Nein sagen – Tipps wie Du lernen kannst Grenzen zu setzen

Nein sagen – Tipps wie Du lernen kannst Grenzen zu setzen

So lernst Du Nein zu sagen und gesunde Grenzen zu setzen.

Viele meiner Kunden kommen mit dem Problem zu mir: „Ulli, ich will es immer allen recht machen. Das setzt mich unfassbar unter Druck und ich kann es nicht abstellen. – Kannst Du mir helfen?“

 

Auch ich habe dieses Thema bei mir selbst vor mehreren Jahren beleuchten und aufarbeiten müssen, weil es mir ebenfalls schwerfiel mich gesund abzugrenzen. Heute kann ich meinen Kunden aus eigener Erfahrung bestens erprobte Strategien an die Hand geben, die Ihnen dabei helfen, im Alltag bewusst für sich und ihre Bedürfnisse einzustehen. Ein ehrliches Nein zu anderen bedeutet immer ein Ja zu sich selbst. Während meiner Recherche und Aufarbeitung zu diesem Thema, bin ich aber noch auf einen anderen Aspekt des Nein-sagens gestoßen, den ich ebenfalls für unheimlich wichtig halte: Nein zu sich selbst sagen. Was es damit auf sich hat, warum es uns so schwerfällt, Nein zu sagen und mit welcher Strategie auch Du lernen kannst, gesunde Grenzen zu setzen, erkläre ich Dir in diesem Blogartikel. 

Nein zu sich selbst sagen

Ein „Nein zu sich selbst“ hört sich im ersten Moment hart an und führt erst einmal zu Irritationen. Du assoziierst wahrscheinlich Gedanken damit wie „Ich darf mir das nicht gönnen.“, „Ich muss erst für die anderen da sein, bevor ich Zeit für mich haben darf.“, „Meine Bedürfnisse dürfen erst erfüllt werden, wenn meine Aufgaben erledigt sind.“ Aber Du liegst falsch – wenn ich davon rede, wie wertvoll es sein kann, Nein zu Dir selbst zu sagen, meine ich etwas ganz anderes.

Wie gehst Du mit Deinen wichtigsten Ressourcen um?

 

Wir alle haben eine große Gemeinsamkeit, die uns alle verbindet: Unsere wichtigsten Ressourcen sind Zeit, Energie und Geld. Die schwierigste Aufgabe, die wir alle gleichermaßen erfüllen müssen, ist es, diese Ressourcen so einzusetzen, dass sie uns dienen, uns nähren, uns guttun und uns im Leben weiterbringen. Oftmals eignen wir uns allerdings Angewohnheiten an, welche diese wichtigen Ressourcen eher verschwenden. Schrittweise schleichen sich die Zeit-, Energie- und Geldräuber in unser Leben ein und erst nach einer gewissen Zeit merken wir, dass wir uns damit eigentlich nur selbst schaden. Ungesunde Snacks nach der Arbeit auf der Couch vor dem Fernseher – und das jeden Abend. Zigaretten, Alkohol oder einfach nur zu viel Kaffee? All das fällt in die Kategorie „Man darf sich ja mal etwas gönnen.“ Stimmt. Du darfst Dir etwas gönnen. Ich möchte an dieser Stelle lediglich darauf aufmerksam machen, dass ein „Nein zu sich selbst“ in vielen Situationen bedeuten kann, seinem Geist und seinem Körper etwas Gutes zu tun.

 

So lecker die Chips und die Schokolade nach der Arbeit schmecken oder so sehr ein Glas Sekt nach der Arbeit hilft, um herunterzukommen, sollten wir uns immer die Fragen stellen:

1. Warum tue ich das und was kostet es mich?

2. Wirkt sich diese Beschäftigung bzw. Wahl positiv oder negativ auf mein Geld, meine Energie oder meine Zeit raus?

Jeder hat seine ganz individuellen Zeit-, Geld- oder Energieräuber. Vielleicht shoppst Du zur Entspannung gerne online und kaufst Dir Dinge, die Du gar nicht benötigst oder Du machst Dir übertriebene Sorgen. Auch Social Media ist ein klassischer Räuber, dem viele verfallen sind.

Wichtig ist, dass Du Dir im ersten Schritt darüber bewusst wirst, welche Tätigkeiten DIR Energie, Zeit und Geld rauben. Sobald Du Klarheit darüber erlangt hast, kannst Du anfangen Deine zeitlichen, finanziellen und energetischen Ressourcen neu zu verteilen und sie so einzusetzen, dass Du bekommst, was Du wirklich willst.

Warum prokrastinieren wir?

 

Vielleicht hast Du Deine Räuber schon lange identifiziert und schiebst es aber immer wieder auf etwas zu ändern. Du verbringst Deine Zeit lieber auf Social Media, als Deine halb angefangene Facharbeit, die in 3 Monaten abgegeben werden muss, konzentriert fertig zu schreiben? Oder Deine Steuererklärung vorzubereiten? Wir verbringen unsere Zeit lieber mit einfachen Dingen, die uns vermeintlich guttun und uns entspannen, aber irgendwie vom Wesentlichen ablenken. Dieses Aufschiebeverhalten nennt man in der Psychologie Prokrastination.

 

Es gibt unterschiedliche Gründe für Aufschieberitis:

 

Angst zu scheitern: Viele Menschen schieben herausfordernde Aufgaben vor, sich her aus Angst zu scheitern. Sie sind dabei so blockiert, dass sie es nicht mal versuchen und die Aufgabe immer weiter aufschieben. Oft ist diese Angst vollkommen unbegründet und in den meisten Fällen wird uns danach bewusst: „Das ging viel einfacher als gedacht.“

 

Zu wenig Wissen: Liegen zu wenig Informationen zu der Aufgabe vor, kann der Aufwand nicht richtig eingeschätzt werden. Wir fühlen uns überfordert, haben Angst und prokrastinieren. In solchen Situationen ist es am besten jemand anderen um Rat zu fragen, der uns die fehlenden Informationen geben kann.

Hier können auch unterbewusste Überzeugungen darunter liegen wie z.B. „Ich bin (noch) nicht gut genug.“ oder „Ich muss erst XY lernen, damit ich damit beginnen kann.“ Wenn Du Dich im Verdacht hast, dann lass uns gerne darüber sprechen. Diese und ähnliche Glaubensmuster können wir innerhalb kurzer Zeit im Rahmen von Loslassprozessen auflösen.

 

Perfektionismus: Eine perfektionistische Einstellung kann uns sehr stark daran hindern, eine Aufgabe zu erledigen. Perfektionisten fangen erst an, wenn sie wissen, dass sie es perfekt machen können. Die Voraussetzungen müssen stimmen – selbst die müssen perfekt sein. Treten diese nicht ein, haben perfektionistische Menschen Angst, es nicht so hinzubekommen, wie sie gerne möchten – sie schieben auf.

Auch Perfektionismus kannst Du mit meiner Hilfe loslassen. Danach kannst Du Dir erlauben, Fehler zu machen oder zu scheitern und das als Phase des Wachstums wertschätzen.

 

Mangelnde Motivation:  Manchmal kann die Motivation bei zu langweiligen oder unwichtigen Aufgaben fehlen. Oder die Motivation kommt erst in der allerletzten Minute, weil man irgendwie den Kick benötigt. Gerade bei Hochbegabten kommt dieser Aspekt häufig vor.

 

Desorganisation: Überforderung und die daraus resultierende Prokrastination kann eintreten, wenn wir unorganisiert sind. Uns fehlt der Überblick über unsere Aufgaben und wir fühlen uns gestresst, überwältigt und überfordert. To-do-Listen können helfen, um unsere Aufgaben zu strukturieren und diese peu à peu abzuarbeiten.

Warum sagen wir zu anderen so ungerne Nein?

Nein zu sich selbst zu sagen, ist schwierig. Nein zu anderen zu sagen, ist unter Umständen noch schwieriger. Wahrscheinlich kennst Du die Situation, dass Du immer wieder Ja sagst, wenn Dich Kollegen, Freunde oder die Familie um etwas bitten. Im Nachhinein kommt oft der Gedanke „Warum habe ich eigentlich Ja gesagt?“. Viele Menschen kennen das – 81 Prozent der Deutschen, primär Frauen, sagen nach eigener Aussage zu oft Ja. Warum sagen wir aber so oft Ja, wenn wir eigentlich lieber Nein sagen möchten?

 

Dafür sind unterschiedliche Gründe möglich:

 

Angst vor Ablehnung

Als Kind hast Du vielleicht die Erfahrung gemacht, mehr gemocht zu werden, wenn Du anderen nützlich bist. Das prägt Dich unter Umständen bis ins Erwachsenenalter – Du weißt zwar auf der rationalen Ebene, dass das Spiel so nicht laufen muss und dennoch fällt es Dir schwer Nein zu sagen. Du hast Angst es Dir zu verscherzen, nicht mehr gemocht zu werden oder nicht mehr Teil der Gruppe sein zu dürfen. Diese Angst vor Ablehnung kann im Freundeskreis, in der Familie oder im Job gleichermaßen auftreten. Überall versuchst Du allen zu gefallen. Die Wahrheit dabei ist: Du wirst nie von allen gemocht werden, egal, wie sehr Du es versuchst. Wähle Dein Umfeld mit Bedacht aus und überlege Dir gut, wem Du Deine wichtigsten Ressourcen schenkst.

