Hochbegabung bei Erwachsenen: Warum ist ein IQ-Test sinnvoll?

Hochbegabung bei Erwachsenen: Warum ist ein IQ-Test sinnvoll?

Hochbegabung bei Erwachsenen kann mit einem IQ-Test erkannt werden.

Hochbegabung bleibt oft lange unerkannt. Immer häufiger wird die Diagnose erst im Erwachsenenalter gestellt, nachdem die Betroffenen einen langen Leidensweg hinter sich haben. Sobald der Verdacht besteht, verspüren viele erst einmal eine Erleichterung: „Endlich weiß ich, warum ich so bin, wie ich bin.“ Aber auf dieses Gefühl folgt auch Unsicherheit und Angst, denn wie sehr kann man einer Selbstdiagnose vertrauen? Sollte man sich testen lassen? Wie sinnvoll ist ein IQ-Test? Genau diese Fragen möchte ich mit diesem Artikel beantworten und erklären, zu welchem Zeitpunkt ein IQ-Test bei einem Begabungdsdiagnostiker sinnvoll sein kann und warum man ihn machen sollte.

Warum wird eine Hochbegabung nicht erkannt?

Für viele Erwachsene ist die Diagnose Hochbegabung erst einmal erleichternd. Endlich erkennen sie sich wieder und finden eine Erklärung für all ihre Probleme. Warum aber dauert es oft so lange, bis die Hochbegabung erkannt wird? Die Gründe hierfür sind sehr vielseitig. Eine Hochbegabung liegt bei Betroffenen bereits von Geburt an vor und treten nicht die typischen Merkmale auf, die man damit verbindet, wird die Begabung nicht erkannt.  

 

Ist ein Kind unaufmerksam in der Schule, beteiligt es sich nicht am Unterricht und bekommt es viele schlechte Noten, lautet die gängige Erklärung von Eltern und Lehrern: „Das Kind ist faul und muss mehr lernen. Dann werden die Noten besser.“ Möglicherweise liegt die Ursache aber viel tiefer. Hochbegabte Kinder sind nicht faul, sie folgen dem Unterricht nicht, weil sie einfach nicht genug gefordert werden. Ihnen ist langweilig.

 

Die Folgen können sein:

  • Sie lernen nicht, sich zu konzentrieren und zu fokussieren.
  • Sie lassen sich schnell ablenken.
  • Sie ziehen sich zurück und werden Einzelgänger.
  • Sie geben sich selbst vielleicht auf und passen sich an, um nicht aufzufallen.

 

Wie man im Erwachsenenalter mit den Folgen einer spät erkannten Hochbegabung umgehen kann, beschreibe ich in diesem Artikel: Spät erkannte Hochbegabung

Hochbegabung bei Erwachsenen erkennen

Im Erwachsenenalter wird es immer schwieriger, eine Hochbegabung festzustellen. Es fehlt der objektive Blick von außen, um zu erkennen, dass etwas anders ist. In der Definition bedeutet Hochbegabung einen IQ von über 130 zu haben, aber nicht jeder hochbegabte Erwachsene zeigt Topleistungen in seinem Berufsleben. Hochbegabung ist ein Potenzial und nicht jeder Mensch kann sie nutzen oder möchte sie beruflich ausleben. In Studien wurde herausgefunden, dass viele Hochbegabte nicht einmal einen höheren Studienabschluss schaffen. Wie findet man also heraus, ob man hochbegabt ist? Lies dazu auch gerne meinen Artikel „Woran merke ich, dass ich hochbegabt bin?“.  Dort gehe ich auf dieses Thema noch detaillierter ein.

Im ersten Schritt können diese Anhaltspunkte schon helfen:

 

  • Ich habe das Gefühl, nicht das erreicht zu haben, was ich mir vorgestellt habe.
  • Andere Menschen verstehen mich nicht.
  • Ich fühle mich anders als andere.
  • Ich fühle mich häufig unter- oder überfordert.
  • Häufig werden meine Ideen nicht ernst genommen.
  • Ich bin sehr chaotisch / extrem perfektionistisch.
  • Ich kann mich manchmal schwer konzentrieren und fokussieren.
  • Ich höre anderen häufig nicht zu und hänge meinen Gedanken nach.
  • Ich bin schnell ungeduldig, wenn jemand länger benötigt als ich.
  • Ich habe Probleme mich zu entscheiden.
Hochbegabte fühlen sich häufig anders.

IQ-Test bei Erwachsenen

Warum ist ein IQ-Test sinnvoll?

 

Vermutest Du eine Hochbegabung bei Dir, ist es sinnvoll, Klarheit mithilfe eines IQ-Tests darüber zu bekommen. Auch ich habe mich über die Jahre irritiert reflektiert, denn einige Menschen in meinem Umfeld gaben mir das Gefühl nicht normal zu sein, vor allem wenn sie mich neu kennengelernt haben. Sie haben nicht verstanden, warum ich immer sieben Bälle gleichzeitig in der Luft jongliert habe, warum ich permanent Wissen und Berufe „gesammelt“ habe und warum ich immer Neues lernen und entdecken wollte, bevor ich das andere abgeschlossen habe.

 

Nach vielen Recherchen habe ich für mich selbst festgestellt, dass ich okay bin, wie ich bin. Ich bin einfach „nur“ vielbegabt und hochsensibel. Die Selbstdiagnose hat mir zunächst gereicht und mir eine große Erleichterung verschafft. Nach mehreren Jahren kamen aber immer wieder Fragen in mir auf, hauptsächlich bedingt durch mein mittlerweile fast! Vollständig überwundenes Hochstapler-Syndrom, die mich etwas unsicher werden ließen, ob bei mir vielleicht doch keine Hochbegabung vorliegen könnte. Vielbegabte schaffen nicht immer die magische Grenze von 130 bei einem IQ-Test und so hatte ich kurz vor dem Test wirklich Zweifel, ob ich diese Hürde überhaupt nehmen könne. (In diesem Artikel findest Du noch mehr Informationen zu Vielbegabten: Woran merke ich, dass ich vielbegabt bin?) Ich wollte Klarheit und entschied mich für einen 1:1 Test bei einem Psychologen, der mir letztlich geholfen hat, meine Identität zu für mich rundzumachen.

 

Die Bestätigung einer Hochbegabung kann helfen, um sich beruflich und privat neu zu orientieren, sein eigenes Potenzial zu erkennen und dieses sinnvoll zu fördern. Vor allem aber hilft es, sich innerlich zu sortieren und selbst zu erkennen. Dieser Prozess kann mitunter recht anstrengend und aufwühlend sein. Mit einem Coach wie mir, die zum einen Begabungsdiagnostikerin ist und zum anderen schon sehr lange mit hoch- und vielbegabten Menschen arbeitet, kann der Veränderungsprozess deutlich erleichtert und professionell begleitet werden.

 

Darum solltest Du einen IQ-Test machen und Deine Begabung diagnostizieren lassen:

  • Erkenne Dich selbst in all Deinen Facetten.
  • Lerne Deine Potenziale kennen und finde Deine Berufung.
  • Verändere Deine Sicht auf negative Erlebnisse in der Vergangenheit.
  • Nutze die Chance, Teil einer Gruppe zu werden und Dich mit Gleichgesinnten zu umgeben.

Wie läuft ein IQ-Test ab?

 

Viele scheuen sich erst einmal davor, einen IQ-Test zu machen. Die Angst herauszufinden, dass man doch nicht so intelligent ist, hält einige davon ab, ihr wahres Selbst zu bestätigen.

Dazu kommen mögliche Prüfungsängste, die blockieren können.

