und kompetent an.

Lampenfieber, das davon abhält, sich und sein Potenzial zu zeigen

Egal ob es sich um ein Vorstellungsgespräch, einen Vortrag, eine Präsentation, ein Meeting oder ein Gespräch mit potenziellen Kund:innen handelt: Manchmal lassen sich Introvertierte (aber auch Extrovertierte) von ihrem Lampenfieber/ihrer Rede- oder Bühnenangst stark ausbremsen.

Die starke Aufregung kann in der jeweiligen Situation so sehr blockieren, dass das volle Potenzial nicht zur Geltung kommt. Nicht selten werden Chancen gar nicht genutzt – aus Angst, zu versagen.

Das muss nicht sein. Lampenfieber kannst du auf Körpertemperatur senken, um sicher und souverän deine Persönlichkeit und dein Wissen zu präsentieren. Hier findest du 5 Schritte, um dein Lampenfieber zu regulieren.

Welche Stärken kannst du aus deiner Introversion ziehen?

Einiges habe ich in diesem Artikel bereits beschrieben. Hier findest du zum Abschluss noch eine Liste mit Stärken, die häufig bei (eher) introvertierten Menschen angesiedelt sind. Schau mal, was auf dich zutrifft:

vorausschauendes Denken
ruhige, besonnene Art
gute Zuhörer:in
empathisch
analytisch
loyal
tiefgründig
sorgfältig
Ruhepol für andere
achtsam in jeglicher Kommunikation
gut in schriftlicher Kommunikation
gut darin, einen Überblick zu bekommen
und gute Arbeitsqualität zu liefern

Ergänze diese Liste auch gerne für dich ganz persönlich. Denn jeder Mensch ist einzigartig. Damit schließt sich der Kreis dieses Artikels. Denn ich bin davon überzeugt, dass Introversion kein Hemmnis für deinen Karriereweg und/oder deine (persönliche) Weiterentwicklung ist. Wenn du deine Einzigartigkeit erkennst, anerkennst und lebst, kannst du dein Potenzial entfalten und dich weiterentwickeln – so wie es zu dir und deiner Persönlichkeit passt. Das wünsche ich dir!

Lebe deine Berufung – auf deine (introvertierte) Art und Weise!

Über die Autorin:

Silke May

Bei Silke dreht sich alles um das Thema “Berufung leben”. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist es, Menschen beim Finden und Formulieren ihres Warum zu begleiten, damit sie ihre Kernmotivation als Kompass für eine passende Positionierung und klare Kommunikation in Job und Business nutzen können. Mit den meist eher Introvertierten arbeitet sie zusätzlich an einem authentischen und selbstsicheren Auftreten.

www.silkemay.com

Nein sagen – Tipps wie Du lernen kannst Grenzen zu setzen

Nein sagen – Tipps wie Du lernen kannst Grenzen zu setzen

So lernst Du Nein zu sagen und gesunde Grenzen zu setzen.

Viele meiner Kunden kommen mit dem Problem zu mir: „Ulli, ich will es immer allen recht machen. Das setzt mich unfassbar unter Druck und ich kann es nicht abstellen. – Kannst Du mir helfen?“

 

Auch ich habe dieses Thema bei mir selbst vor mehreren Jahren beleuchten und aufarbeiten müssen, weil es mir ebenfalls schwerfiel mich gesund abzugrenzen. Heute kann ich meinen Kunden aus eigener Erfahrung bestens erprobte Strategien an die Hand geben, die Ihnen dabei helfen, im Alltag bewusst für sich und ihre Bedürfnisse einzustehen. Ein ehrliches Nein zu anderen bedeutet immer ein Ja zu sich selbst. Während meiner Recherche und Aufarbeitung zu diesem Thema, bin ich aber noch auf einen anderen Aspekt des Nein-sagens gestoßen, den ich ebenfalls für unheimlich wichtig halte: Nein zu sich selbst sagen. Was es damit auf sich hat, warum es uns so schwerfällt, Nein zu sagen und mit welcher Strategie auch Du lernen kannst, gesunde Grenzen zu setzen, erkläre ich Dir in diesem Blogartikel. 