 

Angst vor dem Fremdbild

Vielleicht glaubst Du egoistisch, kaltherzig oder selbstsüchtig zu wirken, wenn Du Nein sagst. Oft wird es uns sogar vorgeworfen, wenn wir bei einer Bitte nicht sofort Feuer und Flamme sind. Dieser Vorwurf ist sehr wirkungsvoll, da er meistens jemanden dazu bringt etwas zu tun, was er eigentlich nicht möchte. Sei vorsichtig, wenn Dich jemand auf diese Weise versucht zu manipulieren. Du bist kein Egoist, wenn Du eine Bitte ablehnst. Wenn Du Angst hast selbstsüchtig zu wirken, zeigt das nur, dass Du kein Egoist bist: Wahre Egoisten würden niemals auf die Idee kommen es zu sein.

 

Angst vor Konflikten

Diese Angst ist berechtigt, denn viele reagieren verstimmt, wenn ihre Bitte nicht erfüllt wird. Im Freundes- oder Familienkreis kann ein ehrlicher Austausch helfen, damit jeder die Chance bekommt, seine Wünsche und Bedürfnisse offen zu kommunizieren. Aber auch im Job kann die Angst vor einem Konflikt und den daraus resultierenden Konsequenzen wie Arbeitsplatzverlust dazu führen, dass wir zu oft Ja sagen. Wahrscheinlich ist diese Angst in vielen Fällen eher unrealistisch und sollte in jeder Situation neu bewertet werden. Mach Dir klar, dass Du Deine Unabhängigkeit verlierst, wenn Du aus Angst vor den Reaktionen anderer immer das tust, was sie von Dir erwarten.

 

Angst, etwas zu versäumen

Vielleicht gehörst Du zu den Menschen, die immer auf allen Hochzeiten tanzen möchten. Ob im Freizeitbereich, im Familienkreis oder im Job: Du möchtest nichts verpassen, gehst zu jeder Feier, zu jeder Veranstaltung und versuchst alles unter einen Hut zu bekommen. Du hast Angst, etwas zu verpassen und möchtest immer mittendrin sein. Möglicherweise übernimmst Du auch Aufgaben, organisierst und möchtest so viele Fäden wie möglich in der Hand halten. Zeitweise kann so etwas gut gehen, aber irgendwann wird Dir die Puste ausgehen. Dann ist es an der Zeit Prioritäten zu setzen und herauszufinden, was Dir wirklich Spaß macht und was Dir guttut. Welche Aktivitäten entladen Deine Akkus und welche geben Dir Energie? Lerne Schritt für Schritt, wie Du eine Einladung ablehnst oder eine Veranstaltung versäumst. Du wirst Deinen neu gewonnenen Freiraum zu schätzen wissen.

 

Angst schuld zu sein

Manche Menschen haben von Geburt an immer Angst, schuld zu sein. Vor allem alleingeborene Zwillinge leiden darunter (Lies dazu auch gerne meinen Blogartikel „Bist Du ein alleingeborener Zwilling?“).  Dies ist ein Aspekt der sogenannten Überlebensschuld, die ein überlebender Zwilling auf der unterbewussten Ebene in sich trägt. Sie tun alles dafür, unter keinen Umständen Fehler zu machen und dadurch an, etwas schuld zu sein. Dabei entwickeln sie häufig ein Helfer-Syndrom und können schwer Nein sagen.

 

All diese Ängste haben ihren Ursprung mit großer Wahrscheinlichkeit in Deinem Unterbewusstsein. Mit gezieltem Mentaltraining und Loslassprozessen kannst Du die Angst an der Wurzel packen, loslassen und Dir Deine Power und Deine innere Stärke zurückholen. Es steht nämlich immer in Deiner Macht einer Bitte nachzukommen oder diese abzulehnen.

Vor allem Frauen fällt es schwer Nein zu sagen.

Woher weiß ich, ob ich ja oder nein sagen sollte?

Oft tun wir uns schwer, auf unser Bauchgefühl zu hören. Irgendwie hat man das über die Jahre auch verlernt, weil uns immer eingetrichtert wird, dass Entscheidungen nur logisch mit dem Kopf getroffen werden sollten. Wie findest Du also raus, ob Du eine Bitte erfüllen möchtest? Woher weißt Du, ob Du Ja sagst, aber eigentlich nein meinst? Oder, ob Du glaubst, nein sagen zu müssen, aber eigentlich Ja sagen willst? Mit dieser Strategie wird es Dir leichter fallen, das herauszufinden:

 

1. Schritt:

Nimm Dir Zeit und antworte nicht gleich auf die Bitte. Natürlich wäre es Deinem Gegenüber lieber, Du würdest sofort mit Ja oder Nein antworten, aber gerade dieser Druck verleitet uns zu schnell Ja zu sagen. Oft werden wir zwischen Tür und Angel mit einer Bitte konfrontiert, sagen zu schnell Ja und befinden uns in einer Aufgabe, die uns mehrere Stunden Arbeit kostet.

 

2. Schritt:

Wenn Dir nicht ganz klar ist, was genau gemeint ist, stell ruhig viele Fragen an Dein Gegenüber. So können auch gegenseitige Erwartungen ausgesprochen und definiert werden. Je klarer das Bild für Dich wird, umso einfach wird es Dir fallen, die richtige Entscheidung zu treffen.

 

3. Schritt:

Prüfe für Dich, ob Du die Bitte wirklich erfüllen möchtest und was es für Dich bedeutet. Willst Du das wirklich? Welchen „Preis“, also wie viel von Deinen drei wertvollen Ressourcen, zahlst Du dafür? Sind noch Ressourcen dafür übrig? Fühlt es sich für Dich gut an, die Bitte zu erfüllen? Wichtig ist auch eine Balance zwischen Geben und Nehmen bei Deinem Gegenüber und Dir festzustellen. Auch wenn wir in Freundschaften und Beziehungen nicht aufwiegen sollten – eine gewisse Balance sollte dennoch vorhanden sein.

 

4. Schritt:

Stellst Du für Dich fest, dass Du nein sagen möchtest, aber Dich dennoch unter Druck gesetzt, fühlst Ja zu sagen, beobachte Dich ganz genau. Welcher Film läuft in Deinem Unterbewusstsein? Was glaubst Du, wird passieren, wenn Du nein sagst? Oft hilft es, in der Situation einfach nur festzustellen, dass der eigentliche Grund für ständiges Ja-sagen einen ganz anderen Ursprung hat, der Dich tief aus Deinem Unterbewusstsein heraus blockiert, für Dich einzustehen.  

Ich kann Dir helfen herauszufinden, warum es Dir so schwerfällt, Nein zu sagen und welche Blockaden in Deinem Unterbewusstsein sitzen. Hast Du Fragen an mich oder möchtest mich kennenlernen? Unter diesem Link kannst Du ganz einfach und unverbindlich einen Termin mit mir vereinbaren.

 

Ich freue mich auf Dich!

 

Hinweis: Meine Begleitung als Coach & Mentaltrainerin ersetzt keinen Besuch oder eine Behandlung bei einem Arzt, Psychologen, Heilpraktiker oder anderen Therapeuten. Es werden keine Diagnosen oder Heilversprechen gegeben. Bestehende Behandlungen sind nicht zu unterbrechen. Bei anhaltenden körperlichen oder psychischen Beschwerden kontaktiere bitte Deinen Arzt.

IQ-Test: Gruppentest vs. 1:1 Diagnostik?

IQ-Test: Gruppentest vs. 1:1 Diagnostik?

Die Vorteile der 1:1 Begabungsdiagnostik.

Sobald die Anzeichen für eine Hochbegabung vorhanden sind, empfehlen Experten diese durch einen IQ-Test bestätigen zu lassen. Oft wissen Betroffene im ersten Moment vielleicht gar nicht, wie ein IQ-Test abläuft, welche Möglichkeiten für IQ-Tests es gibt und was die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden sind. In diesem Blogartikel möchte ich diese Fragen beantworten: Wie sollte eine ideale Testsituation aussehen? Welche Möglichkeiten für die Durchführung eines IQ-Tests gibt es und, worin liegen die Vorteile in einer 1:1 Diagnostik?