 

An dieser Stelle möchte ich versuchen, offene Fragen zu beantworten und dir zu beschreiben, wie ein IQ-Test bei mir in der Begabungsdiagnostik abläuft, um dir so in gewisser Hinsicht die Entscheidung FÜR einen Test leichter zu machen. 🙂

 

Der Test sollte entweder in der Früh oder mittags stattfinden, denn nachmittags und abends lässt die Konzentration bei dir nach und die Bedingungen sind nicht mehr optimal für einen IQ-Test. Ich nutze in der Begabungsdiagnostik das weltweit am häufigsten eingesetzte Intelligenztestverfahren Die Hamburg Wechsler IQ-Tests WAIS-IV & WISC-V (ehem. HAWIK), der aus 10 Untertests zu Sprachverständnis, wahrnehmungsgebundenem logischen Denken, Arbeitsgedächtnis und Verarbeitungsgeschwindigkeit besteht. Der Test dauert circa 2,5 bis 3 Stunden. In dieser Zeit besprechen wir auch detailliert das Ergebnis, die Stärken und Talente und klären all deine Fragen dazu.

Hast Du Fragen an mich oder möchtest mich kennenlernen? Unter diesem Link kannst Du ganz einfach und unverbindlich einen Termin mit mir vereinbaren.

 

Ich freue mich auf Dich!

 

Hinweis: Meine Begleitung als Coach & Mentaltrainerin ersetzt keinen Besuch oder eine Behandlung bei einem Arzt, Psychologen, Heilpraktiker oder anderen Therapeuten. Es werden keine Diagnosen oder Heilversprechen gegeben. Bestehende Behandlungen sind nicht zu unterbrechen. Bei anhaltenden körperlichen oder psychischen Beschwerden kontaktiere bitte Deinen Arzt.

Twice exceptional und Neurodiversität in Unternehmen

Twice exceptional und Neurodiversität in Unternehmen

Twice exceptional bedeutet mehrfach außergewöhnlich.

Der Begriff „Twice exceptional“ ist vielen sicher nicht geläufig. Häufig wird Twice exceptional übersehen, genauer gesagt fehldiagnostiziert: Die Tatsache, dass ein Mensch eine besondere Begabung hat und gleichzeitig eine Beeinträchtigung, wird oft nicht verstanden. Häufig erfolgt auf dieses Thema eine defizitorientierte Sicht statt einer potenzialorientierten. Die neurologische Vielfalt aller Menschen birgt nämlich ein riesiges Potenzial, vorwiegend für Unternehmen. In diesem Artikel erkläre ich, was Twice exceptional eigentlich bedeutet, wie man es erkennt und welche Vorteile neurodivers Teams für Unternehmen haben.

 

Definition Twice exceptional

Der Begriff „Twice exceptional“, abgekürzt 2e, wurde Mitte der 90er-Jahre in die Lexika für Pädagogen aufgenommen und bedeutet übersetzt „mehrfach außergewöhnlich“. Er bezeichnet Menschen mit einer oder auch mehreren Begabungen sowie zusätzlich einer emotionalen, physischen, sensorischen oder psychischen Entwicklungsbeeinträchtigung oder Lern- und Leistungsgeschwindigkeit. Was bedeutet das im Konkreten? Menschen mit Begabungen sind beispielsweise Hochbegabte, Vielbegabte oder auch Hochsensible. Beeinträchtigungen hingehen können Diagnosen wie ADHS, Autismus, Lese- und Rechtschreibschwäche oder Tourette-Syndrom sein.

Das Besondere an 2e-Menschen ist, dass ihre außergewöhnliche Begabung durch ihre Beeinträchtigung weniger hervortreten kann. Sie sind also wie andere Begabte in mindestens einem Bereich sehr sachkundig und talentiert, können aufgrund ihres Defizits diese Stärke aber nicht so deutlich zeigen. Deswegen bräuchten 2e-Kinder gezielte sonderpädagogische Betreuung, um ihnen von Anfang an die Unterstützung zu geben, die sie benötigen. Twice exceptional wird allerdings oft wird übersehen und teilweise ein ganzes Leben lang nie identifiziert. 

Twice exceptional: Checkliste

Eine Diagnose ist sehr schwierig, da die Stärke das Defizit ausgleicht und das Defizit die Stärke unterdrückt. Begabung und Beeinträchtigung sind oft völlig gegensätzlich.

Welche typischen Merkmale ein 2e-Mensch hat, hängt davon ab, welche Doppeldiagnose vorliegt. Zudem ist es schwierig, zwei Kategorien wie „Stärken“ und „Schwächen“ mit eindeutig abgrenzbaren Merkmalen aufzuführen. Beispielsweise ist das Merkmal „Aktiv und unruhig“ der Hochbegabung (Begabung) sowie dem ADHS (Beeinträchtigung) zuzuschreiben. (Quelle: James T. Webb et al., Doppeldiagnosen und Fehldiagnosen bei Hochbegabung, Ein Ratgeber für Fachpersonen und Betroffene, 2. Überarbeitete Auflage)

Um dennoch einen Anhaltspunkt für die Identifizierung von Twice exceptional zu haben, kann diese Liste mit Merkmalen hilfreich sein: https://www.bigmindsunschool.org/resources-2/2e-characteristics/

 

Bei Verdacht von 2e sollte man immer psychologischen Rat aufsuchen. Wichtig ist hierbei jemanden zu finden, der sich gut mit Hochbegabung und Doppeldiagnosen auskennt. Wie oben bereits erwähnt, überschneiden sich Symptome oft. Für eine sichere Diagnose ist ein Experte auf diesem Gebiet unerlässlich, denn er kennt die richtigen Fragen und kann dadurch 2e gezielt identifizieren.

 

Warum ist eine Diagnose überhaupt wichtig? Vordergründig hilft es Betroffenen, ihren Platz zu finden, primär in ihrem Berufsleben. Durch ein tieferes Verständnis zu sich selbst und mit professioneller Unterstützung ist es für 2e-Menschen einfacher, offen und transparent über ihre besondere Situation mit ihrem Arbeitgeber zu sprechen.

Neurodiversität und Hochbegabung in Unternehmen

Wie gehen Arbeitgeber mit hochbegabten und neurodiversen Mitarbeitern um? Die Wahrheit ist, dass sich die meisten Hochbegabten in ihrem Job gar nicht outen, sondern anecken und grundsätzlich nicht verstanden werden. Arbeitgeber sollten ihre Mitarbeiter aufmerksam beobachten und mehr Wissen zu diesem Thema aneignen, um zu lernen, wie man mit Menschen umgeht, die um die Ecke denken, extrem schnell und intelligent sind. Wie sollte man auf Mitarbeiter reagieren, die ständig nach neuer Arbeit fragen, weil ihnen die Aufgaben zu wenig oder zu anspruchslos sind. Hochbegabte hassen Routinetätigkeiten, sehen Lösungen, bevor Kollegen das Problem kennen, wollen oft Großes bewegen und sich nicht in alltäglichen Aufgaben verlieren. Ein Arbeitgeber kann auf so vielen Ebenen davon profitieren, wenn ihm bewusst ist, wie er diese Ressource für sich nutzen kann. Das Ziel ist, ein Verständnis für hochbegabte und neurodiverse Menschen zu schaffen, sodass alle voneinander profitieren und gemeinsam wachsen.

Der Begriff Diversität bezieht sich in unserer heutigen Zeit oft auf Merkmale wie Alter, Nationalität, Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung und so weiter – Neurodiversität wird dabei oft nicht berücksichtigt, obwohl es ein Gewinn für jedes Unternehmen ist.

Ungewöhnliche Lösungswege sind typisch für Hochbegabte.

Definition Neurodiversität

Was ist eigentlich Neurodiversität? Der Begriff bezeichnet neurologische Vielfalt und zeigt sich in unterschiedlichen Bereichen der Persönlichkeit:

  • Lernen
  • Denkweise
  • Motorik
  • Struktur
  • Interaktion
  • Sprache
  • Wahrnehmung

 

Neurodiversität ist der Überbegriff für das breite Spektrum von unterschiedlichen neurologischen Entwicklungen wie Autismus, ADHS und Dyslexie. Jedoch werden Menschen, die medizinisch und psychologisch der Norm entsprechen als „neurotypisch“ bezeichnet

Welche Vorteile haben neurodiverse Teams

 

Neurodiverse Teams haben vor allem eine höhere kollektive Intelligenz, können sich besser auf Herausforderungen einstellen, arbeiten effektiver und sind in der Lage können qualitativere Entscheidungen zu treffen. Das liegt vor allem auch daran, dass Anpassungen in der Zusammenarbeit mit neurodivergenten Menschen für neurotypische Arbeitnehmer ebenfalls von großem Vorteil sind: reizarme Arbeitsumgebung, transparente Abläufe, klar strukturierte Kommunikation.

