Ist Introversion ein Hemmnis für (berufliche) Weiterentwicklung und Karriere?

Ist Introversion ein Hemmnis für (berufliche) Weiterentwicklung und Karriere?

Karriere als introvertierter Menschen.

Das Gehirn ist eine wunderbare Sache. Es funktioniert von Geburt an bis zu dem Moment, wenn ich aufstehe, um einen Vortrag zu halten.
(Mark Twain)

Ist Introversion ein Hemmnis für (berufliche) Weiterentwicklung und Karriere?

  • Introvertierte sind zu still, um Karriere zu machen.
  • Introvertierte können in Sachen Sichtbarkeit und Präsentation mit Extravertierten nicht mithalten.
  • Introvertierte können sich nicht durchsetzen – ohne diese Fähigkeit wird es nichts mit Weiterentwicklung und Karriere.
  • Introvertierte sind schüchtern – sie sollten lieber im Hintergrund bleiben.
  • Wenn Introvertierte extravertierter werden, dann klappt es auch mit der Karriere und (beruflicher) Entwicklung.

 

Vielleicht kennst du solche Aussagen, oder erkennst darin sogar deine eigenen Gedanken? Dann hast du vermutlich die Stärken deiner Introversion noch nicht erkannt und noch nicht die für dich passenden Strategien entdeckt, die auch dir eine authentische Weiterentwicklung und/oder Karriere möglich machen.

Wenn das so ist, dann ist dieser Beitrag für dich. Denn ich möchte dir zeigen, wie wertvoll dein Persönlichkeitsmerkmal Introversion ist und wie du sie selbst wertschätzen kannst. Damit auch du dich so entwickeln und Karriere machen kannst, wie du es dir wünschst. Denn dein Weg muss nicht der von Extravertierten sein – du darfst auf anderen Pfaden wandeln. Still und stark!

Was ist Introversion überhaupt?

Introversion ist ein Persönlichkeitsmerkmal der sogenannten BIG FIVE. Dies ist ein Modell aus der Persönlichkeitspsychologie und mittlerweile in vielen Studien wissenschaftlich erforscht. Dieses Modell zeigt 5 Skalen auf, auf deren Extrempolen gegensätzliche Merkmale liegen. Der Gegenpol der Introversion ist die Extraversion (auch Extroversion). Der basale Unterschied ist folgender: Introvertierte Menschen sind eher nach innen gerichtet und ziehen ihre Energie aus dem Alleinsein, der Stille, Ruhe. Extrovertierte Persönlichkeiten dagegen ziehen Energie aus dem Zusammensein mit anderen und sind eher nach außen gerichtet.

Introvertierte Menschen sind dazu oft eher (zunächst) zurückhaltender, in einer Beobachterrolle, stiller und nachdenklicher. Gleichzeitig sind sie oft tiefgründig, analytisch, empathisch, gute Zuhörer:innen, vorausschauend, sorgfältig, besonnen und sensibel.

Diese Eigenschaften haben nichts mit Schüchternheit oder geringem Selbstwertgefühl zu tun. Das wird leider immer noch oft missverstanden – auch von Introvertierten selbst. (Dass es Introvertierte gibt, die zusätzlich schüchtern sind, ist eine andere Sache.)

Zur Ausgangsfrage zurück: Ist Introversion ein Hemmnis?

Die schlechte Nachricht: Deine Introversion kann ein echter Bremsklotz auf deinem Karriereweg sein.

Die gute Nachricht: Das liegt nicht daran, dass du introvertiert bist, sondern daran, dass immer noch viele Menschen (leider auch Führungskräfte) Introversion falsch verstehen und meinen, Intros müssen einfach offener sein und aus sich herausrauskommen, damit es „läuft“. Du musst dich jedoch nicht verbiegen. Entgegen der eigenen Persönlichkeit zu handeln, kann auf Dauer zu viel Energie ziehen und dir die Kraft rauben.

Akkus aufladen als Introvertierter.