So sollte ein IQ-Test ablaufen

Ein IQ-Test ist primär dann sinnvoll, wenn im Kindes- oder Erwachsenenalter der Verdacht auf eine Hochbegabung besteht. Ein IQ-Test schafft Gewissheit und birgt die Chance sein eigenes Potenzial ausschöpfen zu können oder das Kind so zu fördern, dass es seine Hochbegabung voll entfalten kann. (In meinen Blogartikeln Hochbegabung bei Erwachsenen: Warum ist ein IQ-Test sinnvoll? Und Hochbegabung bei Kindern: So kann es festgestellt werden, erkläre ich detailliert, welche Anzeichen auf eine Hochbegabung hindeuten können und wann ein IQ-Test durchgeführt werden sollte) Das Ergebnis des Tests kann lebensverändernd sein und sollte deswegen so sicher und genau wie möglich sein. Um dies gewährleisten zu können, sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:

Stressreduzierung

Ein IQ-Test ist eine aufregende, ungewohnte und möglicherweise beängstigende Situation. Deswegen ist es essenziell während eines Tests, eine vertrauensvolle Arbeitssituation zu schaffen, denn nur in einer entspannten Umgebung, wird die Testperson bis an ihre Grenzen gehen. Vor allem Kinder sollten sich in einer Situation wiederfinden, in der sie sich unterstützt fühlen und in ihrem Selbstvertrauen bestärkt werden.

Anamnese

Bevor der eigentliche Test startet, wird ein Fragebogen an die Testperson verschickt, der dazu dient eine Anamnese durchzuführen. Mit dieser erhält der Begabungsdiagnostiker wichtige Informationen beziehungsweise Besonderheiten zur Entwicklung der Testperson. So kann beurteilt werden, ob das Testergebnis durch Einflüsse von außerhalb ungünstig beeinflusst werden könnte.

Beobachtung

Während dem Test beobachtet der Begabungsdiagnostiker ganz genau, ob begabungsunabhängige Einflüsse das Testergebnis beeinflussen können. Dies kann beispielsweise mangelndes Selbstvertrauen oder eine Konzentrationsschwäche sein.

Welche Testsituation ist die richtige?

In der heutigen Zeit gibt es verschiedene Möglichkeiten, um einen IQ-Test zu machen. Jedoch sind nicht alle Testsituationen von Vorteil und können mitunter weitere Unsicherheiten nach sich ziehen. Was genau bedeutet das und welche Möglichkeiten haben Betroffene bei der Wahl eines IQ-Tests?

Die 1:1 Begabungsdiagnostik

In dieser Situation findet eine persönliche Einzelberatung mit dem Testleiter und der Testperson statt. Diese Form der Begabungsdiagnostik berücksichtigt nicht nur die Ergebnisse auf die Fragen im Intelligenztest, sondern bezieht die Persönlichkeit sowie Umwelteinflüsse der Testperson mit ein. In der Regel findet bei einer 1:1 Begabungsdiagnostik eine Anamnese in Form eines Fragebogens statt, ein Kennenlerngespräch, die Durchführung des IQ-Tests sowie eine detaillierte Nachbesprechung. Vor allem die Nachbesprechung ist sehr wertvoll in diesem Setting, da Fragen geklärt, Talente in den Fokus gestellt und weitere mögliche Schritte besprochen werden können.

Der Gruppentest

Eine weitere Möglichkeit einen IQ-Test durchzuführen ist ein Gruppentest. Dies ist beispielsweise bei dem Verein Mensa in Deutschland e.V. möglich, dem größten Netzwerk für hochbegabte Menschen in Deutschland. Der IQ-Test wird in geeigneten Räumlichkeiten bei einer Gruppengröße von bis zu 20 Personen schriftlich ausgefüllt. Die Durchführung des Tests findet ohne ein Vorgespräch statt und ist sehr anonym. Die Testergebnisse werden ohne ein Nachgespräch schriftlich mitgeteilt.

 

Gruppentests werden oft als eine sehr stressige Testsituation empfunden. Stimmen aus meinem LinkedIn-Netzwerk berichten davon, dass sie „[…] aufgrund des laufenden Timers total angespannt […]“ waren und die Umgebungsgeräusche wie Husten oder Räuspern sehr unangenehm waren.

Die Tests werden im Nachgang computergestützt ausgewertet. Eine Korrektur eines falsch gesetzten Kreuzchens ist nur bedingt möglich, was den Druck zusätzlich noch erhöht, wie mir eine weitere Stimme meines Netzwerks verraten hat: „Alle Antworten müssen in ziemlich klein gedruckten Buchstaben- und Zahlenfeldern angekreuzt und können aufgrund der Computerauswertung nur einmalig korrigiert werden, indem man das falsch angekreuzte Feld schwärzt.“

Nachteile von Gruppen IQ-Tests.

Online-Tests

Kostenlose IQ-Tests können einfach im Internet gefunden werden. Die Vielzahl der Anbieter ist wahnsinnig groß. Leider sind viele dieser Tests nicht geprüft und zudem ist unklar, inwieweit sie dem aktuellen Forschungsstand entsprechen. Einige dauern nur 20 Minuten, andere eine Stunde – für Laien ist es schwierig, unter diesen Umständen einen seriösen Test auszuwählen.

Wie bei dem Gruppentest fehlt beim Online-Test die individuelle Einordnung und Beurteilung der persönlichen Umstände der Testperson durch einen erfahrenen Begabungsdiagnostiker. Zudem führen viele den Online-Test eher nebenbei durch und werden durch äußere Störungen abgelenkt. Außerdem haben sie jederzeit die Möglichkeit bei Fragen, die sie nicht beantworten können, eine dritte Person um Hilfe zu bitten. Das verfälscht das Ergebnis logischerweise massiv.

Vorteile der 1:1 Begabungsdiagnostik

Die Vorteile der 1:1 Begabungsdiagnostik überwiegen deutlich und werden mir auch so von meinem LinkedIn-Netzwerk bestätigt:

 

„Ich habe beides gemacht. Erst Mensa und Jahre später 1:1. 

In der Gruppe war ich nicht fokussiert genug. Meine Fragen konnte (mochte?) ich nicht in der Gruppe stellen. Das hat sich ausgewirkt. 

1:1 hatte ich ein (vor allem ruhiges) und zugewandtes Setting. Ich konnte gut Sicherheit aufbauen und mein Potenzial gut abrufen. Außerdem wurde mir am Ende nicht nur ein Zettel geschickt sondern ich konnte meine Fragen stellen. 

Ich habe sehr viel für mich daraus gelernt.“

 

„Also nochmal zusammenfassend: Beim Begabungsdiagnostiker hat man halt mehr individuelle Aufmerksamkeit und eine Anamnese. Es werden ja auch Fragen zu der eigenen Persönlichkeit gestellt und man wird mehr unter die Lupe genommen. Der Test an sich ist ja dabei nur ein Teil der Gesamtdiagnostik. Beim Mensa Test ist es nur hingehen, hinsetzen, ausfüllen, abgeben … da werden die Persönlichkeit auf Auffälligkeiten einer Hochbegabung gar nicht beleuchtet… Das ist ja irgendwie nur die halbe Sache..“

 

„Zur Vorbereitung auf den Test hat ich verschiedene IQ-Tests im Internet gemacht. Zum Mensa Test bin ich fast zu spät gekommen und war sehr aufgeregt. Dort wird die Zeit gemessen, was ein weiterer Stress Faktor ist. Für mich persönlich war das kein Problem, weil ich den Adrenalin-Spiegel mag und dann hochkonzentriert performe. Die Situation habe ich ähnlich empfunden wie Prüfungen Im Studium.

Ganz anders der Psychologe: dort ging es in meinem Tempo, die Aufgaben waren auch mit Interaktion/Kommunikation mit den Psychologen verbunden und das beste: ich hab das Ergebnis sofort erfahren und konnte auch noch kurz darüber sprechen“

 

 

Auch wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass bis zu 50 % der Hochbegabten nicht erkannt werden, wenn lediglich ein Gruppentest und keine zusätzliche individuelle Begabungsdiagnostik durchgeführt wird. Nur in einem Einzelgespräch können Faktoren wie Tagesverfassung, Prüfungsangst, Aufgabenverständnis, Umgang mit Zeitdruck oder das Erkennen von Blockaden berücksichtigt werden.

Gruppentests erkennen oft keine Hochbegabung.

Die Vorteile der 1:1 Begabungsdiagnostik

 

Ich lege viel Wert auf eine Testsituation, in der sich alle Anwesenden wohlfühlen und individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden können.

 

Das sind die Vorteile, die ich Dir im Gegensatz zu Gruppentest bieten kann:

 

  • Der Zeitdruck ist deutlich geringer als bei Gruppentests.
  • Es besteht jederzeit die Möglichkeit, Fragen zu stellen, wenn Unsicherheiten bei Fragen im Test bestehen.
  • Am Diagnostik-Tag finden keine unangenehmen Wartezeiten statt.
  • Individuelle Wunschtermine, auch am Wochenende, sind möglich.
  • Als geprüfte Begabungspädagogin (IFLW) und Begabungsdiagnostikerin bringe ich die notwendige Expertise mit.
  • Eine entspannte, ruhige und angenehme Testatmosphäre, bei dem ich auf individuelle Bedürfnisse eingehe.
  • Detaillierte Nachbesprechung der Ergebnisse direkt nach dem Test und Hilfestellung für die weiteren Schritte in Ihrem Leben.
  • Eine persönliche Begleitung von Erwachsenen über die Diagnostik hinaus ist möglich.
  • Die Auswertungssituation ist sehr transparent: Nur die Testperson und ich haben Kenntnis über die Testung und das Ergebnis.