Neurodivergente Menschen haben aber nicht nur „besondere Bedürfnisse“, sondern bringen oft außergewöhnliche Stärken mit:

  • hohe intrinsische Motivation für Aufgaben, die ihrem Interesse entsprechen
  • können in einer kurzen Zeit viel Wissen erwerben
  • nehmen neue Perspektiven ein

Wie divers sind Unternehmen wirklich?

 

Menschen mit besonderen Begabungen werden zu oft als Bedrohung angesehen: Hochbegabte stellen hohe Anforderungen an ihren Job, weil er sie fordern und beflügeln soll. Hochsensible gelten als sensibel und zart besaitet. Umfragen haben ergeben, dass Menschen mit einer Hochbegabung eher nicht mit ihrem Arbeitgeber über die eigene Hochbegabung sprechen möchten, weil sie Angst haben, nicht verstanden zu werden oder überzogene Erwartungen an sie gestellt werden. Schubladendenken zeigt sich vor allem in Sätzen wie „Warum weißt du das nicht, du bist doch hochbegabt.“ oder „Warum benötigst du so lange, du bist doch hochbegabt.“ Dabei überlegt ein Hochbegabter vielleicht länger und durchdenkt alle Details, um nichts zu übersehen. Aufgaben werden sauber und möglichst fehlerfrei abgeschlossen – eigentlich der Wunsch eines jeden Arbeitgebers.

Dabei bereichern Menschen mit besonderen Begabungen ein Unternehmen auf so vielen Ebenen. Dennoch sind viele Prozesse in Unternehmen eher für neurotypische Menschen ausgelegt. Nach außen hin leben die Unternehmen Diversität, denken dieses Thema allerdings eher eindimensional. Denn Diversität ist nicht nur Nationalität, Geschlecht oder sexuelle Ausrichtung. Sondern eben auch neurodiverse Menschen.

Als hochbegabte Frau den richtigen Partner finden.

Als hochbegabte Frau den richtigen Partner finden.

Herausforderungen von hochbegabten Frauen.

Ganz gleich, ob der eigene Terminkalender vor Verabredungen überquillt oder man sich selbst eher als ruhig und introvertiert beschreiben würde: Langeweile kennen hoch- oder vielbegabte Frauen nicht. So ist es nicht verwunderlich, dass diese Frauen auch ohne Partner an der Seite ein sehr zufriedenes Leben führen können. Dennoch sehnen sie sich genauso wie durchschnittlich Intelligente nach einer festen Bindung, nach Liebe und einem Partner, dem sie vertrauen können. Ob es für Hoch- und Vielbegabte schwieriger ist, einen Partner auf Augenhöhe zu finden, welche Herausforderungen hochbegabte Frauen darüber hinaus in Beziehungen haben, wo sie geeignete Männer finden können und was in diesem Zusammenhang sapiosexuell bedeutet, erkläre ich in diesem Artikel.

​Herausforderungen für hochbegabte Frauen in Beziehungen

Überforderung des Partners

Hochbegabte Frauen sind überdurchschnittlich intelligent, sie denken und verstehen sehr schnell und verfügen über eine hohe Auffassungsgabe. (Weitere Merkmale für Hochbegabung findest du hier „Woran merke ich, dass ich hochbegabt bin“). Sie sind häufig nicht nur sehr empathisch, sondern senden und empfangen auch viel intensiver als andere Menschen. Es versteht sich von selbst, dass es schon allein aus diesen Gründen schwierig sein kann, einen passenden Lebenspartner zu finden.

Wenn der Partner zudem den raschen Themenwechseln und der besonderen Gedankenwelt des Hochbegabten nicht zu folgen vermag, ist das für beide Seiten nicht angenehm. Möchte eine Hochbegabte sich aber nicht immer zurücknehmen müssen, muss sie früher oder später auf ihre Begabung hinweisen. Ein doppeltes Problem: zum einen ist der Begriff der Hochbegabung immer noch falsch in den Köpfen der Menschen verankert („In was bist du denn dann so genial und begabt?“, „Du hast doch nur Realschulabschluss!“), zum anderen gibt es auch in der heutigen Zeit noch genug Männer, die mit einer nachweislich intelligenteren Frau nicht umzugehen wissen.

So sind es in Beziehungen häufig die empathischeren Frauen, die ihre eigene Intelligenz oder Auffassungsgabe bewusst zurücknehmen, um den durchschnittlich intelligenten Partner nicht zu überfordern. Gleichzeitig laufen sie aber Gefahr, sich unterfordert und gelangweilt zu fühlen.

Argumentieren bis zum Schluss

Als Kinder zu Hause, in der Schule und auch später im Beruf lernen Hochbegabte, dass durch Diskussion, richtige Argumentation und Darlegung aller Fakten häufig ein gewünschtes Ergebnis erzielt wird. In einer Partnerschaft hilft das allerdings selten weiter. Nachsicht, Geduld und Gelassenheit sind von weitaus größerer Bedeutung als recht zu haben. Um auf Dauer eine liebevolle Beziehung zu führen, in der sich beide Partner respektiert und gehört fühlen, ist es folglich für beide Seiten unerlässlich, sich darüber bewusst zu sein, wie der andere „tickt“. Nur so kann ein vermeintliches „Beharren“ oder bewusstes Nachgeben nicht als „Gesichtsverlust“, sondern als liebevolle Geste verstanden werden.

Angst vor Kontrollverlust

Aufgrund ihrer komplexen Denkweise und hohen Vorstellungskraft neigen Hochbegabte oftmals dazu, vieles in ihrem Leben kontrollieren zu wollen und nichts dem Zufall zu überlassen. So werden nicht nur Situationen meist bis ins letzte Detail analysiert. Der Wunsch dahinter ist kein böser, den Hochbegabten geht es in der Regel darum, ein bestmögliches Ergebnis zu erreichen, mögliche Eventualitäten auszuschalten oder keine Überraschungen zu erleben. Zu oft haben sie erlebt, dass ihr Wissen oder ihre Intuition recht behalten haben. Loszulassen und anderen zu vertrauen sind folglich Eigenschaften, die sich manche hochbegabte Frauen nur sehr mühsam aneignen. Häufig kämpfen sie zusätzlich noch mit Minderwertigkeitskomplexen oder einem mangelnden Selbstbewusstsein, welches aus vergangenen Erfahrungen, in denen sie sich unverstanden und ungesehen gefühlt haben, resultiert. (Erfahre mehr zum Hochstapler-Syndrom, unter dem viele Hochbegabte leiden, in diesem Blogartikel: „Das Hochstapler-Syndrom“) Fehlendes Selbstbewusstsein und mangelndes Vertrauen können wiederum zu starker Kontrolle und Eifersucht führen, was eine Beziehung auf Dauer sehr belasten kann.