Nein zu sich selbst sagen

Ein „Nein zu sich selbst“ hört sich im ersten Moment hart an und führt erst einmal zu Irritationen. Du assoziierst wahrscheinlich Gedanken damit wie „Ich darf mir das nicht gönnen.“, „Ich muss erst für die anderen da sein, bevor ich Zeit für mich haben darf.“, „Meine Bedürfnisse dürfen erst erfüllt werden, wenn meine Aufgaben erledigt sind.“ Aber Du liegst falsch – wenn ich davon rede, wie wertvoll es sein kann, Nein zu Dir selbst zu sagen, meine ich etwas ganz anderes.

Wie gehst Du mit Deinen wichtigsten Ressourcen um?

 

Wir alle haben eine große Gemeinsamkeit, die uns alle verbindet: Unsere wichtigsten Ressourcen sind Zeit, Energie und Geld. Die schwierigste Aufgabe, die wir alle gleichermaßen erfüllen müssen, ist es, diese Ressourcen so einzusetzen, dass sie uns dienen, uns nähren, uns guttun und uns im Leben weiterbringen. Oftmals eignen wir uns allerdings Angewohnheiten an, welche diese wichtigen Ressourcen eher verschwenden. Schrittweise schleichen sich die Zeit-, Energie- und Geldräuber in unser Leben ein und erst nach einer gewissen Zeit merken wir, dass wir uns damit eigentlich nur selbst schaden. Ungesunde Snacks nach der Arbeit auf der Couch vor dem Fernseher – und das jeden Abend. Zigaretten, Alkohol oder einfach nur zu viel Kaffee? All das fällt in die Kategorie „Man darf sich ja mal etwas gönnen.“ Stimmt. Du darfst Dir etwas gönnen. Ich möchte an dieser Stelle lediglich darauf aufmerksam machen, dass ein „Nein zu sich selbst“ in vielen Situationen bedeuten kann, seinem Geist und seinem Körper etwas Gutes zu tun.

 

So lecker die Chips und die Schokolade nach der Arbeit schmecken oder so sehr ein Glas Sekt nach der Arbeit hilft, um herunterzukommen, sollten wir uns immer die Fragen stellen:

1. Warum tue ich das und was kostet es mich?

2. Wirkt sich diese Beschäftigung bzw. Wahl positiv oder negativ auf mein Geld, meine Energie oder meine Zeit raus?

Jeder hat seine ganz individuellen Zeit-, Geld- oder Energieräuber. Vielleicht shoppst Du zur Entspannung gerne online und kaufst Dir Dinge, die Du gar nicht benötigst oder Du machst Dir übertriebene Sorgen. Auch Social Media ist ein klassischer Räuber, dem viele verfallen sind.

Wichtig ist, dass Du Dir im ersten Schritt darüber bewusst wirst, welche Tätigkeiten DIR Energie, Zeit und Geld rauben. Sobald Du Klarheit darüber erlangt hast, kannst Du anfangen Deine zeitlichen, finanziellen und energetischen Ressourcen neu zu verteilen und sie so einzusetzen, dass Du bekommst, was Du wirklich willst.

Warum prokrastinieren wir?

 

Vielleicht hast Du Deine Räuber schon lange identifiziert und schiebst es aber immer wieder auf etwas zu ändern. Du verbringst Deine Zeit lieber auf Social Media, als Deine halb angefangene Facharbeit, die in 3 Monaten abgegeben werden muss, konzentriert fertig zu schreiben? Oder Deine Steuererklärung vorzubereiten? Wir verbringen unsere Zeit lieber mit einfachen Dingen, die uns vermeintlich guttun und uns entspannen, aber irgendwie vom Wesentlichen ablenken. Dieses Aufschiebeverhalten nennt man in der Psychologie Prokrastination.