Hast Du Fragen an mich oder möchtest mich kennenlernen? Unter diesem Link kannst Du ganz einfach und unverbindlich einen Termin mit mir vereinbaren.

 

Ich freue mich auf Dich!

 

Hinweis: Meine Begleitung als Coach & Mentaltrainerin ersetzt keinen Besuch oder eine Behandlung bei einem Arzt, Psychologen, Heilpraktiker oder anderen Therapeuten. Es werden keine Diagnosen oder Heilversprechen gegeben. Bestehende Behandlungen sind nicht zu unterbrechen. Bei anhaltenden körperlichen oder psychischen Beschwerden kontaktiere bitte Deinen Arzt.

Hochbegabung bei Kindern – so kann es festgestellt werden!

Hochbegabung bei Kindern – so kann es festgestellt werden!

IQ-Test für Kinder

Verhaltensauffällige Kinder in der Schule werden oft als Quälgeister abgestempelt. Manche Kinder sind unruhig, unkonzentriert, stören ständig den Unterricht und versuchen andauernd den Klassenclown zu spielen. Diese Merkmale sind aber nicht immer ein Ergebnis fehlender Erziehung. Vielmehr könnten diese Anzeichen auf eine Hochbegabung hindeuten, die einfach nicht richtig gefördert wird, weil sie schlichtweg nicht erkannt wurde. Eltern sollten ihr Kind in so einem Fall auf Hochbegabung testen lassen. Aber wie geht das eigentlich und wie macht sich eine Hochbegabung bei einem Kind bemerkbar? In diesem Artikel erkläre ich, was es bedeutet eine Hochbegabung bei einem Kind festzustellen, welche typischen Merkmale es gibt und warum ein IQ-Test sinnvoll ist.

Hochbegabung bei Kindern

Hochbegabt ist man, wenn der IQ 130 oder höher ist. Das ist weit über dem Durchschnittswert und nur 2,5 % der Bevölkerung verfügen über einen so hohen IQ-Wert. Die Ursachen zur Entstehung von Hochbegabung sind nicht vollständig geklärt. Zum jetzigen Zeitpunkt geht man davon aus, dass eine Kombination aus genetischen und sozialen Faktoren für das Auftreten entscheidend sind. Deswegen ist es enorm hilfreich, eine Hochbegabung bereits im frühen Kindesalter mithilfe eines Intelligenztests feststellen zu lassen, um sein Kind optimal begleiten und angemessen fördern zu können. Nur in einem idealen Umfeld können sich betroffene Kinder entsprechend ihrer Begabung entfalten, glücklich sein und selbstbewusst werden.

 

Hochbegabte Kinder sind anderen Kindern in der Regel etwas voraus und verfügen über überdurchschnittliche Fähigkeiten, die sich sehr früh entwickeln. Dies können Begabungen im sprachlichen, im mathematisch-logischen oder auch im künstlerisch-musischen Bereich sein. Neben diesen besonderen Fähigkeiten entwickeln hochbegabte Kinder häufig bereits im frühen Alter besondere Interessen und haben neben all dem die gleichen Bedürfnisse wie Gleichaltrige.

 

Kinder, die hochbegabt sind, können unter Umständen negativ auffallen und haben oft den Ruf „schwierig“ zu sein. Sie sind ungeduldig, stellen vieles infrage, interessieren sich nicht für die Schule, langweilen sich und finden keine oder schwer Freunde. Dieses Verhalten entsteht primär, weil sie sich nicht erkannt, nicht verstanden und sich vorrangig unterfordert fühlen. Bei richtiger Förderung hingegen haben hochbegabte Kinder die Chance auf einen richtig guten Schulabschluss und könnten sogar eine bessere Gesundheit aufweisen als andere Kinder. Das liegt hauptsächlich daran, dass hochbegabte Kinder mehr Wert auf eine aktive Freizeitgestaltung legen, in der sie sich intensiver mit intellektuellen Anregungen beschäftigen können. Oft wird auch ein großes Interesse an Büchern gezeigt – entscheidend ist aber die Begleitung der Eltern. Hochbegabte Kinder sind kreativ, verfügen über einen großen Wortschatz, sind organisiert und verarbeiten neue Informationen zügig.

 

All diese großartigen Fähigkeiten schlummern als Potenzial in hochbegabten Kindern. Allerdings nur bei einer individuellen an das Begabtenprofil angelegte Förderung kann das Kind diese Fähigkeiten abrufen und ist zu außergewöhnlichen Leistungen fähig.

Potentialförderung bei hochbegabten Kindern.

Merkmale von hochbegabten Kindern

Eltern kennen ihre Kinder am besten. Dem möchte ich gar nicht widersprechen. Dennoch erfordert es Erfahrung und tiefergehendes Wissen, um eine Hochbegabung bei Kindern zu erkennen. Es gibt kein standardisiertes Verhaltensmuster, denn jedes hochbegabte Kind ist in seinem Verhalten und in seinen Vorlieben sehr unterschiedlich. Oft wird an eine Hochbegabung erst gedacht, wenn das Kind Auffälligkeiten zeigt, die vielleicht bei anderen Kindern in dem Alter so nicht zu beobachten ist. (Lies dazu auch gerne meinen Blogartikel „Woran merke ich, dass hochbegabt bin?“)

 

Im Folgenden führe ich ein paar (alle Optionen würden den Rahmen sprengen) typische Merkmale und Anzeichen auf, die auf eine Hochbegabung bei Kindern hindeuten kann:

Sozialverhalten

  • Prüft fremde Meinungen sehr kritisch
  • Ist in der Lage Verantwortung zu übernehmen
  • Fühlt sich von seiner Umwelt isoliert
  • Kommt mit Erwachsenen ebenso gut aus wie mit Gleichaltrigen
  • Sucht Freundschaften eher unter Gleichbefähigten
  • Fühlt sich bereit dazu, sich gegen Autoritäten zu engagieren
  • Hat einen ausgeprägten Sinn für Humor und erfindet Witze/Wortspiele

 

Denken und Lernen

  • Stellt viele altersuntypische Frage an Erwachsene
  • Versteht komplizierte technische Abläufe und kann dieses Wissen anwenden
  • Ist redegewandt und verfügt über einen hohen Wortschatz
  • Merkt sich Fakten schnell und anhaltend
  • Beobachtet außergewöhnlich gut
  • Verfügt über hohes Detailwissen in bestimmten Bereichen
  • Sucht nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden

 

Arbeitshaltung und Interessen

  • Möchte alles richtig machen und ist sich selbst gegenüber sehr kritisch
  • Braucht wenig Lob und arbeitet eher selbstständig
  • Hohes Interesse für altersuntypische Themen wie Philosophie, Umwelt etc.
  • Liest sehr viel und bevorzugt Literatur, die über sein Alter hinausgehen
  • Möchte Aufgaben vollständig lösen
  • Vertieft sich gerne in bestimmten Themen
  • Langweilt sich schnell bei Routineaufgaben

Hochbegabung bei Kindern testen lassen

 Wie oben bereits erwähnt benötigt es, um eine Hochbegabung bei einem Kind festzustellen, Erfahrung und ein geschultes Auge. Mit einem Intelligenztest ist man auf der sicheren Seite: Die Hochbegabung kann eindeutig festgestellt und im Anschluss individuell gefördert werden. Wie funktioniert das eigentlich? In einem IQ-Test wird die intellektuelle Begabung des Kindes in unterschiedlichen Bereichen gemessen, indem eine Reihe zu lösender Problemstellungen vorgelegt werden. Ohne einen Test können selbst von Experten nur Vermutungen angestellt werden, welche die Unsicherheit und Fragen der Eltern nicht beseitigen werden.

 

Ab wann ist ein IQ-Test sinnvoll?

Ich empfehle einen IQ-Test bei einem wirklich begründeten Verdacht, wenn das Kind bereits Auffälligkeiten zeigt und Eltern gegebenenfalls von Lehrern oder Therapeuten angesprochen werden.