Falsche Kommunikation

Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen fällt manchen Hochbegabten sehr leicht, manche haben Probleme sich ausdrücken. Da geht es ihnen nicht anders als anderen Menschen. Der Unterschied: In ihren Köpfen passiert ungeheuer viel, ihre Gedanken- und Gefühlswelten sind oftmals sehr komplex. So werden Situationen immer wieder analysiert, Zusammenhänge hergestellt und Lösungswege gesucht. Die Schwierigkeit ist entweder all das überhaupt zu formulieren oder, die Kehrseite der Medaille, dass sie ihre Partner permanent auf ihre gedanklichen Reisen mitnehmen wollen. Ideal wäre also entweder ein Partner, der Stimmungsschwankungen, Emotionen, Gedanken und Gefühle erkennt, ohne dass sie kommuniziert werden müssen oder ein Partner, der sich durch den Overload an Informationen nicht einschüchtern lässt und diese einzuordnen weiß.
Hochbegabte Frauen sollten einerseits darauf achten, ihre Bedürfnisse klar zu kommunizieren, andererseits aber auch Rücksicht darauf nehmen, dass der Partner oftmals gar nicht der Intensität und Schnelligkeit der Gedanken und Emotionen folgen kann. Ebenso kann es gerade für hochsensible Hochbegabte in einer Beziehung wichtig sein, ein sehr ausgewogenes Verhältnis zwischen Nähe und Distanz zu leben. Das Zurückziehen und die Zeit mit sich selbst hilft, all die Gedanken, Eindrücke und Sinneswahrnehmungen zu verarbeiten, die man empfangen hat. Doch auch dieser Rückzug sollte kommuniziert werden. Andererseits besteht die Möglichkeit, dass der Partner diesen nicht nachvollziehen kann und fehlinterpretiert.

Wo finde ich den richtigen Mann?

Kurzum, hochbegabte Singles tun sich etwas schwerer dabei, einen Partner auf Augenhöhe zu finden, einen Partner, der mit ihrem Tempo mitkommt und mit dem sie sich ungebremst austauschen können. Wo fängt man also an zu suchen?

 

Offline

Der weltweit bekannte Verein Mensa ist Deutschlands größtes Netzwerk für hochbegabte Menschen. Der Verein bietet diverse Veranstaltungen wie Stammtische, Ausflüge, Vortragsreihen, Kochevents, gemeinsame Kinoabende, Spieleabende, Sporttreffen, Silvesterpartys und vieles mehr an. Ein perfekter Ort, um Gleichgesinnte kennenzulernen und gegebenenfalls, um sich zu verlieben.

 

Online

Auch online haben hochbegabte Singles die Chance, den richtigen Partner zu finden. So wurde die Dating-Plattform prtnr.me von einem Hochbegabten entwickelt, bei der zum einen, wie bei jeder anderen Dating-Plattform auch, alle Singles willkommen sind, und zum anderen Hochbegabte die Chance haben sich untereinander zu erkennen und zu finden. Das habe ich direkt ausgetestet: Nach meiner Anmeldung konnte ich in meinem Profil einen Marker setzen und meine Mensa-Nummer eintragen. Voraussetzung ist also eine Mitgliedschaft im Verein Mensa, um auf dieser Partnerbörse Gleichgesinnte kennenzulernen. Außerdem kann der eigene Persönlichkeitstyp nach Myers Briggs ausgewählt werden, wobei die Auswahl aber sehr klein ist und zu wünschen übrig lässt.

 

Um eine geeignete Plattform zu finden, sollte jeder auf sein eigenes Bauchgefühl hören. Das Austesten von verschiedenen Online-Portalen kann helfen, um festzustellen, welche für einen selbst geeignet ist und sympathisch erscheint. Eines ist nämlich überall gleich: Gleiches zieht Gleiches an. Ich habe in meiner Vergangenheit die Erfahrung gemacht, immer Menschen anzuziehen, die genauso ticken wie ich. Bleib im Vertrauen, dass auch dir die richtigen Menschen begegnen werden.

Hochbegabte können überall Partner finden.

Natürlich gibt es auch andere Dating-Plattformen wie ElitePartner oder Parship, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, intelligente Menschen zusammenzubringen. Bei diesen Plattformen ist primär der Hinweis im Profil auf Sapiosexualität ein wichtiger Hinweis, der die Intelligenz sowie den intellektuellen Austausch für diesen Menschen als ein wichtiges Kriterium darstellt. Aber was bedeutet Sapiosexualität genau?

Sapiosexualität

Definition Sapiosexualität

Sapiosexualität wird von der ZEIT als „Wortschöpfung für die Attraktion durch Intelligenz, die Gleichstellung von klug und sexy“ beschrieben. „Sapere“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „weise sein“. Und so fühlen sich sapiosexuelle Menschen weitaus mehr zum Intellekt einer anderen Person, als zu deren Aussehen hingezogen. Sapiosexualität ist keine sexuelle Orientierung, da sie sich nicht auf das Geschlecht eines potenziellen Partners bezieht, sondern vielmehr auf seine Persönlichkeit und Bildung. Im Vordergrund stehen dabei Denkweise, Logik und Sprache des Gegenübers.
Und tatsächlich bestätigen viele hochbegabte Frauen, sich in dieser Beschreibung wiederzufinden. Kein Wunder, bei einer statistischen Verteilung von nur 2% von Hochbegabten in der Bevölkerung ist ein Austausch auf Augenhöhe durchaus reizvoller als ein gestählter Körper, zumal dieser uns allein schon medial an allen Ecken und Enden entgegenspringt.

Test: So findest du raus, ob du sapiosexuell bist

 

Folgende Aussagen können dir helfen, um einzuschätzen, ob du sapiosexuell bist:

  • Das Aussehen des potenziellen Partners spielt für mich eine eher untergeordnete Rolle.
  • Ich habe kein Interesse an oberflächlichen Unterhaltungen und Small Talk.
  • Sex spielt beim ersten Kennenlernen eine untergeordnete Rolle, der intellektuelle Austausch steht für mich mehr im Vordergrund.
  • Ich finde Gespräche über tiefgreifende Themen, Sprachwitz sowie eine hohe Allgemeinbildung sexuell anziehend.
  • Philosophische Ausführungen und intelligente Gespräche empfinde ich anziehender, als einen durchtrainierten Körper.
  • Menschen, die viel Wert auf ihr Aussehen legen, finde ich eher unattraktiv.
Bei sapiosexuellen Menschen steht die Intelligenz im Vordergrund.

Tipps für die Partnersuche

Am Ende entscheidet bei aller Theorie und Intelligenz genau wie bei allen anderen Menschen die Chemie, die Liebe, das Herz. Dennoch ist es sinnvoll, wenn hochbegabte Frauen sich über ihre eigenen Besonderheiten bewusst sind und diese selbst liebevoll annehmen können. Folgende Fragen können dabei helfen:

 

  • Wie bin ich wirklich?
  • Was sind meine Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungen an einen Partner / eine Partnerschaft?
  • Wie soll der andere seine?
  • Was soll er mögen?
  • War ich in meiner vorherigen Partnerschaft unglücklich? Wenn ja: Was ist nicht gut gelaufen?

 

 

Ganz wichtig: Wer seine unbewussten Themen noch nicht aufgelöst hat, wird immer wieder den gleichen Typ Mann anziehen. Auch Partnerwechsel lösen das Problem in solchen Fällen nicht, denn wer seine eigene emotionale Belastung in eine Beziehung mitbringt, bekommt auch immer wieder den gleichen Typ Mann, wenn auch manchmal in einer anderen Verpackung.

 

Ich bin Expertin für Loslassprozesse und kann dir genau dabei helfen. Unbewusste Blockaden, die tief im Unterbewusstsein verankert sind, werden in einem begleiteten Coaching aufgelöst und in Frieden gebracht, indem die festsitzenden Emotionen verarbeitet werden. Da ich selbst hochbegabt bin, fällt es mir leicht sofort auf Augenhöhe mit dir zu kommunizieren und diesen Prozess schnell und effektiv zu begleiten. 

 

Hast du Fragen an mich oder möchtest du mich kennenlernen? Unter diesem Link kannst du ganz einfach und unverbindlich einen Termin mit mir vereinbaren.

 

Ich freue mich auf dich!

 

 

Hinweis: Diese Tipps gelten auch für Männer. Da ich in meinen Coaching-Prozessen hauptsächlich Frauen begleite, fokussiert sich dieser Artikel mehr auf Frauen.