Zielfördernder ist, dass du deine Introversion selbst verstehst und anerkennst, dass du dein (unwissendes) Umfeld darüber aufklärst und dass du auf deine Art und Weise deine Expertise und die Vorteile deiner Persönlichkeit auch für andere sichtbar machst. Um den letzten Aspekt geht es im Folgenden.

Ich zeige dir einige Punkte auf, die Introvertierten das Berufsleben erschweren können – egal, ob in der Selbstständigkeit oder als Angestellte:r. Und wie du proaktiv damit umgehen und so deinen Weg mit mehr Leichtigkeit gehen kannst.

Welche Fallstricke gibt es, und wie kannst du damit umgehen?

In Meetings oder Gruppenkontexten übersehen/überhört zu werden

Introvertierte Menschen mögen es nicht gerne, wenn ihnen ins Wort gefallen wird, weil sie ihre Gedanken gerne bis zum Ende führen. Daher unterbrechen sie auch ungern andere, wenn diese reden. Das kann in Meetings dazu führen, dass Intros keine Möglichkeit finden, ihren wertvollen Input anzubringen.

In dem Fall kannst du dem/der Moderator:in schon vorab mitteilen, dass du zu einem bestimmten Thema oder Tagesordnungspunkt etwas sagen möchtest. So gehst du sicher, dass du deinen Punkt einbringen kannst.

Eine andere Möglichkeit ist, dich neben eine Person zu setzen, die häufig in Gruppenkontexten etwas sagt. So bist du automatisch mit im Blickfeld, was dir erleichtern kann, spontan deinen Redebeitrag zu leisten.

Die Aufforderung, offener und extrovertierter zu sein

Leider scheint in vielen Unternehmen (und auch in anderen Kontexten) immer noch das Nonplusultra zu sein, laut, immer mittendrin, redselig und proaktiv zu sein. Das wird nicht selten von Introvertierten sogar gefordert. Was kontraproduktiv ist, da es gegen die Persönlichkeit von Introvertierten geht! (Ja, du kannst dich anpassen und extrovertierter wirken, aber das geht zu Lasten deiner Energie und letztendlich auch zu Lasten deiner Arbeitskraft.)

Daher empfehle ich dir Folgendes:

  • Werde dir über deine Persönlichkeit und die damit einhergehenden Bedürfnisse bewusst. (Lies hier gerne einen weiteren Artikel zum Thema Introversion.)
  • Finde heraus, was andere über dein Verhalten denken (nicht selten wird Introversion nicht nur als Schüchternheit, sondern auch als Arroganz interpretiert). Dann kläre die Menschen um dich herum auf, was wirklich in dir vorgeht. Kommuniziere auch deine Bedürfnisse.
  • Sei dir deiner introvertierten Stärken bewusst und kommuniziere diese.

Der erste Schritt, Erkenntnisse über sich selbst zu erlangen, macht den zweiten Schritt leichter, diese nach außen zu kommunizieren. „Aufklärung“ hilft auch deinem Gegenüber, dich besser zu verstehen. So dass es im besten Fall erkennt, dass die Forderung nach mehr Extroversion unsinnig war.

Verkannt zu werden

Durch die häufig stille Art von Introvertierten, wird ihr Potenzial oft übersehen oder zumindest nicht in Gänze erkannt. Da kannst du nur Abhilfe schaffen, indem du deine Intro-Stärken gezielt nutzt, um erkannt und mit deiner Expertise wahrgenommen zu werden. Wie du das tun kannst, erfährst du hier:

  • Höre in Gesprächen aktiv zu, und stelle gute Fragen. So zeigst du, dass du – auch wenn du nicht viel sagst – zuhörst und mitdenkst. Mit deinen Fragen eröffnest du neue Perspektiven und/oder gibst wertvolle Impulse.
  • Nutze dein strategisches und vorausschauendes Potenzial: Bereite dich inhaltlich auf Meetings/Workshops/Gespräche gut vor – auch auf mögliche Stolpersteine und Einwände. So hast du gute Antworten und Argumente direkt griffbereit.
  • Zeige deine Expertise in Schriftform. Dir liegt die schriftliche Kommunikation – nutze sie also gezielt, um deinen Input und deine Ideen zu teilen.
  • Vernetze dich. Und zwar auf Intro-Art. Suche gezielt den Kontakt zu einzelnen Personen, mit denen du dich wohlfühlst und in 4‑Augen‑Gesprächen in die Tiefe gehen kannst. Sind es Schlüsselpersonen im Unternehmen oder wichtige Business-Kontakte, kann das auf natürliche Art und Weise deiner Karriere zuträglich sein.
  • Werde sichtbar! Gerade Introvertierte neigen gerne dazu, im Hintergrund zu bleiben. Sie denken, dass ihre Stärken, Arbeit und Erfolge ganz von allein gesehen werden. Ob es die Führungsperson im Unternehmen ist oder potenzielle Kund:innen in der Selbstständigkeit:

Wenn du nicht zeigst, was du kannst und tust, wird es niemand sehen. Die meisten sind viel zu beschäftigt (mit sich selbst), um immer alles von anderen wahrzunehmen. Also, mach dich bemerkbar. So, wie es zu dir und deiner Persönlichkeit passt. Frag auch gerne deine:n Chef:in oder deine Community, was sie von dir wissen möchten. Welche Informationen sie benötigen, um mehr von dir zu erfahren und deine Expertise zu erkennen.

Das eigene Licht unter den Scheffel zu stellen

Eigenlob stinkt! Kennst du sicher, oder? Bloß nicht angeben, denken viele Intros. Wie wäre es mit: „Eigenlob stimmt“? Sich selbst auf die Schulter zu klopfen und sich seines Könnens bewusst zu sein, hat nichts mit Angeberei zu tun.

Menschen, die Understatement pflegen und sich klein machen, werden von anderen eher belächelt oder zumindest nicht in ihrem Potenzial wahrgenommen.

Introvertierte machen sich oft selbst klein.

Also, steh zu dir. Sei dir deiner Stärken (und Grenzen) bewusst und stolz darauf. Wenn du damit bei dir selbst anfängst und selbstsicher nach außen auftrittst, kommt das auch bei anderen authentisch und kompetent an.

Lampenfieber, das davon abhält, sich und sein Potenzial zu zeigen

Egal ob es sich um ein Vorstellungsgespräch, einen Vortrag, eine Präsentation, ein Meeting oder ein Gespräch mit potenziellen Kund:innen handelt: Manchmal lassen sich Introvertierte (aber auch Extrovertierte) von ihrem Lampenfieber/ihrer Rede- oder Bühnenangst stark ausbremsen.

Die starke Aufregung kann in der jeweiligen Situation so sehr blockieren, dass das volle Potenzial nicht zur Geltung kommt. Nicht selten werden Chancen gar nicht genutzt – aus Angst, zu versagen.

Das muss nicht sein. Lampenfieber kannst du auf Körpertemperatur senken, um sicher und souverän deine Persönlichkeit und dein Wissen zu präsentieren. Hier findest du 5 Schritte, um dein Lampenfieber zu regulieren.

Welche Stärken kannst du aus deiner Introversion ziehen?

Einiges habe ich in diesem Artikel bereits beschrieben. Hier findest du zum Abschluss noch eine Liste mit Stärken, die häufig bei (eher) introvertierten Menschen angesiedelt sind. Schau mal, was auf dich zutrifft:

vorausschauendes Denken
ruhige, besonnene Art
gute Zuhörer:in
empathisch
analytisch
loyal
tiefgründig
sorgfältig
Ruhepol für andere
achtsam in jeglicher Kommunikation
gut in schriftlicher Kommunikation
gut darin, einen Überblick zu bekommen
und gute Arbeitsqualität zu liefern

Ergänze diese Liste auch gerne für dich ganz persönlich. Denn jeder Mensch ist einzigartig. Damit schließt sich der Kreis dieses Artikels. Denn ich bin davon überzeugt, dass Introversion kein Hemmnis für deinen Karriereweg und/oder deine (persönliche) Weiterentwicklung ist. Wenn du deine Einzigartigkeit erkennst, anerkennst und lebst, kannst du dein Potenzial entfalten und dich weiterentwickeln – so wie es zu dir und deiner Persönlichkeit passt. Das wünsche ich dir!