 

Es gibt unterschiedliche Gründe für Aufschieberitis:

 

Angst zu scheitern: Viele Menschen schieben herausfordernde Aufgaben vor, sich her aus Angst zu scheitern. Sie sind dabei so blockiert, dass sie es nicht mal versuchen und die Aufgabe immer weiter aufschieben. Oft ist diese Angst vollkommen unbegründet und in den meisten Fällen wird uns danach bewusst: „Das ging viel einfacher als gedacht.“

 

Zu wenig Wissen: Liegen zu wenig Informationen zu der Aufgabe vor, kann der Aufwand nicht richtig eingeschätzt werden. Wir fühlen uns überfordert, haben Angst und prokrastinieren. In solchen Situationen ist es am besten jemand anderen um Rat zu fragen, der uns die fehlenden Informationen geben kann.

Hier können auch unterbewusste Überzeugungen darunter liegen wie z.B. „Ich bin (noch) nicht gut genug.“ oder „Ich muss erst XY lernen, damit ich damit beginnen kann.“ Wenn Du Dich im Verdacht hast, dann lass uns gerne darüber sprechen. Diese und ähnliche Glaubensmuster können wir innerhalb kurzer Zeit im Rahmen von Loslassprozessen auflösen.

 

Perfektionismus: Eine perfektionistische Einstellung kann uns sehr stark daran hindern, eine Aufgabe zu erledigen. Perfektionisten fangen erst an, wenn sie wissen, dass sie es perfekt machen können. Die Voraussetzungen müssen stimmen – selbst die müssen perfekt sein. Treten diese nicht ein, haben perfektionistische Menschen Angst, es nicht so hinzubekommen, wie sie gerne möchten – sie schieben auf.

Auch Perfektionismus kannst Du mit meiner Hilfe loslassen. Danach kannst Du Dir erlauben, Fehler zu machen oder zu scheitern und das als Phase des Wachstums wertschätzen.

 

Mangelnde Motivation:  Manchmal kann die Motivation bei zu langweiligen oder unwichtigen Aufgaben fehlen. Oder die Motivation kommt erst in der allerletzten Minute, weil man irgendwie den Kick benötigt. Gerade bei Hochbegabten kommt dieser Aspekt häufig vor.

 

Desorganisation: Überforderung und die daraus resultierende Prokrastination kann eintreten, wenn wir unorganisiert sind. Uns fehlt der Überblick über unsere Aufgaben und wir fühlen uns gestresst, überwältigt und überfordert. To-do-Listen können helfen, um unsere Aufgaben zu strukturieren und diese peu à peu abzuarbeiten.

Warum sagen wir zu anderen so ungerne Nein?

Nein zu sich selbst zu sagen, ist schwierig. Nein zu anderen zu sagen, ist unter Umständen noch schwieriger. Wahrscheinlich kennst Du die Situation, dass Du immer wieder Ja sagst, wenn Dich Kollegen, Freunde oder die Familie um etwas bitten. Im Nachhinein kommt oft der Gedanke „Warum habe ich eigentlich Ja gesagt?“. Viele Menschen kennen das – 81 Prozent der Deutschen, primär Frauen, sagen nach eigener Aussage zu oft Ja. Warum sagen wir aber so oft Ja, wenn wir eigentlich lieber Nein sagen möchten?

 

Dafür sind unterschiedliche Gründe möglich:

 

Angst vor Ablehnung

Als Kind hast Du vielleicht die Erfahrung gemacht, mehr gemocht zu werden, wenn Du anderen nützlich bist. Das prägt Dich unter Umständen bis ins Erwachsenenalter – Du weißt zwar auf der rationalen Ebene, dass das Spiel so nicht laufen muss und dennoch fällt es Dir schwer Nein zu sagen. Du hast Angst es Dir zu verscherzen, nicht mehr gemocht zu werden oder nicht mehr Teil der Gruppe sein zu dürfen. Diese Angst vor Ablehnung kann im Freundeskreis, in der Familie oder im Job gleichermaßen auftreten. Überall versuchst Du allen zu gefallen. Die Wahrheit dabei ist: Du wirst nie von allen gemocht werden, egal, wie sehr Du es versuchst. Wähle Dein Umfeld mit Bedacht aus und überlege Dir gut, wem Du Deine wichtigsten Ressourcen schenkst.