Meine Begleitung als Coach & Mentaltrainerin ersetzt keinen Besuch oder eine Behandlung bei einem Arzt, Psychologen, Heilpraktiker oder anderen Therapeuten. Es werden keine Diagnosen oder Heilversprechen gegeben. Bestehende Behandlungen sind nicht zu unterbrechen. Bei anhaltenden körperlichen oder psychischen Beschwerden kontaktiere bitte deinen Arzt.

High Sensation Seeking: Hochsensible zwischen zwei Extremen

High Sensation Seeking: Hochsensible zwischen zwei Extremen

Wie du erkennst, ob du ein High Sensation Seeker bist.

High Sensation Seeking ist kein allzu bekannter Begriff – vielleicht ist er dir im Zusammenhang mit Hochsensibilität noch gar nicht untergekommen. High Sensation Seeker sind ein wahres Phänomen, denn sie bewegen sich ständig zwischen zwei Extremen: zwischen laut und leise, schnell und langsam, hoch und tief. Was genau es damit auf sich hat, wie du erkennst, ob du ein High Sensation Seeker bist und wie du damit umgehen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist Sensation Seeking?

Sensation Seeking bedeutet aus dem Englischen übersetzt das Aufsuchen von Sensation. Hierbei handelt es sich um eine Verhaltensdisposition, die genetisch und biochemisch bedingt ist. Sensation Seeker sind immer auf der Suche nach Abwechslung, nach tollen Erlebnissen und nach intensiven Gefühlen. Jedes Abenteuer kommt ihnen recht. Warum ist das so?

In der Psychologie geht man davon aus, dass jeder Mensch ein optimales Erregungsniveau hat, das zu 70% von den Genen bestimmt ist und, das er regulieren kann, indem er stimulierende Reize zulässt oder vermeidet. Sensation Seeker haben ein eher geringes Erregungsniveau und suchen deswegen ständig nach aufregenden Reizen, um die Stimulierung auf dem gewünschten Pegel zu halten. Hierfür nehmen Sensation Seeker auch physische und soziale Risiken in Kauf, denn im Vordergrund steht die Bedürfnisbefriedigung.

 

Den Begriff Sensation Seeking hat vor allem Marvin Zuckerman geprägt. Er unterscheidet vier Ausprägungen, die gemeinsam oder unabhängig voneinander auftreten können:

Thrill and adventure seeking (TAS)

Beim TAS werden oft Aktivitäten durchgeführt, die ein hohes physisches Risiko haben. Extremsportarten wie Bungee-Jumping, Gleitschirmfliegen, Tauchen, Motorradfahren, Rafting oder Fallschirmspringen. Häufig haben diese Menschen einen ausgeprägten Wettkampfsinn und sind sehr ehrgeizig.

 

Experience seeking (ES)

Menschen, die ES betreiben, haben oft Fernweh, versuchen ihre Lebenserfahrung auszubauen und neue Erkenntnisse zu sammeln, indem sie reisen, neue Sprachen lernen und in fremde Kulturen eintauchen. Aber auch schädliche Erfahrungen wie Drogenmissbrauch können dazugehören.

 

Disinhibition seeking (DIS)

Bei DIS stehen vorwiegend soziale Reize im Vordergrund: Viele Partys und Drogenmissbrauch in Gesellschaft sind Alltag bei diesen Menschen.

 

Boredom suspectibility (BS)

BS beinhaltet eine starke Abneigung gegen Routine, einem monotonen Leben und Wiederholungen. Diese Menschen neigen stark zu innerer Unruhe und die Angst, etwas zu verpassen.

Was bedeutet High Sensation Seeking?

Was hat das Ganze jetzt mit Hochsensiblen zu tun? Hochsensible sind doch eher darauf aus, Reize zu vermeiden? (Lies hierzu auch gerne meinen Blogartikel Woran merke ich, dass ich hochsensibel bin?)

Manche Hochsensible zählen zu den Sensation Seekern und werden als „High Sensation Seeker“ bezeichnet, wobei das „high“ für hochsensibel steht. Sie sind nicht wie die meisten Hochsensiblen introvertiert, sondern treten eher extravertiert auf. Auch sie suchen nach neuen Reizen, spannenden Erlebnissen, großen Abenteuern. Allerdings nehmen sie durch ihre Hochsensibilität die aufregenden Reize viel deutlicher und stärker wahr und benötigen dadurch, anders als die Sensation Seeker, viel mehr Pausen, mehr Zeit und Ruhe für sich selbst, um ihre Akkus immer wieder aufzuladen.

 

High Sensation Seeker leben ständig zwischen zwei Extremen und befinden sich dauernd auf einer Gratwanderung: Einerseits spüren sie die starke Sehnsucht nach neuen stimulierenden Reizen und andererseits benötigen sie viel Ruhe, um diese intensiven Wahrnehmungen verarbeiten zu können. Wichtig ist, dass beide Anteile gleichermaßen beachtet werden und keines unterdrückt oder ausgeschlossen wird. Zu akzeptieren und anzuerkennen, dass man ein High Sensation Seeker ist, kann ein Prozess sein, der am besten von einem Coach begleitet wird.

High Sensation Seeker suchen das Abenteuer und neue Reize.

High Sensation Seeker in Beziehungen

Auch in Beziehungen suchen High Sensation Seeker häufig nach neuen aufregenden Reizen, weswegen häufig wechselnde Partner nicht untypisch sind. Sie möchten ausprobieren, Neues erleben und das auch in ihrer Sexualität. Viele Partner von High Sensation Seekern sind damit überfordert und empfinden das als unangenehm. Dadurch entstehen Frust und Selbstzweifel, denn die Gesellschaft stempelt häufig solche Menschen als „krank“ und „sexsüchtig“ ab. Wenn High Sensation Seeker ihre Neugier aber unterdrücken, beginnen sie sich zu langweilen und sind unausgeglichen.

 

High Sensation Seeker im Beruf

Vor allem im Zusammenhang mit Hochbegabung tritt das Phänomen des High Sensation Seeking häufig auf, wodurch diese Menschen überdurchschnittlich kompetent und wahnsinnig wertvoll für Unternehmen sind. Ihre Berufserfahrung ist sehr breit gefächert, wodurch sie eine neue und unerwartete Perspektive in ein Problem oder ein Thema einbringen können.

Die ständige Lust an neuen Erfahrungen in der Karriere kann jedoch auch dazu führen, dass High Sensation Seeker Schwierigkeiten bei einem Jobwechsel bekommen und bereits früh im Bewerbungsprozess aussortiert werden. Ihr Lebenslauf zeigt oft viele Wechsel und vermittelt den Eindruck von Sprunghaftigkeit. Vor allem Menschen, denen nicht bewusst ist, dass sie High Sensation Seeker sind, entwickeln dadurch starke Selbstzweifel.

Im nächsten Abschnitt kannst du durch einfache Testfragen herausfinden, ob du ein High Sensation Seeker sein könntest.

Wie Hochsensible erkennen, ob sie High Sensation Seeker sind

 

Mit folgenden Fragen findest du heraus, ob du ein High Sensation Seeker bist (Test entwickelt von Elaine Aron). Je mehr du mit „Ja“ beantworten kannst, desto wahrscheinlicher ist es, dass du zu dieser Gruppe von Hochsensiblen gehörst.