Lebe deine Berufung – auf deine (introvertierte) Art und Weise!

Über die Autorin:

Silke May

Bei Silke dreht sich alles um das Thema “Berufung leben”. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist es, Menschen beim Finden und Formulieren ihres Warum zu begleiten, damit sie ihre Kernmotivation als Kompass für eine passende Positionierung und klare Kommunikation in Job und Business nutzen können. Mit den meist eher Introvertierten arbeitet sie zusätzlich an einem authentischen und selbstsicheren Auftreten.

www.silkemay.com

Was Hochsensible und Autisten verbindet

Was Hochsensible und Autisten verbindet

Unterschied zwischen Hochsensiblen und Autisten.

Im Alltag aber auch in der Klinik sind Hochsensible und hochfunktionale Autisten oft nicht zu unterscheiden. Auch Experten tun sich meist schwer. Doch woran liegt das eigentlich und gibt es eine klare Abgrenzung?

 

Nick ist 15 Jahre alt (Name geändert) und kommt wegen ständiger Kopfschmerzen und Erschöpfungszuständen in meine Praxis. Seine Eltern halten sich größtenteils raus und schicken ihn zu mir.

Nick ist extrem höflich und gebildet. Dies fällt gleich auf. „Entschuldigen Sie“ „Es tut mir leid, wenn ich Umstände bereite“ „Vielen lieben Dank“ und eine Flut von „Bitte“ und „Danke“ prägen unser Gespräch. Er beschreibt seine vielen Wahrnehmungen und die Tatsache, dass ihn Lautstärke und andere Reize sehr schnell stressen. Außerdem scheint er seine Mitmenschen sehr genau zu beobachten und macht sich viele Gedanken über ihre Verhaltensweisen. Er denkt ständig darüber nach wie er sich bei wem verhalten muss, um die Harmonie zu wahren. Sein Gerechtigkeitssinn ist sehr stark und er leidet unter Disharmonie und Ungerechtigkeit. Seine Wortwahl und Ansichten entsprechen dem eines Erwachsenen. Klassisch hochsensibel, eventuell auch hochbegabt ist mein erster Eindruck.

Auf die Frage, was er sich wünsche, wird er aber plötzlich still und schaut zu Boden. Das Blut schießt ihm ins Gesicht und die Anspannung ist an seinem ganzen Körper deutlich. Einige Minuten bringt er kein Wort heraus. Dann sagt er leise und unsicher: „Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Es tut mir leid, dass ich diese Frage nicht ehrlich beantworten kann.“

„Ist schon in Ordnung“, sage ich. „Wusstest du es denn mal?“

Immer noch schaut er zu Boden und scheint vor Anspannung sogar zu zittern. Dann fragt er, was ich seinen Eltern erzählen würde. Wir klären die Schweigepflicht. Nach einigem Zögern berichtet er:“ Ich glaube ich wusste es mal, aber ich erzähle so vielen Menschen so viele unterschiedliche Dinge, dass ich vergessen habe was meine eigene Meinung ist, oder ob ich überhaupt noch eine habe.“

Da kommt mir der Gedanke an Masking im Autismusspektrum. Er verstellt sich, so sehr, dass er seine eigenen Gedanken, Bedürfnisse und Wünsche nicht mehr greifen kann. Für jeden Menschen hat er eine eigene „Maske“ entwickelt und sich selbst dabei vergessen. Ein riesiger Leidensdruck lastet auf ihm und der Stress führt zu den körperlichen Symptomen.

Autisten haben für jeden Menschen die passende Maske.

Im weiteren Verlauf fallen mir noch mehr Dinge auf. Er kann mir nicht in die Augen schauen, über Gefühle sprechen fällt ihm schwer. Er beobachtet nicht nur seine Mitmenschen, sondern er berechnet sie, um die adäquate Reaktion seinerseits auszuloten. Klassische Anzeichen aus dem Autismusspektrum.