 

Auffälligkeiten im Kindergarten oder in der Schule können sein:

  • Keine Spielkameraden im gleichen Alter, befreundet sich eher mit Älteren, versteht sich nicht mit Gleichaltrigen, ist genervt von Jüngeren
  • PädagogInnen empfinden das Kind als anstrengend, weil es so viele Fragen stellt und/oder weil es Regeln diskutiert
  • Fühlt sich ausgegrenzt und unverstanden von anderen Kindern
  • Möchte nicht mehr in den Kindergarten oder in die Schule
  • Will vor dem Schuleintritt bereits lesen und/oder rechnen lernen, ggf. bringt es sich sogar selbst bei

 

Ich biete die Begabungsdiagnostik bei Kindern ab 8 Jahren an. Sollte das Kind jünger sein und bereits Auffälligkeiten zeigen, empfehle ich ausgezeichnete BegabungsdiagnostikerInnen, die sich vorwiegend auf jüngere Kinder spezialisiert haben. Ein IQ-Test sollte nicht durchgeführt werden, wenn die Eltern es rein aus Interesse machen möchten. Besteht kein konkreter Hinweis auf eine Hochbegabung, kann das Ergebnis lediglich für Verwirrung bei Eltern und Kind sorgen.

 

Bedeutung der IQ-Werte bei Kindern

Von einem hochbegabten Kind spricht man, wenn es einen IQ-Wert von 130 und mehr erreicht. Liegt ein IQ über 145 vor, spricht man von Höchstbegabung, wobei das nur auf 0,1% der Bevölkerung zutrifft. Zudem differenzieren vorhandene Testverfahren nicht mehr ausreichend in diesen sehr hohen IQ-Wertbereichen.

IQ-Wert 
85 – 99Grenzbereich, niedriges Niveau im Normalbereich
100Normwert (mittlerer Durchschnitt)
101 – 114Grenzbereich, hohes Niveau im Normalbereich
115 – 129Überdurchschnittliche Intelligenz
130 – 145Hochbegabung
Über 145Höchstbegabung
IQ Werte bei Hochbegabung.

Wie geht es nach dem IQ-Test weiter?

Ein IQ-Test bringt Klarheit! Aber wie geht es danach weiter? Wie sind die nächsten Schritte? Wo bekomme ich als Elternteil Unterstützung? Oft werden Eltern mit der Diagnose allein gelassen, dabei ist es genau an diesem Punkt wichtig Beratung und Unterstützung von Experten einzuholen. Mit wertvollen Tipps kann eine individuelle Hochbegabtenförderung stattfinden, die dem Kind zu außergewöhnlichen Leistungen führen werden. Hochbegabung bedeutet nicht automatisch, dass das Kind eine Klasse überspringen muss. Viel eher müssen persönliche Bedürfnisse durch das IQ-Testergebnis betrachtet werden. Man sollte sich also anschauen, wie die Schulsituation ist, wie das soziale Umfeld ist, welche herausfordernden Aufgaben bewältigt werden können und wo Unterstützung gegeben werden kann, genauer gesagt soll.

 

Einem IQ-Test sollte immer eine begleitende Beratung folgen, damit sich Betroffene nach dem Ergebnis nicht alleingelassen fühlen. Ich arbeite mit einer sehr erfahrenen und empathischen Partnerin zusammen, die sich auf die Begleitung von Familien mit hochbegabten und gefühlsstarken Kindern spezialisiert hat.

Hast du Fragen an mich oder möchtest mich kennenlernen? Unter diesem Link kannst du ganz einfach und unverbindlich einen Termin mit mir vereinbaren

 

Ich freue mich auf dich!

 

Hinweis: Meine Begleitung als Coach & Mentaltrainerin ersetzt keinen Besuch oder eine Behandlung bei einem Arzt, Psychologen, Heilpraktiker oder anderen Therapeuten. Es werden keine Diagnosen oder Heilversprechen gegeben. Bestehende Behandlungen sind nicht zu unterbrechen. Bei anhaltenden körperlichen oder psychischen Beschwerden kontaktiere bitte deinen Arzt.

Hochbegabung bei Erwachsenen: Warum ist ein IQ-Test sinnvoll?

Hochbegabung bei Erwachsenen: Warum ist ein IQ-Test sinnvoll?

Hochbegabung bei Erwachsenen kann mit einem IQ-Test erkannt werden.

Hochbegabung bleibt oft lange unerkannt. Immer häufiger wird die Diagnose erst im Erwachsenenalter gestellt, nachdem die Betroffenen einen langen Leidensweg hinter sich haben. Sobald der Verdacht besteht, verspüren viele erst einmal eine Erleichterung: „Endlich weiß ich, warum ich so bin, wie ich bin.“ Aber auf dieses Gefühl folgt auch Unsicherheit und Angst, denn wie sehr kann man einer Selbstdiagnose vertrauen? Sollte man sich testen lassen? Wie sinnvoll ist ein IQ-Test? Genau diese Fragen möchte ich mit diesem Artikel beantworten und erklären, zu welchem Zeitpunkt ein IQ-Test bei einem Begabungdsdiagnostiker sinnvoll sein kann und warum man ihn machen sollte.

Warum wird eine Hochbegabung nicht erkannt?

Für viele Erwachsene ist die Diagnose Hochbegabung erst einmal erleichternd. Endlich erkennen sie sich wieder und finden eine Erklärung für all ihre Probleme. Warum aber dauert es oft so lange, bis die Hochbegabung erkannt wird? Die Gründe hierfür sind sehr vielseitig. Eine Hochbegabung liegt bei Betroffenen bereits von Geburt an vor und treten nicht die typischen Merkmale auf, die man damit verbindet, wird die Begabung nicht erkannt.  

 

Ist ein Kind unaufmerksam in der Schule, beteiligt es sich nicht am Unterricht und bekommt es viele schlechte Noten, lautet die gängige Erklärung von Eltern und Lehrern: „Das Kind ist faul und muss mehr lernen. Dann werden die Noten besser.“ Möglicherweise liegt die Ursache aber viel tiefer. Hochbegabte Kinder sind nicht faul, sie folgen dem Unterricht nicht, weil sie einfach nicht genug gefordert werden. Ihnen ist langweilig.

 

Die Folgen können sein:

  • Sie lernen nicht, sich zu konzentrieren und zu fokussieren.
  • Sie lassen sich schnell ablenken.
  • Sie ziehen sich zurück und werden Einzelgänger.
  • Sie geben sich selbst vielleicht auf und passen sich an, um nicht aufzufallen.

 

Wie man im Erwachsenenalter mit den Folgen einer spät erkannten Hochbegabung umgehen kann, beschreibe ich in diesem Artikel: Spät erkannte Hochbegabung

Hochbegabung bei Erwachsenen erkennen

Im Erwachsenenalter wird es immer schwieriger, eine Hochbegabung festzustellen. Es fehlt der objektive Blick von außen, um zu erkennen, dass etwas anders ist. In der Definition bedeutet Hochbegabung einen IQ von über 130 zu haben, aber nicht jeder hochbegabte Erwachsene zeigt Topleistungen in seinem Berufsleben. Hochbegabung ist ein Potenzial und nicht jeder Mensch kann sie nutzen oder möchte sie beruflich ausleben. In Studien wurde herausgefunden, dass viele Hochbegabte nicht einmal einen höheren Studienabschluss schaffen. Wie findet man also heraus, ob man hochbegabt ist? Lies dazu auch gerne meinen Artikel „Woran merke ich, dass ich hochbegabt bin?“.  Dort gehe ich auf dieses Thema noch detaillierter ein.

Im ersten Schritt können diese Anhaltspunkte schon helfen:

 

  • Ich habe das Gefühl, nicht das erreicht zu haben, was ich mir vorgestellt habe.
  • Andere Menschen verstehen mich nicht.
  • Ich fühle mich anders als andere.
  • Ich fühle mich häufig unter- oder überfordert.
  • Häufig werden meine Ideen nicht ernst genommen.
  • Ich bin sehr chaotisch / extrem perfektionistisch.
  • Ich kann mich manchmal schwer konzentrieren und fokussieren.
  • Ich höre anderen häufig nicht zu und hänge meinen Gedanken nach.
  • Ich bin schnell ungeduldig, wenn jemand länger benötigt als ich.
  • Ich habe Probleme mich zu entscheiden.
Hochbegabte fühlen sich häufig anders.

IQ-Test bei Erwachsenen

Warum ist ein IQ-Test sinnvoll?

 

Vermutest Du eine Hochbegabung bei Dir, ist es sinnvoll, Klarheit mithilfe eines IQ-Tests darüber zu bekommen. Auch ich habe mich über die Jahre irritiert reflektiert, denn einige Menschen in meinem Umfeld gaben mir das Gefühl nicht normal zu sein, vor allem wenn sie mich neu kennengelernt haben. Sie haben nicht verstanden, warum ich immer sieben Bälle gleichzeitig in der Luft jongliert habe, warum ich permanent Wissen und Berufe „gesammelt“ habe und warum ich immer Neues lernen und entdecken wollte, bevor ich das andere abgeschlossen habe.