 

  1. Wenn sie sicher wäre, dann würde ich gerne eine Droge ausprobieren, die mir fremde neue Erfahrungen ermöglicht.
  2. In manchen Unterhaltungen kann ich geradezu schmerzhaft gelangweilt sein.
  3. Ich würde lieber einen neuen Ort erkunden, bei dem ich vielleicht feststelle, dass ich ihn nicht mag, als zu einem zurückzukehren, von dem ich weiß, dass ich ihn mag.
  4. Ich würde gerne eine Sportart ausprobieren, die für einen Nervenkitzel sorgt, wie Skifahren, Klettern oder Surfen.
  5. Ich werde ruhelos, wenn ich längere Zeit zu Hause verbringe.
  6. Ich mag es nicht, wenn ich warten muss, ohne mich mit etwas beschäftigen zu können.
  7. Ich schaue mir selten einen Film öfter als einmal an.
  8. Ich genieße das Ungewohnte/Unbekannte.
  9. Wenn ich etwas Ungewöhnliches sehe, dann nehme ich die Anstrengung auf mich, es zu erkunden.
  10. Mich langweilt es, meine Zeit jeden Tag mit denselben Menschen zu verbringen.
  11. Meine Freunde sagen, dass es schwierig ist, vorherzusagen, was ich als Nächstes tun möchte.
  12. Ich mag es, Neues zu erforschen.
  13. Ich vermeide eine tägliche Routine.
  14. Mich zieht Kunst an, die mir ein intensives Erlebnis/eine intensive Erfahrung vermittelt.
  15. Ich mag Substanzen, die mir das Gefühl geben „high“ zu sein.
  16. Ich bevorzuge Freunde, die unberechenbar/schwer einschätzbar sind.
  17. Ich freue mich immer auf einen Ort, der neu und fremd für mich ist.
  18. Wenn ich Geld für Reisen ausgebe, dann kann das Ziel meiner Reise nicht fremdartig genug sein. Je fremder das Land, umso besser.
  19. Ich wäre gerne ein/e Forscher/in.
  20. Ich mag es, wenn jemand einen unerwarteten sexuellen Witz oder Kommentar loslässt, der alle anderen dazu bringt, etwas nervös zu lachen.

 

Auswertung für Frauen:

Bis 7 Fragen: Wahrscheinlich kein High Sensation Seeker
Ab 11 Fragen: Wahrscheinlich High Sensation Seeker
8, 9 oder 10 Fragen: Irgendwo dazwischen

 

Auswertung für Männer:

Bis 9 Fragen: Wahrscheinlich kein High Sensation Seeker
Ab 13 Fragen: Wahrscheinlich High Sensation Seeker
10, 11 oder 12 Fragen: Irgendwo dazwischen

High Sensation Seeker im Coaching

Das Leben als High Sensation Seeker ist sehr herausfordernd, denn es schlagen ständig zwei Herzen in der Brust: einerseits die Neugier nach Abenteuern, andererseits das Bedürfnis nach Ruhe und dem Altbekannten. Der hochsensible Anteil in High Sensation Seekern möchte immer „normal“ sein und nicht auffallen, was der Sensation Seeker aber einfach nicht möchte. Diese zwei Ausprägungen in sich anzunehmen, zu akzeptieren und zu verstehen ist oft sehr schwierig.

 

High Sensation Seeker sollten vor allem verstehen, dass sie sich nicht begrenzen und gesellschaftlichen Normen wie „entweder … oder …“ nicht folgen müssen. Es sollte bei ihnen vielmehr „sowohl … als auch …“ heißen.

 

In einem Coaching können Betroffene ihre Glaubenssätze, die mit ihrem Persönlichkeitsmerkmal verbunden sind, auflösen und neu programmieren. Ein Coach, der wie ich auf das Loslassen spezialisiert ist, kann dir gezielt helfen, schnell zu deiner gewünschten Programmierung zu gelangen.

Ein Coach arbeitet vordergründig zukunftsgerichtet und lösungsorientiert – ich helfe dir dabei deine Blockaden zu lösen und Methoden zu finden, wie du in Zukunft mit deinem Sensation Seeker in dir umgehen kannst.

 

Hast du Fragen an mich oder möchtest mich kennenlernen? Unter diesem Link kannst du ganz einfach und unverbindlich einen Termin mit mir vereinbaren.

 

Ich freue mich auf dich!

 

Hinweis: Meine Begleitung als Coach & Mentaltrainerin ersetzt keinen Besuch oder eine Behandlung bei einem Arzt, Psychologen, Heilpraktiker oder anderen Therapeuten. Es werden keine Diagnosen oder Heilversprechen gegeben. Bestehende Behandlungen sind nicht zu unterbrechen. Bei anhaltenden körperlichen oder psychischen Beschwerden kontaktiere bitte deinen Arzt.

Spät erkannte Hochbegabung

Spät erkannte Hochbegabung

Spät erkannte Hochbegabung bei Erwachsenen.

Eine Hochbegabung kann bereits im Kindesalter anhand unterschiedlichster Merkmale entdeckt werden. Das Internet ist voll von Tests, Ratgebern für Eltern sowie Tipps und Tricks für den Umgang mit hochbegabten Kindern. Wie geht man aber mit einer spät erkannten Hochbegabung im Erwachsenenalter um? Häufig reagieren Betroffene zunächst mit Erleichterung, endlich eine Erklärung für das eigene Verhalten gefunden zu haben. Aber genauso schnell entsteht Frustration, dass man seine eigene Begabung nicht bereits viel früher nutzen und fördern konnte. In diesem Ratgeber erkläre ich, welche Unsicherheiten bei Betroffenen herrschen und welche Möglichkeiten, es gibt, mit spät, erkannten Hochbegabung umzugehen.  

Meine persönliche Geschichte

Meine ganze Kindheit und Jugend über habe ich Sätze gehört wie „Du fragst zu viel.“ , „Du rechnest zu schnell.“, oder „Du bist so anstrengend.“ Mehr oder weniger war ich immer zu viel. Als die Schule vorbei war und ich endlich anfangen konnte, selbst zu entscheiden, was ich lernen darf, war das für mich Befreiung pur. Ich wusste „Jetzt beginnt mein Leben!“. Ich bin von einem Thema ins nächste eingetaucht und endlich war mir nicht mehr langweilig. Die Kritik von außen ging allerdings weiter: „Du bist so schnell. Mach doch mal langsam.“, „Warum machst du alles gleichzeitig?“, „Warum entscheidest du dich nicht für eine Sache und bleibst dabei?“. Irgendwie waren andere mit meiner Schnelligkeit und mir überfordert und ich habe stark an mir gezweifelt. Es musste ja an mir liegen, etwas konnte einfach nicht stimmen.

Mit knapp 40 Jahren vermutete ich bei mir ADS/ADHS und begriff relativ schnell, dass ich „nur“ hochbegabt und hochsensibel bin. Das war Erleichterung pur! Endlich zu wissen, warum man ist, wie man ist und, und, dass man nicht falsch ist, sondern nur anders. Auch heute überfordere ich viele Menschen noch mit meiner Schnelligkeit, aber inzwischen kann ich damit gut umgehen. Auffallend ist auch, dass mein Umfeld deutlich besser mit mir zurechtkommt, seitdem ich mich selbst akzeptiere und auch nach außen hin rundum zu meiner Persönlichkeit stehe.

Meine Hochbegabung ist meine Superkraft und ich habe es mir zur Mission gemacht, anderen zu helfen ihre eigene Power ebenfalls zu entdecken und ihr Anderssein schätzen und lieben zu lernen.

Auf YouTube kannst du dir meine persönliche Geschichte, die ich beim Speaker Slam erzählt habe, anschauen:

Wie erkenne ich im Erwachsenenalter eine Hochbegabung?

Eine Hochbegabung zu erkennen, ist nicht immer einfach. Sehr viele unterschiedliche Merkmale deuten auf eine Hochbegabung hin, die aber genauso gut alles andere bedeuten können. In diesem Ratgeber gehe ich detailliert auf das Thema „Woran erkenne ich, dass ich hochbegabt bin?“ und liste unter anderem viele verschiedene Merkmale auf, die auf eine Hochbegabung hinweisen können.

Menschen, die ihre eigene Hochbegabung noch nicht entdeckt haben, weisen typische Glaubenssätze auf wie

  • Ich bin nicht gut genug.
  • Ich darf keine Fehler machen.
  • Ich bin nicht richtig so, wie ich bin.
  • Ich gehöre nicht dazu.
  • Ich bin anders als die anderen.