 

Angst vor dem Fremdbild

Vielleicht glaubst Du egoistisch, kaltherzig oder selbstsüchtig zu wirken, wenn Du Nein sagst. Oft wird es uns sogar vorgeworfen, wenn wir bei einer Bitte nicht sofort Feuer und Flamme sind. Dieser Vorwurf ist sehr wirkungsvoll, da er meistens jemanden dazu bringt etwas zu tun, was er eigentlich nicht möchte. Sei vorsichtig, wenn Dich jemand auf diese Weise versucht zu manipulieren. Du bist kein Egoist, wenn Du eine Bitte ablehnst. Wenn Du Angst hast selbstsüchtig zu wirken, zeigt das nur, dass Du kein Egoist bist: Wahre Egoisten würden niemals auf die Idee kommen es zu sein.

 

Angst vor Konflikten

Diese Angst ist berechtigt, denn viele reagieren verstimmt, wenn ihre Bitte nicht erfüllt wird. Im Freundes- oder Familienkreis kann ein ehrlicher Austausch helfen, damit jeder die Chance bekommt, seine Wünsche und Bedürfnisse offen zu kommunizieren. Aber auch im Job kann die Angst vor einem Konflikt und den daraus resultierenden Konsequenzen wie Arbeitsplatzverlust dazu führen, dass wir zu oft Ja sagen. Wahrscheinlich ist diese Angst in vielen Fällen eher unrealistisch und sollte in jeder Situation neu bewertet werden. Mach Dir klar, dass Du Deine Unabhängigkeit verlierst, wenn Du aus Angst vor den Reaktionen anderer immer das tust, was sie von Dir erwarten.

 

Angst, etwas zu versäumen

Vielleicht gehörst Du zu den Menschen, die immer auf allen Hochzeiten tanzen möchten. Ob im Freizeitbereich, im Familienkreis oder im Job: Du möchtest nichts verpassen, gehst zu jeder Feier, zu jeder Veranstaltung und versuchst alles unter einen Hut zu bekommen. Du hast Angst, etwas zu verpassen und möchtest immer mittendrin sein. Möglicherweise übernimmst Du auch Aufgaben, organisierst und möchtest so viele Fäden wie möglich in der Hand halten. Zeitweise kann so etwas gut gehen, aber irgendwann wird Dir die Puste ausgehen. Dann ist es an der Zeit Prioritäten zu setzen und herauszufinden, was Dir wirklich Spaß macht und was Dir guttut. Welche Aktivitäten entladen Deine Akkus und welche geben Dir Energie? Lerne Schritt für Schritt, wie Du eine Einladung ablehnst oder eine Veranstaltung versäumst. Du wirst Deinen neu gewonnenen Freiraum zu schätzen wissen.

 

Angst schuld zu sein

Manche Menschen haben von Geburt an immer Angst, schuld zu sein. Vor allem alleingeborene Zwillinge leiden darunter (Lies dazu auch gerne meinen Blogartikel „Bist Du ein alleingeborener Zwilling?“).  Dies ist ein Aspekt der sogenannten Überlebensschuld, die ein überlebender Zwilling auf der unterbewussten Ebene in sich trägt. Sie tun alles dafür, unter keinen Umständen Fehler zu machen und dadurch an, etwas schuld zu sein. Dabei entwickeln sie häufig ein Helfer-Syndrom und können schwer Nein sagen.