 

Nach vielen Recherchen habe ich für mich selbst festgestellt, dass ich okay bin, wie ich bin. Ich bin einfach „nur“ vielbegabt und hochsensibel. Die Selbstdiagnose hat mir zunächst gereicht und mir eine große Erleichterung verschafft. Nach mehreren Jahren kamen aber immer wieder Fragen in mir auf, hauptsächlich bedingt durch mein mittlerweile fast! Vollständig überwundenes Hochstapler-Syndrom, die mich etwas unsicher werden ließen, ob bei mir vielleicht doch keine Hochbegabung vorliegen könnte. Vielbegabte schaffen nicht immer die magische Grenze von 130 bei einem IQ-Test und so hatte ich kurz vor dem Test wirklich Zweifel, ob ich diese Hürde überhaupt nehmen könne. (In diesem Artikel findest Du noch mehr Informationen zu Vielbegabten: Woran merke ich, dass ich vielbegabt bin?) Ich wollte Klarheit und entschied mich für einen 1:1 Test bei einem Psychologen, der mir letztlich geholfen hat, meine Identität zu für mich rundzumachen.

 

Die Bestätigung einer Hochbegabung kann helfen, um sich beruflich und privat neu zu orientieren, sein eigenes Potenzial zu erkennen und dieses sinnvoll zu fördern. Vor allem aber hilft es, sich innerlich zu sortieren und selbst zu erkennen. Dieser Prozess kann mitunter recht anstrengend und aufwühlend sein. Mit einem Coach wie mir, die zum einen Begabungsdiagnostikerin ist und zum anderen schon sehr lange mit hoch- und vielbegabten Menschen arbeitet, kann der Veränderungsprozess deutlich erleichtert und professionell begleitet werden.

 

Darum solltest Du einen IQ-Test machen und Deine Begabung diagnostizieren lassen:

  • Erkenne Dich selbst in all Deinen Facetten.
  • Lerne Deine Potenziale kennen und finde Deine Berufung.
  • Verändere Deine Sicht auf negative Erlebnisse in der Vergangenheit.
  • Nutze die Chance, Teil einer Gruppe zu werden und Dich mit Gleichgesinnten zu umgeben.

Wie läuft ein IQ-Test ab?

 

Viele scheuen sich erst einmal davor, einen IQ-Test zu machen. Die Angst herauszufinden, dass man doch nicht so intelligent ist, hält einige davon ab, ihr wahres Selbst zu bestätigen.

Dazu kommen mögliche Prüfungsängste, die blockieren können.

 

An dieser Stelle möchte ich versuchen, offene Fragen zu beantworten und dir zu beschreiben, wie ein IQ-Test bei mir in der Begabungsdiagnostik abläuft, um dir so in gewisser Hinsicht die Entscheidung FÜR einen Test leichter zu machen. 🙂

 

Der Test sollte entweder in der Früh oder mittags stattfinden, denn nachmittags und abends lässt die Konzentration bei dir nach und die Bedingungen sind nicht mehr optimal für einen IQ-Test. Ich nutze in der Begabungsdiagnostik das weltweit am häufigsten eingesetzte Intelligenztestverfahren Die Hamburg Wechsler IQ-Tests WAIS-IV & WISC-V (ehem. HAWIK), der aus 10 Untertests zu Sprachverständnis, wahrnehmungsgebundenem logischen Denken, Arbeitsgedächtnis und Verarbeitungsgeschwindigkeit besteht. Der Test dauert circa 2,5 bis 3 Stunden. In dieser Zeit besprechen wir auch detailliert das Ergebnis, die Stärken und Talente und klären all deine Fragen dazu.

Hast Du Fragen an mich oder möchtest mich kennenlernen? Unter diesem Link kannst Du ganz einfach und unverbindlich einen Termin mit mir vereinbaren.

 

Ich freue mich auf Dich!

 

Hinweis: Meine Begleitung als Coach & Mentaltrainerin ersetzt keinen Besuch oder eine Behandlung bei einem Arzt, Psychologen, Heilpraktiker oder anderen Therapeuten. Es werden keine Diagnosen oder Heilversprechen gegeben. Bestehende Behandlungen sind nicht zu unterbrechen. Bei anhaltenden körperlichen oder psychischen Beschwerden kontaktiere bitte Deinen Arzt.

Twice exceptional und Neurodiversität in Unternehmen

Twice exceptional und Neurodiversität in Unternehmen

Twice exceptional bedeutet mehrfach außergewöhnlich.

Der Begriff „Twice exceptional“ ist vielen sicher nicht geläufig. Häufig wird Twice exceptional übersehen, genauer gesagt fehldiagnostiziert: Die Tatsache, dass ein Mensch eine besondere Begabung hat und gleichzeitig eine Beeinträchtigung, wird oft nicht verstanden. Häufig erfolgt auf dieses Thema eine defizitorientierte Sicht statt einer potenzialorientierten. Die neurologische Vielfalt aller Menschen birgt nämlich ein riesiges Potenzial, vorwiegend für Unternehmen. In diesem Artikel erkläre ich, was Twice exceptional eigentlich bedeutet, wie man es erkennt und welche Vorteile neurodivers Teams für Unternehmen haben.

 

Definition Twice exceptional

Der Begriff „Twice exceptional“, abgekürzt 2e, wurde Mitte der 90er-Jahre in die Lexika für Pädagogen aufgenommen und bedeutet übersetzt „mehrfach außergewöhnlich“. Er bezeichnet Menschen mit einer oder auch mehreren Begabungen sowie zusätzlich einer emotionalen, physischen, sensorischen oder psychischen Entwicklungsbeeinträchtigung oder Lern- und Leistungsgeschwindigkeit. Was bedeutet das im Konkreten? Menschen mit Begabungen sind beispielsweise Hochbegabte, Vielbegabte oder auch Hochsensible. Beeinträchtigungen hingehen können Diagnosen wie ADHS, Autismus, Lese- und Rechtschreibschwäche oder Tourette-Syndrom sein.

Das Besondere an 2e-Menschen ist, dass ihre außergewöhnliche Begabung durch ihre Beeinträchtigung weniger hervortreten kann. Sie sind also wie andere Begabte in mindestens einem Bereich sehr sachkundig und talentiert, können aufgrund ihres Defizits diese Stärke aber nicht so deutlich zeigen. Deswegen bräuchten 2e-Kinder gezielte sonderpädagogische Betreuung, um ihnen von Anfang an die Unterstützung zu geben, die sie benötigen. Twice exceptional wird allerdings oft wird übersehen und teilweise ein ganzes Leben lang nie identifiziert. 

Twice exceptional: Checkliste

Eine Diagnose ist sehr schwierig, da die Stärke das Defizit ausgleicht und das Defizit die Stärke unterdrückt. Begabung und Beeinträchtigung sind oft völlig gegensätzlich.

Welche typischen Merkmale ein 2e-Mensch hat, hängt davon ab, welche Doppeldiagnose vorliegt. Zudem ist es schwierig, zwei Kategorien wie „Stärken“ und „Schwächen“ mit eindeutig abgrenzbaren Merkmalen aufzuführen. Beispielsweise ist das Merkmal „Aktiv und unruhig“ der Hochbegabung (Begabung) sowie dem ADHS (Beeinträchtigung) zuzuschreiben. (Quelle: James T. Webb et al., Doppeldiagnosen und Fehldiagnosen bei Hochbegabung, Ein Ratgeber für Fachpersonen und Betroffene, 2. Überarbeitete Auflage)

Um dennoch einen Anhaltspunkt für die Identifizierung von Twice exceptional zu haben, kann diese Liste mit Merkmalen hilfreich sein: https://www.bigmindsunschool.org/resources-2/2e-characteristics/

 

Bei Verdacht von 2e sollte man immer psychologischen Rat aufsuchen. Wichtig ist hierbei jemanden zu finden, der sich gut mit Hochbegabung und Doppeldiagnosen auskennt. Wie oben bereits erwähnt, überschneiden sich Symptome oft. Für eine sichere Diagnose ist ein Experte auf diesem Gebiet unerlässlich, denn er kennt die richtigen Fragen und kann dadurch 2e gezielt identifizieren.

 

Warum ist eine Diagnose überhaupt wichtig? Vordergründig hilft es Betroffenen, ihren Platz zu finden, primär in ihrem Berufsleben. Durch ein tieferes Verständnis zu sich selbst und mit professioneller Unterstützung ist es für 2e-Menschen einfacher, offen und transparent über ihre besondere Situation mit ihrem Arbeitgeber zu sprechen.