 

Viele glauben im ersten Moment gar nicht, dass sie hochbegabt sind. Die klassische Begründung ist: „Ich war so schlecht in der Schule. Ganz sicher bin ich nicht hochbegabt!“. Nur hat die schulische Leistung oft gar nichts damit zu tun, denn wird die Hochbegabung im Kindesalter nicht gefördert, entsteht Langeweile und die Motivation für die Schule sinkt. Hochbegabte performen aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht, wie erwartet. Anhand von schulischen Leistungen kann also keine zuverlässige Aussage zur Hochbegabung getroffen werden.

Hochbegabte sind Meister der Anpassung. Aus Angst, dass ihre Andersartigkeit auffliegt, entwickeln sie sich regelrecht zu Chamäleons, um ja nicht aufzufallen. Sie streben einen vollkommen unrealistischen Perfektionismus an und können deswegen schwierig Entscheidungen treffen. Kontrolle und Sicherheit sind ihr Mantra. Sobald diese zwei Faktoren aus der Balance geraten, entsteht bei den Betroffenen großer Stress. Hochbegabte können lernen in solchen Situationen entspannter zu reagieren, Missgeschicke nicht zu Herzen zu nehmen oder keine Scham zu empfinden, wenn sie einen Fehler machen. Das bedeutet nicht, dass die Qualität ihrer Arbeit abnimmt. Aber niemand ist perfekt und auch hochbegabte Menschen können lernen, mit diesem Fakt umzugehen.

Hochbegabte passen sich häufig an um nicht aufzufallen.

Wie gehe ich mit einer spät erkannten Hochbegabung um?

In meinen Augen gibt es zwei Wege, die eingeschlagen werden können, sobald man eine Hochbegabung bei sich selber vermutet.

Alleine machen oder mit Unterstützung.

Viele möchten erst mal alles selbst für sich erarbeiten – so wie sie es in ihrem Leben bis jetzt immer gemacht haben. Sie kaufen sich unzählige Bücher, googeln sich einmal durch das gesamte Internet und gehen damit den anstrengenden und steinigen Weg.

Viel leichter ist es aber eine Abkürzung zu nehmen und sich gleich einen Wegbegleiter zu suchen, der mit Rat und Tat zur Seite steht. Ein erfahrener Coach wie ich, der selbst hochbegabt ist und sich seinen Weg bereits durch Bücher, Coachings sowie ausgewähltes mentales Training erschlossen hat, weiß ganz genau, welche Fragen und Ängsten entstehen, sobald die Vermutung besteht hochbegabt zu sein. Als wertvoller Sparringspartner teile ich mein erprobtes Wissen und gehe in meinen Coachings ganz gezielt darauf ein, wie man seine eigene Hochbegabung nicht als Belastung ansieht, sondern als Potenzial für seine ganz eigene Superkraft. Dabei helfe ich vorwiegend innere Blockaden zu lösen, um den Weg zur Selbstakzeptanz zu ebnen. 

Wie verändert sich mein Leben durch ein Coaching?

Unser Gehirn läuft den ganzen Tag auf Energiesparmodus, weswegen wir zu 90% über unser Unterbewusstsein gesteuert werden. Das heißt fast alles, was wir im Laufe des Tages so tun, sagen und denken kommt aus unbewussten Gedanken und Konditionierungen heraus. Hochbegabte sind sehr stark in ihrer eigenen Wahrnehmung, kennen ihre Glaubenssätze und sehen deswegen ganz genau, welche Filme in ihrem Unterbewusstsein so ablaufen.

Dennoch tun sich Hochbegabte oftmals schwer, ins Handeln zu kommen. Sie wissen ganz genau, was sie wollen, wie beispielsweise:

 

  • Ich möchte mein Unternehmen in den sozialen Medien bewerben!
  • Ich möchte ein neues Hobby beginnen!
  • Ich möchte, dass meine Leistung honoriert wird!

 

Das Ziel ist klar – und trotzdem erzählen sie in ihren Social-Media-Posts nicht, wie großartig sie sind, weil sie sich einreden, nichts zu wissen. Bei Kundengesprächen nennen sie einen viel niedrigeren Preis, als sie eigentlich haben wollen und die Anmeldeformulare zum Töpferkurs liegen unausgefüllt auf dem Schreibtisch. All diese Handlungen kommen aus dem Unterbewusstsein und führt bei Betroffenen zu Frustration. Denn auf der Verstandesebene ist ganz klar, was gemacht werden soll, aber die Umsetzung gelingt einfach nicht.

Wir werden hauptsächlich vom Unterbewusstsein gesteuert.

Und genau dort setzt das Coaching an: Mit feinster Transformationsarbeit helfe ich, Glaubenssätze aufzulösen und loszulassen. Das Ziel ist es, die hinderlichen Programmierungen im Unterbewusstsein zu erforschen und sie umzuprogrammieren. Oder anders ausgedrückt: Das Ziel ist es, einen neuen Film einzulegen.

Aus wissenschaftlicher Sicht betrachtet kreieren wir bei der Umprogrammierung neue neuronale Verbindungen. Wir nutzen die neuronale Plastizität des Gehirns und verändern es zusätzlich durch Mentaltraining. Wie fantastisch ist das bitte?

Diese Umprogrammierung kann man selbst bei kleineren Herausforderungen schon mal selbst hinbekommen. Aber um ehrlich zu sein, rate ich davon ab, denn es ist sehr mühevoll und das Ergebnis meist nicht sehr nachhaltig. Ich bin Expertin auf diesem Gebiet und weiß ganz genau, wie es in kürzester Zeit möglich ist, alte Verhaltensmuster, die fest im Unterbewusstsein verankert sind, zu durchbrechen und mit neuen zu überspielen.

Auch bei schwierigen Entscheidungen kann ein Coaching sehr wertvoll sein, um Blockaden innerhalb von kürzester Zeit zu lösen und um neue Perspektiven zu gewinnen. Gerade für Hochbegabte, die sich bei der Entscheidungsfindung sehr schwierig tun, kann ein Entscheidungscoaching unheimlich befreiend und klärend für den Verstand sein.

Das Hochstapler-Syndrom

Das Hochstapler-Syndrom

Probleme beim Hochstapler-Syndrom.

Beruflicher Erfolg hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Hartnäckigkeit, Ehrgeiz, Geduld, Selbstbewusstsein, Kommunikationsstärke und Leidenschaft – all diese Eigenschaften können helfen, die Karriereleiter nach oben zu klettern. Viele Menschen freuen sich, wenn sie endlich die langersehnte Beförderung bekommen, auf die sie so hart hingearbeitet haben. Bei vielen Hochbegabten oder Vielbegabten sieht die Situation allerdings ganz anders aus. Oft schämen sie sich und haben das Gefühl, ihren Erfolg gar nicht verdient zu haben. Das nennt man dann Hochstapler- oder auch Impostor-Syndrom. Was es genau damit auf sich hat, welche Folgen das Phänomen hat und wie man am besten damit umgehen kann, erläutere ich in diesem Artikel.

Was ist das Hochstapler-Syndrom?

Das Hochstapler-Syndrom, welches auch Impostor- oder Mogelpackungs-Syndrom genannt wird, ist ein psychologisches Phänomen, das sich vorwiegend dadurch zeigt, dass der oder die Betroffene mit schweren Selbstzweifeln zu kämpfen hat. Diese Zweifel beziehen sich primär auf die eigenen Fähigkeiten, auf errungene Leistungen oder Erfolge. Menschen mit einem Hochstapler-Syndrom glauben, dass sie sich ihren Erfolg nur erschlichen haben, einfach nur Glück hatten oder alles nur durch Zufall so gekommen ist – ganz egal, wie viele Beweise objektiv betrachtet für die eigenen Fähigkeiten und Leistungen vorliegen. Viele fangen an Ausbildungen und Zertifikate zu sammeln, weil sie ihrem Können nicht vertrauen und das Gefühl haben, noch mehr lernen zu müssen, bevor sie eine Sache wirklich gut und richtig machen können.