Doch warum waren 15 Jahre lang niemandem seine Symptome aufgefallen, die mir bereits in der ersten Sitzung auffielen? Wo waren die Kinderärzte, Neurologen, Lehrer und vor allem die Eltern in dieser Zeit? Warum mussten erst diese starken körperlichen Symptome auftreten, bevor jemand erkannte, was wirklich mit ihm los war?

Die Antwort ist so erschreckend wie auch simpel: Niemand kennt sich wirklich mit dieser Thematik aus! Im Psychologie Studium reduziert sich die Anzahl der Stunden zum Thema Autismus teils auf 90 Minuten. Hochsensibilität wird gar nicht erwähnt. Auch andere Neurodivergenzen kommen oft zu kurz. Im Medizinstudium sieht es nicht viel anders aus und auch Lehrkräfte haben oft nur oberflächliche Informationen.

Autismus wird oft nicht erkannt.

Doch wie erkennt man nun womit man es zu tun hat?

Hochsensibilität zeigt sich immer durch eine erhöhte Reizoffenheit und damit einer schnellen Überforderung, einem hohen Gerechtigkeitssinn und einer guten Sprachentwicklung. Eine sehr hohe Empathie und Liebe zur Natur, sowie einem hohen Ruhebedürfnis. Permanentes Denken und eine Abneigung gegen Menschenmassen finden wir ebenfalls.

Hochfunktionale Autisten wie Nick weisen oft die gleichen Eigenschaften auf. Bei Nick unterscheidet sich die Eigenschaft der Empathie allerdings von einem Hochsensiblen Menschen. Er berechnet die wahrscheinliche emotionale Reaktion eines Menschen und daraufhin seine eigene, die laut gesellschaftlichen Standards von ihm erwartet wird. Doch das geht so schnell, dass man es nicht sieht. Er muss seine Denkprozesse freiwillig preisgeben. Er fühlt nicht mit, er berechnet. Mit der gleichen Effizienz, die eine HSP durch Empathie hervorbringt. Eine erstaunliche Eigenschaft und eine enorme kognitive Leistung. Doch auch ein immenser Stressfaktor!

Dieses kleine Beispiel zeigt, wie stark die Überschneidungen sein können und wie schwierig es ist zu erkennen, womit man es überhaupt zu tun hat. Auf dem Überweisungsschein von Nick stand: Abklärung eines Post Covid Syndroms und eventuelle psychische Beteiligung. Der Fokus liegt meist auf dem was von außen zu sehen ist. Fast nie ist es wirklich das, was dahinter steht.

So lohnt es sich ganz genau hinzuschauen, womit man es zu tun hat, denn die Herangehensweise in der Gesprächsführung, in der Psychoedukation (Aufklärung) und in der Behandlung unterscheiden sich bei Autisten und Hochsensiblen teils deutlich voneinander.

Elaine Aron, die Begründerin des Begriffes Hochsensibilität stellte jüngst eine bislang nicht bewiesene These auf. Alle Asperger-Autisten seien hochsensibel laut den Kriterien, so die Vermutung.

Was ich persönlich zu dieser These denke? Gerade Hochsensibilität und das Asperger-Syndrom weisen extrem viele Überschneidungen auf, so wie auch bei Nick. Manche Autisten können sehr gut über Gefühle sprechen und sind auch empathisch. Die sogenannte Alexithymie (also die Unfähigkeit Gefühle anderer zu erkennen und darüber zu sprechen) ist zwar eines der Leitsymptome im Autismusspektrum, muss aber nicht da sein.

Laut den Diagnose Kriterien für das Asperger-Syndrom steht die schnelle Überreizung durch Reizoffenheit ganz oben auf der Liste, ebenso wie bei Hochsensiblen. Doch wie unterscheiden sich dann Asperger Autisten von Hochsensiblen? Man geht davon aus, dass Hochsensible etwas resilienter sind und mit den Eigenschaften anders umgehen. An dieser Stelle haben Autisten größere Herausforderungen zu überwinden. Die autistischen „Meltdowns“ (also das Ausklinken und gar nichts mehr aufnehmen können) kommen unter Umständen auch bei Hochsensiblen vor. Doch meist sind sie weniger stark ausgeprägt und gehen schneller vorbei.