Neurodiversität und Hochbegabung in Unternehmen

Wie gehen Arbeitgeber mit hochbegabten und neurodiversen Mitarbeitern um? Die Wahrheit ist, dass sich die meisten Hochbegabten in ihrem Job gar nicht outen, sondern anecken und grundsätzlich nicht verstanden werden. Arbeitgeber sollten ihre Mitarbeiter aufmerksam beobachten und mehr Wissen zu diesem Thema aneignen, um zu lernen, wie man mit Menschen umgeht, die um die Ecke denken, extrem schnell und intelligent sind. Wie sollte man auf Mitarbeiter reagieren, die ständig nach neuer Arbeit fragen, weil ihnen die Aufgaben zu wenig oder zu anspruchslos sind. Hochbegabte hassen Routinetätigkeiten, sehen Lösungen, bevor Kollegen das Problem kennen, wollen oft Großes bewegen und sich nicht in alltäglichen Aufgaben verlieren. Ein Arbeitgeber kann auf so vielen Ebenen davon profitieren, wenn ihm bewusst ist, wie er diese Ressource für sich nutzen kann. Das Ziel ist, ein Verständnis für hochbegabte und neurodiverse Menschen zu schaffen, sodass alle voneinander profitieren und gemeinsam wachsen.

Der Begriff Diversität bezieht sich in unserer heutigen Zeit oft auf Merkmale wie Alter, Nationalität, Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung und so weiter – Neurodiversität wird dabei oft nicht berücksichtigt, obwohl es ein Gewinn für jedes Unternehmen ist.

Ungewöhnliche Lösungswege sind typisch für Hochbegabte.

Definition Neurodiversität

Was ist eigentlich Neurodiversität? Der Begriff bezeichnet neurologische Vielfalt und zeigt sich in unterschiedlichen Bereichen der Persönlichkeit:

  • Lernen
  • Denkweise
  • Motorik
  • Struktur
  • Interaktion
  • Sprache
  • Wahrnehmung

 

Neurodiversität ist der Überbegriff für das breite Spektrum von unterschiedlichen neurologischen Entwicklungen wie Autismus, ADHS und Dyslexie. Jedoch werden Menschen, die medizinisch und psychologisch der Norm entsprechen als „neurotypisch“ bezeichnet

Welche Vorteile haben neurodiverse Teams

 

Neurodiverse Teams haben vor allem eine höhere kollektive Intelligenz, können sich besser auf Herausforderungen einstellen, arbeiten effektiver und sind in der Lage können qualitativere Entscheidungen zu treffen. Das liegt vor allem auch daran, dass Anpassungen in der Zusammenarbeit mit neurodivergenten Menschen für neurotypische Arbeitnehmer ebenfalls von großem Vorteil sind: reizarme Arbeitsumgebung, transparente Abläufe, klar strukturierte Kommunikation.

Neurodivergente Menschen haben aber nicht nur „besondere Bedürfnisse“, sondern bringen oft außergewöhnliche Stärken mit:

  • hohe intrinsische Motivation für Aufgaben, die ihrem Interesse entsprechen
  • können in einer kurzen Zeit viel Wissen erwerben
  • nehmen neue Perspektiven ein

Wie divers sind Unternehmen wirklich?

 

Menschen mit besonderen Begabungen werden zu oft als Bedrohung angesehen: Hochbegabte stellen hohe Anforderungen an ihren Job, weil er sie fordern und beflügeln soll. Hochsensible gelten als sensibel und zart besaitet. Umfragen haben ergeben, dass Menschen mit einer Hochbegabung eher nicht mit ihrem Arbeitgeber über die eigene Hochbegabung sprechen möchten, weil sie Angst haben, nicht verstanden zu werden oder überzogene Erwartungen an sie gestellt werden. Schubladendenken zeigt sich vor allem in Sätzen wie „Warum weißt du das nicht, du bist doch hochbegabt.“ oder „Warum benötigst du so lange, du bist doch hochbegabt.“ Dabei überlegt ein Hochbegabter vielleicht länger und durchdenkt alle Details, um nichts zu übersehen. Aufgaben werden sauber und möglichst fehlerfrei abgeschlossen – eigentlich der Wunsch eines jeden Arbeitgebers.

Dabei bereichern Menschen mit besonderen Begabungen ein Unternehmen auf so vielen Ebenen. Dennoch sind viele Prozesse in Unternehmen eher für neurotypische Menschen ausgelegt. Nach außen hin leben die Unternehmen Diversität, denken dieses Thema allerdings eher eindimensional. Denn Diversität ist nicht nur Nationalität, Geschlecht oder sexuelle Ausrichtung. Sondern eben auch neurodiverse Menschen.

Als hochbegabte Frau den richtigen Partner finden.

Als hochbegabte Frau den richtigen Partner finden.

Herausforderungen von hochbegabten Frauen.

Ganz gleich, ob der eigene Terminkalender vor Verabredungen überquillt oder man sich selbst eher als ruhig und introvertiert beschreiben würde: Langeweile kennen hoch- oder vielbegabte Frauen nicht. So ist es nicht verwunderlich, dass diese Frauen auch ohne Partner an der Seite ein sehr zufriedenes Leben führen können. Dennoch sehnen sie sich genauso wie durchschnittlich Intelligente nach einer festen Bindung, nach Liebe und einem Partner, dem sie vertrauen können. Ob es für Hoch- und Vielbegabte schwieriger ist, einen Partner auf Augenhöhe zu finden, welche Herausforderungen hochbegabte Frauen darüber hinaus in Beziehungen haben, wo sie geeignete Männer finden können und was in diesem Zusammenhang sapiosexuell bedeutet, erkläre ich in diesem Artikel.

​Herausforderungen für hochbegabte Frauen in Beziehungen

Überforderung des Partners

Hochbegabte Frauen sind überdurchschnittlich intelligent, sie denken und verstehen sehr schnell und verfügen über eine hohe Auffassungsgabe. (Weitere Merkmale für Hochbegabung findest du hier „Woran merke ich, dass ich hochbegabt bin“). Sie sind häufig nicht nur sehr empathisch, sondern senden und empfangen auch viel intensiver als andere Menschen. Es versteht sich von selbst, dass es schon allein aus diesen Gründen schwierig sein kann, einen passenden Lebenspartner zu finden.

Wenn der Partner zudem den raschen Themenwechseln und der besonderen Gedankenwelt des Hochbegabten nicht zu folgen vermag, ist das für beide Seiten nicht angenehm. Möchte eine Hochbegabte sich aber nicht immer zurücknehmen müssen, muss sie früher oder später auf ihre Begabung hinweisen. Ein doppeltes Problem: zum einen ist der Begriff der Hochbegabung immer noch falsch in den Köpfen der Menschen verankert („In was bist du denn dann so genial und begabt?“, „Du hast doch nur Realschulabschluss!“), zum anderen gibt es auch in der heutigen Zeit noch genug Männer, die mit einer nachweislich intelligenteren Frau nicht umzugehen wissen.

So sind es in Beziehungen häufig die empathischeren Frauen, die ihre eigene Intelligenz oder Auffassungsgabe bewusst zurücknehmen, um den durchschnittlich intelligenten Partner nicht zu überfordern. Gleichzeitig laufen sie aber Gefahr, sich unterfordert und gelangweilt zu fühlen.

Argumentieren bis zum Schluss

Als Kinder zu Hause, in der Schule und auch später im Beruf lernen Hochbegabte, dass durch Diskussion, richtige Argumentation und Darlegung aller Fakten häufig ein gewünschtes Ergebnis erzielt wird. In einer Partnerschaft hilft das allerdings selten weiter. Nachsicht, Geduld und Gelassenheit sind von weitaus größerer Bedeutung als recht zu haben. Um auf Dauer eine liebevolle Beziehung zu führen, in der sich beide Partner respektiert und gehört fühlen, ist es folglich für beide Seiten unerlässlich, sich darüber bewusst zu sein, wie der andere „tickt“. Nur so kann ein vermeintliches „Beharren“ oder bewusstes Nachgeben nicht als „Gesichtsverlust“, sondern als liebevolle Geste verstanden werden.

Angst vor Kontrollverlust

Aufgrund ihrer komplexen Denkweise und hohen Vorstellungskraft neigen Hochbegabte oftmals dazu, vieles in ihrem Leben kontrollieren zu wollen und nichts dem Zufall zu überlassen. So werden nicht nur Situationen meist bis ins letzte Detail analysiert. Der Wunsch dahinter ist kein böser, den Hochbegabten geht es in der Regel darum, ein bestmögliches Ergebnis zu erreichen, mögliche Eventualitäten auszuschalten oder keine Überraschungen zu erleben. Zu oft haben sie erlebt, dass ihr Wissen oder ihre Intuition recht behalten haben. Loszulassen und anderen zu vertrauen sind folglich Eigenschaften, die sich manche hochbegabte Frauen nur sehr mühsam aneignen. Häufig kämpfen sie zusätzlich noch mit Minderwertigkeitskomplexen oder einem mangelnden Selbstbewusstsein, welches aus vergangenen Erfahrungen, in denen sie sich unverstanden und ungesehen gefühlt haben, resultiert. (Erfahre mehr zum Hochstapler-Syndrom, unter dem viele Hochbegabte leiden, in diesem Blogartikel: „Das Hochstapler-Syndrom“) Fehlendes Selbstbewusstsein und mangelndes Vertrauen können wiederum zu starker Kontrolle und Eifersucht führen, was eine Beziehung auf Dauer sehr belasten kann.