 

Oftmals werden Betroffene von ihren Kollegen oder auch von Freunden für ihre überragenden Leistungen sehr gelobt. Sie selbst fühlen sich allerdings trotzdem als Betrüger und leben ständig in der Angst, dass ihre vermeintliche Unfähigkeit aufgedeckt werden könnte und sie damit entlarvt werden.

Typische Glaubenssätze bei Menschen mit Hochstapler-Syndrom.

Dieses psychologische Phänomen bezieht sich meistens auf das Berufsleben, kann allerdings auch im privaten Umfeld vorkommen. Betroffene leben dann meistens auch zu Hause dauerhaft im Stress und entwickeln Ängste, dass der eigene Partner merken könnte, dass man doch nicht so ein toller Mensch ist.

 

Woran merke ich, dass ich unter dem Hochstapler-Syndrom leide?

Menschen mit einem Hochstapler-Syndrom denken primär eines über sich: Sie haben eine große Klappe und es steckt nichts dahinter. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Sie haben eine kleine Klappe und es steckt sehr viel dahinter. Anstatt mit ihren Leistungen anzugeben, spielen sie alles herunter und nehmen die Anerkennung nicht an.

 

Typische Aussagen, die auf ein Hochstapler-Syndrom hindeuten können:

 

  • Ich bin nicht gut genug.
  • Ich mag keine Komplimente.
  • Ich muss ein Perfektionist sein, um zufriedenstellende Arbeit abzuliefern.
  • Ich habe alles nur durch Glück erreicht und nicht wegen meiner eigenen Fähigkeiten.
  • Ich habe Angst, dass jemand herausfindet, dass ich gar nicht so kompetent bin.
  • Mir ist es egal, wie es mir geht. Hauptsache, ich kann mehr arbeiten.
  • Ich bitte selten oder nie um Hilfe.
  • Mir ist es wichtig, was andere Leute von mir denken.
  • Ich denke, mein Umfeld überschätzt mich.

Das Impostor-Syndrom ist weit verbreitet: Studien zufolge sind 62% aller Wissensarbeiter weltweit davon betroffen. Vor allem Mitarbeiter in höheren Positionen leiden überdurchschnittlich häufig am Hochstapler-Syndrom. Die Gründe dafür sind noch unklar, allerdings geht man davon aus, dass bereits die Erziehung im Kindesalter eine Rolle spielt. Hoher Leistungsdruck und ungesunder Perfektionismus, das von den Eltern und der Gesellschaft erwartet wird, überträgt sich häufig bis ins Erwachsenenalter.

 

Wer ist besonders vom Hochstapler-Syndrom betroffen?

Vor allem von dem Syndrom betroffen sind vielbegabte Scannerpersönlichkeiten. Da sie sich in der Vergangenheit oftmals nie so richtig für ihre Leistungen anstrengen mussten, entsteht oft das Gefühl, Studium und Karriere nur mit Glück überstanden zu haben.

Solange ihre Begabung nicht erkannt und gefördert wird, fühlen sich Vielbegabte immer anders und werden auch von ihrem Umfeld nicht verstanden. Während ihnen beispielsweise im Studium gute Noten einfach zufliegen, beobachten sie, dass ihr Umfeld hart arbeiten muss, um Erfolge zu erzielen. Dies verstärkt die Wahrnehmung, man selbst habe einfach nur Glück. Jeder Erfolg, jede hervorragende Leistung und jedes Lob bestätigt sie in ihrem Gefühl, das alles gar nicht verdient zu haben, weil sie sich nie wie die anderen anstrengen mussten.

Welche Folgen hat das Hochstapler-Syndrom?

Die ständige Angst als Betrüger entlarvt zu werden, kostet Betroffene täglich viel Kraft. Sie leiden unter andauerndem Stress, wodurch Schlafstörungen, Bluthochdruck oder sogar psychosomatische Beschwerden wie Kopf- und Bauchschmerzen entstehen können. Auch soziale Isolation kann eine Folge sein.

Das Hochstapler-Syndrom führt zu Stress und Burnout.

 

Menschen mit dem Hochstapler-Syndrom lassen sich im Wesentlichen in fünf unterschiedliche Typen aufteilen:

  • Naturtalente

Dieser Typ ist der festen Überzeugung, dass man den Erfolg nur verdient, wenn er mühevoll erarbeitet wird. Sie arbeiten viel, trainieren hart und lernen pausenlos, obwohl sie das eigentlich gar nicht benötigen – Sie sind Naturtalente und alles fällt ihnen leicht. Jeden Tag sehen sie zu, wie sich andere quälen, um das zu erreichen, was sie mit Leichtigkeit geschafft haben. Genau dadurch bekommen sie den Eindruck, dass sie Hochstapler sind – irgendwie ging alles zu leicht.

 

  • Perfektionisten

Bei den Perfektionisten wird alles im Detail optimiert, es gibt keinen Raum für Fehler und sie geben immer 110 Prozent! Dahinter steckt aber das Gefühl von Inkompetenz. Perfektionisten sind von ihren eigenen Fähigkeiten nicht überzeugt und schützen sich mit ihrem Perfektionismus nur selbst, um keine Angriffsfläche zu bieten und um nicht aufzufliegen.

 

  • Einzelgänger

Wer sich für einen Hochstapler hält, nimmt oft keine Hilfe an und möchte alles selbst erledigen. Schließlich möchten Betroffene mit allen Mitteln ihren Stellenwert demonstrieren. Dadurch können sich aber Freunde, Kollegen und Familie abwenden. Die Folge ist: Die Betroffenen isolieren sich und werden zu Einzelgängern.

 

  • Experten

Menschen mit dem Hochstapler-Syndrom haben immer Angst, ihre vermeintliche Unfähigkeit könnte aufgedeckt werden. Dadurch arbeiten sie viel, lernen immer mehr und entwickeln sich regelrecht zu Experten auf ihrem Gebiet.

 

  • Arbeitstiere

Zusätzliche Aufgaben, regelmäßig viele Überstunden, immer der Letzte im Büro – auch das ist typisch für Menschen, die vom Hochstapler-Syndrom betroffen sind. Durch den überdurchschnittlich hohen Arbeitseinsatz soll ihre eigene Unfähigkeit überspielt werden.

 

Wie kann ein Hochstapler-Syndrom überwunden werden?

Wie oben bereits erwähnt, kann sich das Hochstapler-Syndrom negativ auf die Gesundheit auswirken – spätestens dann sollten Betroffene handeln: Der erste Schritt ist, sich selbst bewusst zu werden, dass die eigene Wahrnehmung nicht richtig ist und die Selbstzweifel unbegründet sind. Oft hilft es auch erst einmal nur zu wissen, dass man nicht allein ist und auch viele andere von diesem Phänomen betroffen sind. Gleichgesinnte findet man leicht im Internet in Foren oder in Gruppen in sozialen Netzwerken.

Läuft man Gefahr depressiv zu werden oder entwickeln sich Burnout-Symptome, sollte fremde Hilfe in Form von Psychotherapie oder einem Coaching wahrgenommen werden. Therapeuten und Coaches können gezielt im Unterbewusstsein die Ursache des Phänomens herausfiltern und dabei helfen, die Selbstwahrnehmung wieder ins rechte Licht rücken.

 

Ich helfe in meinen Coachings vor allem Hoch- und Vielbegabten, die vom Hochstapler-Syndrom betroffen sind, ihre Verhaltensmuster, Denkweise und Programme zu durchbrechen, um wieder eine reale Selbstwahrnehmung zu haben. Durch meine Arbeit mit dem Unterbewusstsein bin ich in der Lage betroffenen Menschen zu helfen, in kürzester Zeit ihre Probleme anzugehen und diese auch gezielt zu lösen. Jeder hat seine eigene Leistung und seine Erfolge verdient – mit meinem Coaching helfe ich Betroffenen sich selbst zu verstehen und wieder zu lieben.