Ein sehr gut aufgeklärter und resilienter Autist kann aber durchaus als hochsensibel bezeichnet und verwechselt werden. Wir sehen, es ist selbst für Experten sehr schwierig und nicht gleich erkennbar. Doch meiner Meinung nach sollte unser Augenmerk darauf gerichtet sein, wie wir den Menschen helfen können. Was sie wirklich brauchen. Welche Bedürfnisse sie zu erfüllen versuchen. Unabhängig von einer Diagnose.

Wenn wir jedem Menschen, egal wie sein Gehirn funktioniert, offen und wertschätzend begegnen, unseren Geist öffnen für andere Sichtweisen und Wahrnehmungen, dann spielt es keine Rolle ob jemand hochsensibel, autistisch, hochbegabt oder sonst irgendwie „nicht- neurotypisch“ ist. Das ist das Prinzip der Neurodiversität!  

Als Mitbegründerin der Akademie für Neurodiversität haben wir uns verpflichtet aufzuklären und auszubilden. Denn diese Themenfelder sind so facettenreich wie die Menschen selbst.

 

Geschrieben von Daniela Schmitten – Coach, Fachberaterin für Neurodivergenzen, Entspannungstrainerin, Hypnosetherapeutin,  Gründerin der Akademie für Neurodiversität

www.daniela-schmitten.de

www.childhood-akademie.de

Warum lohnt sich ein Coaching?

Warum lohnt sich ein Coaching?

Coaching verhilft zu einem Durchbruch bei der Persönlichkeitsentwicklung.

Ein bekanntes Zitat von Warren Buffet, dem berühmten Großinvestor und Unternehmer, lautet: „In sich selbst zu investieren ist eine der besten Investitionen, die man tätigen kann“.

Buffet macht deutlich, dass wir nur einen Geist und nur einen Körper geschenkt bekommen und das ohne Rückgaberecht oder Gewährleistung. Eine unserer größten Aufgaben im Leben ist es, dafür zu sorgen, dass diese zwei wertvollen Geschenke ein ganzes Leben lang halten. Tun wir dies nicht, gehen wir kaputt. Wie ein Auto – kümmert man sich 40 Jahre nicht darum, ist es reif für den Schrottplatz. Oder es wartet ein riesiger Berg an Arbeit!

Eigentlich, wenn mal jeder ehrlich ist, wissen wir das alle. Trotzdem vernachlässigen wir regelmäßig das Allerwichtigste – uns selbst! Keine Zeit, kein Geld, keine Lust … die Liste der Ausreden ist lang. Aber es führt kein Weg daran vorbei, denn eines muss uns jeden Tag bewusst sein: Der eigene Körper und der eigene Geist sind die wichtigsten Vermögenswerte, die jeder von uns besitzen.

Wie kann ich in mich investieren?

In sich selbst zu investieren bedeutet nicht immer automatisch, dass viel Geld ausgegeben werden muss. Es gibt unzählige wunderbare Möglichkeiten seinen Körper und seinen Geist zu pflegen. Hier ein paar Beispiele:

  • Bewegung

Treibe Sport, geh spazieren, mach Yoga oder tanze einfach nur! Spüre deinen Körper, schenke ihm Aufmerksamkeit, halte ihn fit und flexibel. Sport sorgt dafür, dass du Stress abbauen kannst und ist ein perfekter Ausgleich für alle, die die meiste Zeit sitzend am Schreibtisch arbeiten.

  • Lernen

Es gibt sicher eine Menge Themen, die dich interessieren oder über die du schon immer mehr wissen wolltest. Bildung kann auf so unterschiedliche Weise geschehen: Lies ein Buch, schau dir eine Dokumentation an, mach eine Fortbildung, höre dir einen Podcast an oder such‘ dir einfach nur Gleichgesinnte und unterhalte dich mit ihnen über dein Thema.

  • Begegnung

Man sagt, dass man der Durchschnitt aus den 5 Personen ist, mit denen man sich in seinem Alltag umgibt. Umgib dich also vorwiegend mit Menschen, die dich inspirieren, besser sind als du und in deren Gegenwart du dich wohlfühlst. Jemand, der einen negativen Einfluss auf dich hat, solltest du aus deinem Leben streichen – so hart das auch klingt.