 

All diese Ängste haben ihren Ursprung mit großer Wahrscheinlichkeit in Deinem Unterbewusstsein. Mit gezieltem Mentaltraining und Loslassprozessen kannst Du die Angst an der Wurzel packen, loslassen und Dir Deine Power und Deine innere Stärke zurückholen. Es steht nämlich immer in Deiner Macht einer Bitte nachzukommen oder diese abzulehnen.

Vor allem Frauen fällt es schwer Nein zu sagen.

Woher weiß ich, ob ich ja oder nein sagen sollte?

Oft tun wir uns schwer, auf unser Bauchgefühl zu hören. Irgendwie hat man das über die Jahre auch verlernt, weil uns immer eingetrichtert wird, dass Entscheidungen nur logisch mit dem Kopf getroffen werden sollten. Wie findest Du also raus, ob Du eine Bitte erfüllen möchtest? Woher weißt Du, ob Du Ja sagst, aber eigentlich nein meinst? Oder, ob Du glaubst, nein sagen zu müssen, aber eigentlich Ja sagen willst? Mit dieser Strategie wird es Dir leichter fallen, das herauszufinden:

 

1. Schritt:

Nimm Dir Zeit und antworte nicht gleich auf die Bitte. Natürlich wäre es Deinem Gegenüber lieber, Du würdest sofort mit Ja oder Nein antworten, aber gerade dieser Druck verleitet uns zu schnell Ja zu sagen. Oft werden wir zwischen Tür und Angel mit einer Bitte konfrontiert, sagen zu schnell Ja und befinden uns in einer Aufgabe, die uns mehrere Stunden Arbeit kostet.

 

2. Schritt:

Wenn Dir nicht ganz klar ist, was genau gemeint ist, stell ruhig viele Fragen an Dein Gegenüber. So können auch gegenseitige Erwartungen ausgesprochen und definiert werden. Je klarer das Bild für Dich wird, umso einfach wird es Dir fallen, die richtige Entscheidung zu treffen.

 

3. Schritt:

Prüfe für Dich, ob Du die Bitte wirklich erfüllen möchtest und was es für Dich bedeutet. Willst Du das wirklich? Welchen „Preis“, also wie viel von Deinen drei wertvollen Ressourcen, zahlst Du dafür? Sind noch Ressourcen dafür übrig? Fühlt es sich für Dich gut an, die Bitte zu erfüllen? Wichtig ist auch eine Balance zwischen Geben und Nehmen bei Deinem Gegenüber und Dir festzustellen. Auch wenn wir in Freundschaften und Beziehungen nicht aufwiegen sollten – eine gewisse Balance sollte dennoch vorhanden sein.

 

4. Schritt:

Stellst Du für Dich fest, dass Du nein sagen möchtest, aber Dich dennoch unter Druck gesetzt, fühlst Ja zu sagen, beobachte Dich ganz genau. Welcher Film läuft in Deinem Unterbewusstsein? Was glaubst Du, wird passieren, wenn Du nein sagst? Oft hilft es, in der Situation einfach nur festzustellen, dass der eigentliche Grund für ständiges Ja-sagen einen ganz anderen Ursprung hat, der Dich tief aus Deinem Unterbewusstsein heraus blockiert, für Dich einzustehen.  

Ich kann Dir helfen herauszufinden, warum es Dir so schwerfällt, Nein zu sagen und welche Blockaden in Deinem Unterbewusstsein sitzen. Hast Du Fragen an mich oder möchtest mich kennenlernen? Unter diesem Link kannst Du ganz einfach und unverbindlich einen Termin mit mir vereinbaren.

 

Ich freue mich auf Dich!

 

Hinweis: Meine Begleitung als Coach & Mentaltrainerin ersetzt keinen Besuch oder eine Behandlung bei einem Arzt, Psychologen, Heilpraktiker oder anderen Therapeuten. Es werden keine Diagnosen oder Heilversprechen gegeben. Bestehende Behandlungen sind nicht zu unterbrechen. Bei anhaltenden körperlichen oder psychischen Beschwerden kontaktiere bitte Deinen Arzt.