Falsche Kommunikation

Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen fällt manchen Hochbegabten sehr leicht, manche haben Probleme sich ausdrücken. Da geht es ihnen nicht anders als anderen Menschen. Der Unterschied: In ihren Köpfen passiert ungeheuer viel, ihre Gedanken- und Gefühlswelten sind oftmals sehr komplex. So werden Situationen immer wieder analysiert, Zusammenhänge hergestellt und Lösungswege gesucht. Die Schwierigkeit ist entweder all das überhaupt zu formulieren oder, die Kehrseite der Medaille, dass sie ihre Partner permanent auf ihre gedanklichen Reisen mitnehmen wollen. Ideal wäre also entweder ein Partner, der Stimmungsschwankungen, Emotionen, Gedanken und Gefühle erkennt, ohne dass sie kommuniziert werden müssen oder ein Partner, der sich durch den Overload an Informationen nicht einschüchtern lässt und diese einzuordnen weiß.
Hochbegabte Frauen sollten einerseits darauf achten, ihre Bedürfnisse klar zu kommunizieren, andererseits aber auch Rücksicht darauf nehmen, dass der Partner oftmals gar nicht der Intensität und Schnelligkeit der Gedanken und Emotionen folgen kann. Ebenso kann es gerade für hochsensible Hochbegabte in einer Beziehung wichtig sein, ein sehr ausgewogenes Verhältnis zwischen Nähe und Distanz zu leben. Das Zurückziehen und die Zeit mit sich selbst hilft, all die Gedanken, Eindrücke und Sinneswahrnehmungen zu verarbeiten, die man empfangen hat. Doch auch dieser Rückzug sollte kommuniziert werden. Andererseits besteht die Möglichkeit, dass der Partner diesen nicht nachvollziehen kann und fehlinterpretiert.

Wo finde ich den richtigen Mann?

Kurzum, hochbegabte Singles tun sich etwas schwerer dabei, einen Partner auf Augenhöhe zu finden, einen Partner, der mit ihrem Tempo mitkommt und mit dem sie sich ungebremst austauschen können. Wo fängt man also an zu suchen?

 

Offline

Der weltweit bekannte Verein Mensa ist Deutschlands größtes Netzwerk für hochbegabte Menschen. Der Verein bietet diverse Veranstaltungen wie Stammtische, Ausflüge, Vortragsreihen, Kochevents, gemeinsame Kinoabende, Spieleabende, Sporttreffen, Silvesterpartys und vieles mehr an. Ein perfekter Ort, um Gleichgesinnte kennenzulernen und gegebenenfalls, um sich zu verlieben.

 

Online

Auch online haben hochbegabte Singles die Chance, den richtigen Partner zu finden. So wurde die Dating-Plattform prtnr.me von einem Hochbegabten entwickelt, bei der zum einen, wie bei jeder anderen Dating-Plattform auch, alle Singles willkommen sind, und zum anderen Hochbegabte die Chance haben sich untereinander zu erkennen und zu finden. Das habe ich direkt ausgetestet: Nach meiner Anmeldung konnte ich in meinem Profil einen Marker setzen und meine Mensa-Nummer eintragen. Voraussetzung ist also eine Mitgliedschaft im Verein Mensa, um auf dieser Partnerbörse Gleichgesinnte kennenzulernen. Außerdem kann der eigene Persönlichkeitstyp nach Myers Briggs ausgewählt werden, wobei die Auswahl aber sehr klein ist und zu wünschen übrig lässt.

 

Um eine geeignete Plattform zu finden, sollte jeder auf sein eigenes Bauchgefühl hören. Das Austesten von verschiedenen Online-Portalen kann helfen, um festzustellen, welche für einen selbst geeignet ist und sympathisch erscheint. Eines ist nämlich überall gleich: Gleiches zieht Gleiches an. Ich habe in meiner Vergangenheit die Erfahrung gemacht, immer Menschen anzuziehen, die genauso ticken wie ich. Bleib im Vertrauen, dass auch dir die richtigen Menschen begegnen werden.

Hochbegabte können überall Partner finden.

Natürlich gibt es auch andere Dating-Plattformen wie ElitePartner oder Parship, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, intelligente Menschen zusammenzubringen. Bei diesen Plattformen ist primär der Hinweis im Profil auf Sapiosexualität ein wichtiger Hinweis, der die Intelligenz sowie den intellektuellen Austausch für diesen Menschen als ein wichtiges Kriterium darstellt. Aber was bedeutet Sapiosexualität genau?

Sapiosexualität

Definition Sapiosexualität

Sapiosexualität wird von der ZEIT als „Wortschöpfung für die Attraktion durch Intelligenz, die Gleichstellung von klug und sexy“ beschrieben. „Sapere“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „weise sein“. Und so fühlen sich sapiosexuelle Menschen weitaus mehr zum Intellekt einer anderen Person, als zu deren Aussehen hingezogen. Sapiosexualität ist keine sexuelle Orientierung, da sie sich nicht auf das Geschlecht eines potenziellen Partners bezieht, sondern vielmehr auf seine Persönlichkeit und Bildung. Im Vordergrund stehen dabei Denkweise, Logik und Sprache des Gegenübers.
Und tatsächlich bestätigen viele hochbegabte Frauen, sich in dieser Beschreibung wiederzufinden. Kein Wunder, bei einer statistischen Verteilung von nur 2% von Hochbegabten in der Bevölkerung ist ein Austausch auf Augenhöhe durchaus reizvoller als ein gestählter Körper, zumal dieser uns allein schon medial an allen Ecken und Enden entgegenspringt.

Test: So findest du raus, ob du sapiosexuell bist

 

Folgende Aussagen können dir helfen, um einzuschätzen, ob du sapiosexuell bist:

  • Das Aussehen des potenziellen Partners spielt für mich eine eher untergeordnete Rolle.
  • Ich habe kein Interesse an oberflächlichen Unterhaltungen und Small Talk.
  • Sex spielt beim ersten Kennenlernen eine untergeordnete Rolle, der intellektuelle Austausch steht für mich mehr im Vordergrund.
  • Ich finde Gespräche über tiefgreifende Themen, Sprachwitz sowie eine hohe Allgemeinbildung sexuell anziehend.
  • Philosophische Ausführungen und intelligente Gespräche empfinde ich anziehender, als einen durchtrainierten Körper.
  • Menschen, die viel Wert auf ihr Aussehen legen, finde ich eher unattraktiv.
Bei sapiosexuellen Menschen steht die Intelligenz im Vordergrund.

Tipps für die Partnersuche

Am Ende entscheidet bei aller Theorie und Intelligenz genau wie bei allen anderen Menschen die Chemie, die Liebe, das Herz. Dennoch ist es sinnvoll, wenn hochbegabte Frauen sich über ihre eigenen Besonderheiten bewusst sind und diese selbst liebevoll annehmen können. Folgende Fragen können dabei helfen:

 

  • Wie bin ich wirklich?
  • Was sind meine Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungen an einen Partner / eine Partnerschaft?
  • Wie soll der andere seine?
  • Was soll er mögen?
  • War ich in meiner vorherigen Partnerschaft unglücklich? Wenn ja: Was ist nicht gut gelaufen?

 

 

Ganz wichtig: Wer seine unbewussten Themen noch nicht aufgelöst hat, wird immer wieder den gleichen Typ Mann anziehen. Auch Partnerwechsel lösen das Problem in solchen Fällen nicht, denn wer seine eigene emotionale Belastung in eine Beziehung mitbringt, bekommt auch immer wieder den gleichen Typ Mann, wenn auch manchmal in einer anderen Verpackung.

 

Ich bin Expertin für Loslassprozesse und kann dir genau dabei helfen. Unbewusste Blockaden, die tief im Unterbewusstsein verankert sind, werden in einem begleiteten Coaching aufgelöst und in Frieden gebracht, indem die festsitzenden Emotionen verarbeitet werden. Da ich selbst hochbegabt bin, fällt es mir leicht sofort auf Augenhöhe mit dir zu kommunizieren und diesen Prozess schnell und effektiv zu begleiten. 

 

Hast du Fragen an mich oder möchtest du mich kennenlernen? Unter diesem Link kannst du ganz einfach und unverbindlich einen Termin mit mir vereinbaren.

 

Ich freue mich auf dich!

 

 

Hinweis: Diese Tipps gelten auch für Männer. Da ich in meinen Coaching-Prozessen hauptsächlich Frauen begleite, fokussiert sich dieser Artikel mehr auf Frauen.

Meine Begleitung als Coach & Mentaltrainerin ersetzt keinen Besuch oder eine Behandlung bei einem Arzt, Psychologen, Heilpraktiker oder anderen Therapeuten. Es werden keine Diagnosen oder Heilversprechen gegeben. Bestehende Behandlungen sind nicht zu unterbrechen. Bei anhaltenden körperlichen oder psychischen Beschwerden kontaktiere bitte deinen Arzt.