Warum sollte ich ein Coaching buchen?

Eines der wichtigsten Investments in meinen Augen ist die Selbstreflexion. In unserem hektischen Alltag geht das am allermeisten unter. Sein eigenes Verhalten und seine Gedanken zu hinterfragen, zu analysieren und daraus letztlich Schlüsse zu ziehen ist etwas, das wir im Laufe der Zeit verlernt haben. Um glücklich und erfolgreich zu sein ist es aber wichtig all die unbewussten Programmierungen, die man zwangsläufig in sich trägt, zu identifizieren und benennen zu können, um sie dann umzuprogrammieren. Nur so verstehen wir, warum wir in manchen Situationen einfach nicht anders reagieren können, selbst wenn wir es rein von der Logik her noch so sehr wollen. Und nur so können wir unser Verhalten in diesen Situationen auch ändern. Vor allem Hoch- und Vielbegabte sowie Hochsensible befinden sich oft in diesem Strudel. Durch ihre Begabung sind sie sich ihren Programmierungen sehr bewusst, können diese aber allein mit dem Verstand einfach nicht ändern (Lies dazu auch gerne meinen Artikel zu „Spät erkannte Hochbegabung“.).

 

Diesen Zustand einfach hinzunehmen ist gar nicht nötig, denn an diesem Punkt kann ein Coach mit wertvoller Expertise helfen und dich im Leben voranbringen. Da ich selbst  vielbegabt und hochsensibel bin, kann ich zusätzlich zu meinem Coaching-Wissen auch das notwendige Feingefühl mitbringen, das für Menschen mit diesen besonderen Begabungen wichtig ist.

Warum Selbstinvestment das beste Investment ist.

Wie läuft ein Coaching bei mir ab?

Es bestehen immer noch viele Unsicherheiten und Fragen, wenn es um das Thema „Coaching“ geht. Wie funktioniert das? Wie läuft eine Sitzung ab? Wie viel Zeit muss ich dafür aufwenden? Was soll ich denn da besprechen? Ich habe bis jetzt auch immer alles allein gelöst, warum sollte ich jemand Fremden dafür benötigen?

 

Mir ist bewusst, dass vor allem Hoch- und Vielbegabte sowie Hochsensible bereits viel in ihrem Leben mit ihrem brillanten Verstand selbst geschafft haben und im ersten Moment nicht verstehen, warum es so hilfreich sein kann, eine fremde Person in ihren Verstand hereinzulassen. In der Tat ist es aber so, dass man allein nicht an sein Unterbewusstsein herankommt. Um aber unbewusste Glaubenssätze und Verhaltensmuster an der Wurzel zu packen, ist es notwendig genau dorthin ganz tief in einzutauchen. Denn dort ist alles für immer gespeichert.

 

In einem Coaching wird das aktuelle Problem, das primär für Stress und Belastung im Leben des Klienten sorgt, gemeinsam mit dem Coach beleuchtet. Im Unterbewusstsein wird dann das ursächliche Stresserlebnis, der Auslöser, gesucht und in Frieden gebracht, indem die festsitzenden Emotionen verarbeitet werden. Dadurch löst sich der Stress, der mit dem vorher genannten Problem verbunden ist.

 

Dieser Prozess ist sehr intensiv, das möchte ich an dieser Stelle gar nicht verheimlichen. Es ist aber auf jeden Fall der leichtere und effizientere Weg, um seine Probleme zu lösen. In meinen Coachings zeige ich meinen Klienten wertvolle Tools aus dem Mentaltraining, mit denen sie innerhalb kürzester Zeit und aus eigener Kraft Veränderungen in ihrem Leben herbeiführen können. Vor allem Hoch- und Vielbegabte sind oft schnell gelangweilt und möchten ihre Probleme sofort lösen. Ich bin Expertin für schnelle, nachhaltige Loslassprozesse und meine Kunden bezeichnen mich als den „Turbo in Sachen Veränderung und Wachstum“.

 

Bevor ich mit einem Klienten starte, findet vorab immer ein Kennenlerngespräch statt, bei dem im Vordergrund steht, ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis aufzubauen. Nur dann kann die gemeinsame Reise erfolgsversprechend werden. Das Coaching an sich kann hauptsächlich als Dialog beschrieben werden, bei dem der Klient jederzeit bewusst entscheidet, was er loslassen möchte. Jedes Coaching und jeder Klient ist einzigartig und ganz individuell, weswegen es schwierig ist einen allgemeingültigen Ablauf zu definieren. Es ist mir sehr wichtig den Prozess so zu gestalten, dass er den größtmöglichen Nutzen für meinen Klienten hat.

Welche Themen werden in einem Coaching behandelt?

Diese Frage lässt sich nicht so einfach pauschal beantworten. Jeder ist individuell, hat andere Sorgen, Gedanken, Probleme und alle sind gleichermaßen berechtigt. Viele befürchten im Vorhinein auch ihr Thema wäre nicht „wichtig genug“ für ein Coaching. Dabei gibt es dafür ja keine Messlatte – wenn man selbst mit einem Problem nicht weiterkommt oder wenn man etwas ändern möchte, aber es einfach nicht schafft, bringt es einen immer weiter, mit einem Coach zusammenzuarbeiten.

 

Hier ein paar Beispiele für Coaching-Themen, die ich typischerweise für meine Kunden auflöse:

  • Ich schaffe es nicht diesen einen entscheidenden Schritt in meinem Business zu gehen, von dem ich aber weiß, dass er wichtig ist.
  • Ich kenne mein Problem, aber ich schaffe es trotzdem nicht, das zu tun, was ich möchte.
  • Ich kann meine Hoch-/Vielbegabung, Hochsensibilität o.ä. nicht annehmen und fühle mich immer anders.
  • Ich möchte mein Gedankenkarussell stoppen.
  • Ich versuche es jetzt schon seit vielen Jahren etwas zu tun/etwas zu ändern, aber egal, was ich mache, es klappt einfach nicht.
  • Ich habe eigentlich alles, was ich benötige, um in meinem Business erfolgreich zu sein und es klappt dennoch nicht.
  • Egal, wie viele Ausbildungen ich mache, ich fühle mich trotzdem nicht kompetent genug, um mein eigenes Business zu starten bzw. den nächsten Schritt zu gehen.
  • Ich schaffe es nicht mein Business zu starten, weil ich Angst habe, dass ich es nicht schaffe.
  • Ich habe fast keine Kontakte, obwohl ich immer wieder versuche, Freundschaften zu knüpfen. Was mache ich falsch?
  • Ich kann nichts abschließen: Ich fange immer etwas an, bringe es nicht zu Ende und fange dann einfach etwas Neues an.

 

Die Liste kann natürlich noch lang fortgeführt werden, denn es gibt einfach keine falschen Themen für ein Coaching. Wenn Du den Eindruck hast vor einer verschlossenen Türe zu stehen und sie allein nicht öffnen zu können, dann bin ich die richtige Begleitung für Dich.

Blockaden lösen mit einem Coaching.

Ich löse für meine Klienten, vor allem Themen, rund um ihr Business, die eng verknüpft mit ihrer Hoch-/Vielbegabung oder Hochsensibilität sind. In kürzester Zeit spüren meine Klienten entscheidende Veränderungen und lernen durch die neu gewonnene Selbstliebe ihre Begabung als Superpower für ihr Business anzusehen, die ihnen dabei hilft 7 Bälle gleichzeitig in der Luft zu jonglieren, ohne völlig durchzudrehen. 😉 Mit mir als Coach wird jeder zum Porsche, der seine ganz persönlichen Geschwindigkeitsrekorde brechen kann. Alternativ helfe ich Dir in den Situationen, in denen Du es dringend brauchst, innerlich zum Buddha zu werden.

 

Schreib mich doch mal an und wir vereinbaren ein Kennenlerngespräch. Fragen kostet erst einmal nichts! Ich freue mich auf Dich.

Hier kannst Du ganz einfach und bequem einen Kennenlerntermin vereinbaren.